- Deutsche Physikalische Gesellschaft
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Deutsche Physikalische Gesellschaft e. V.
(DPG)Zweck: wissenschaftliche Fachgesellschaft Vorsitz: Wolfgang Sandner Gründungsdatum: 14. Januar 1845 Mitgliederzahl: 60.000 Sitz: Bad Honnef Die Deutsche Physikalische Gesellschaft (DPG), deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit über 60.000 Mitgliedern (Stand: Mai 2011) auch größte physikalische Fachgesellschaft der Welt. Sie ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein mit Sitz in Bad Honnef.
Die DPG ist Mitglied der European Physical Society und vertritt Deutschland in der International Union of Pure and Applied Physics.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Gesellschaft wurde am 14. Januar 1845 in Berlin als Physikalische Gesellschaft zu Berlin im Haus des Physikers Heinrich Gustav Magnus am Kupfergraben, dem Magnus-Haus, gegründet. Gründungsmitglieder waren unter anderem Emil Du Bois-Reymond und Ernst Wilhelm von Brücke. Am 1. Januar 1899 ging aus ihr die Deutsche Physikalische Gesellschaft hervor. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die DPG von den Alliierten aufgelöst und bestand nur noch im Verband Deutscher Physikalischer Gesellschaften fort. 1963 wurde sie neu gegründet.[1]
1990 wurden die beiden deutschen Gesellschaften (die DPG und die Physikalische Gesellschaft der DDR) miteinander verschmolzen. Sitz der DPG ist Bad Honnef. Dort befindet sich auch die Geschäftsstelle, die seit dem Jahr 2004 vom Hauptgeschäftsführer Bernhard Nunner geleitet wird. Seit 1976 ist die DPG Träger des Physikzentrums Bad Honnef, in dem Tagungen in dichter zeitlicher Folge stattfinden. In Berlin-Mitte, im Magnus-Haus, unterhält die DPG eine Zweigstelle. Dort befindet sich auch das historische Archiv der DPG.
Aktivitäten
Die Gesellschaft arbeitet unabhängig und mischt sich auch zu relevanten Themen in die öffentliche Debatte ein. Sie versteht sich als Vertretung der Gesamtheit der in Deutschland lebenden Physiker gegenüber der Öffentlichkeit und soll den Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern und mit ausländischen Kollegen fördern.
Die DPG betreibt selbst keine physikalische Forschung, mit Kongressen fördert sie jedoch den Informationsaustausch über neueste physikalische Erkenntnisse. So treffen sich zu den traditionellen „Frühjahrstagungen“ der DPG, die Jahr für Jahr über die ganze Bundesrepublik verteilt stattfinden, rund 9.000 Fachleute aus dem In- und Ausland. Zu diesen Tagungen zählt regelmäßig der größte Physikkongress in Europa.
Die Nachwuchsförderung ist ein weiteres zentrales Anliegen der DPG und so sind ihre Tagungen eine Plattform insbesondere für die junge Generation: Hier können Studierende mit namhaften Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern persönlich ins Gespräch kommen. Überdies existiert innerhalb der DPG ein bundesweites Netzwerk für Physik-Studierende: die „junge DPG“. Ein eigenes Forum gibt es auch für die Frauen in der Physik: die „Deutsche Physikerinnentagung“, die alljährlich stattfindet.
Preise und Ehrungen
Die DPG würdigt physikalische Spitzenleistungen mit Auszeichnungen von internationalem Renommee. Die beiden wichtigsten sind die „Max-Planck-Medaille für Theoretische Physik“ und die „Stern-Gerlach-Medaille für Experimentelle Physik“. Manche Auszeichnungen – wie der „Gustav-Hertz-Preis für junge Physikerinnen und Physiker“ – dienen der Nachwuchsförderung, andere – wie der Otto-Hahn-Preis – werden von der DPG in Kooperation mit Organisationen aus dem In- und Ausland verliehen. Mit der „Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik“ ehrt die DPG Persönlichkeiten, die sich besonders darum verdient gemacht haben, naturwissenschaftliche Sachverhalte in der Öffentlichkeit darzustellen. Darüber hinaus zeichnet die DPG bundesweit Abiturienten für herausragende Physikleistungen aus. Sie unterstützt Schülerwettbewerbe wie Jugend forscht, fördert innovative Schulprojekte und organisiert Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer.
Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit
Die Mitgliederzeitschrift – das Physik Journal – berichtet über Neuigkeiten aus der Physik und der DPG. Des Weiteren gibt die DPG, gemeinsam mit dem britischen Institute of Physics, ein elektronisches Fachmagazin heraus: das New Journal of Physics. Alle Artikel dieser Open-Access-Zeitschrift können kostenfrei gelesen und heruntergeladen werden. Die hier publizierten Artikel haben ein strenges Prüfverfahren (Peer-Review) durchlaufen. Unter dem Namen „Verhandlungen“ erscheint das Tagungsprogramm der DPG, das Jahr für Jahr die Abstracts von rund 8.000 Fachvorträgen auflistet.
Mit populärwissenschaftlichen Publikationen und öffentlichen Veranstaltungen beteiligt sich die DPG am Dialog zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Zu diesen Aktivitäten gehören auch die Highlights der Physik. Dieses jährliche Physikfestival, das die DPG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung organisiert, zählt Jahr für Jahr rund 20.000 Besucher. Damit ist es das größte seiner Art in Deutschland. Das Webportal „Welt der Physik“ wird von der DPG gemeinsam mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung betrieben, es richtet sich auch an Nicht-Fachleute.
Vorsitzende und Präsidenten der DPG
Literatur
- Mark Walker und Dieter Hoffmann (Hg.): Physiker zwischen Autonomie und Anpassung. Die Deutsche Physikalische Gesellschaft Im Dritten Reich. Wiley-VCH, Weinheim 2006, ISBN 3-527-40585-2
- Dieter Hoffmann (Herausgeber): Gustav Magnus und sein Haus. Verlag für Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik, Stuttgart 1995 (herausgegeben im Auftrag der Deutschen Physikalischen Gesellschaft)
Weblinks
- Deutsche Physikalische Gesellschaft
- Physikzentrum Bad Honnef
- Website der jDPG
- Physikalische Gesellschaft zu Berlin
- Informationsblatt Physik konkret
Einzelnachweise
Kategorien:- Physikalische Gesellschaft
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