- Physikalische Zeitschrift
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Die Physikalische Zeitschrift war eine von 1900 bis 1945 im S. Hirzel Verlag erscheinende Fachzeitschrift. Im Jahr 1924 erfolgt die Vereinigung mit dem Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik, welches im Folgenden als Untertitel geführt wird.
Charakterisierung der Zeitschrift
Im Vorwort der ersten Ausgabe, die auf den 1. Oktober 1899 datiert ist, nimmt Herausgeber Eduard Riecke eine Zweckbestimmung der neuen Zeitschrift vor und beschreibt insbesondere die intendierte Stellung zu den renommierten Annalen der Physik. Nach seinen Vorstellungen soll die Physikalische Zeitschrift dem interessierten Leser mit Hilfe von Referaten, Zusammenfassungen und Mitteilungen wissenschaftlicher Gesellschaften einen Überblick über die Forschungslandschaft vermitteln und – anders als die Annalen – nicht nur „zu einem gewissen Abschluss gelangte Untersuchungen“ aufgreifen. Die Absichten spiegeln sich in den – über die Jahre leicht wechselnden – Inhaltsverzeichnissen der Zeitschrift wider, wenn es dort Rubriken wie Originalmitteilungen, zusammenfassende Berichte, Besprechungen, Nachrichten, Vorankündigungen, Vorträge, Referate, Briefkasten oder Personalien gibt.
Es werden zudem in knapper Form die physikalischen Vorlesungsverzeichnisse deutschsprachiger Universitäten abgedruckt und es finden sich Nachrufe auf bedeutende Kollegen, Buchvorstellungen und Grundrisse von Institutsneubauten. Gleichwohl publiziert die Physikalische Zeitschrift von Anfang an ausführliche Abhandlungen, wie sie auch in den Annalen zu finden sind.
Der Umfang der Zeitschrift wächst schnell an, so dass sich Herausgeber (Eduard Riecke, Hermann Theodor Simon), Redaktion (E. Bose) und Verlag (S. Hirzel) im Dezember 1904 an die Leser wenden, um für Verständnis für eine Preiserhöhung zu werben. Der Abonnementenpreis von 20 Mark sei für 3 Druckbogen kalkuliert worden und man werde den Preis im Folgenden auf 25 Mark bei 4 Druckbogen pro Nummer anheben.
Erscheinungsweise und Herausgeber
Der erste Jahrgang der Zeitschrift läuft vom 1. Oktober 1899 bis Ende September 1900 und er wird von E. Riecke (Göttingen) und H. Th. Simon (Frankfurt) herausgegeben. Simon übernimmt auch die Redaktion. Es erscheinen 52 Hefte („Nummern“) mit jeweils 16 Seiten Umfang. Bereits im ersten Jahr werden Beiträge renommierter Wissenschaftler wie Max Abraham, Ludwig Boltzmann, Friedrich Paschen, Augusto Righi, Ernest Rutherford und Wilhelm Wien veröffentlicht. Ab 1909 veröffentlichte auch Albert Einstein einige Arbeiten über beispielsweise Relativitätstheorie und Quantentheorie.
Ab dem dritten Jahrgang 1902 erscheinen unterschiedlich viele Hefte pro Jahr mit 32 oder mehr Seiten. Häufig sind es 25 Nummern, die 14täglich erscheinen. Der 5. Jahrgang 1904 umfasst erstmals ein Kalenderjahr. Nach E. Bose (1904) und F. Krüger (1909) übernimmt am 1. Juli 1913 Hans Busch die Redaktion.[1]
1915 wird Riecke von Peter Debye ersetzt, die Redaktion teilen sich Busch, Max Born und Simon. Da Busch und Born zum Kriegsdienst eingezogen wurden, [1] übernimmt Simon zum 1. Januar 1916 wieder allein die Redaktion, die fortan als Schriftleitung bezeichnet wird. Im Jahr 1924 erfolgt die Vereinigung mit dem Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik, welches im Folgenden als Untertitel geführt wird.
Im Jahre 1919 wird Debye alleiniger Herausgeber, zum 22. Jahrgang 1921 kommt Max Born hinzu, der 1924 von Friedrich Harms (1876-1946) abgelöst wird. Von 1931 bis 1945 ist Debye wieder alleiniger Herausgeber, ab 1934 unter „Mitwirkung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt“.[2]
Als letzte Ausgabe erscheinen in einem gemeinsamen Heft die Nummern 16-18 des 45. Jahrgangs, als Redaktionsschluss ist in der Vorausgabe der 15. Januar 1945 vermerkt. Anders als zuvor ist bei diesem letzten Heft kein genaues Veröffentlichungsdatum mehr genannt, sondern lediglich „im Februar 1945“ vermerkt.[2]
Einzelnachweise
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