Preisach-Modell

Preisach-Modell

Das Preisach-Modell ist ein mathematisches Modell zur Beschreibung von Hysteresekurven. Es wurde erstmals 1935 vom deutschen Physiker F. Preisach unter dem Titel "Über die magnetische Nachwirkung" in der Zeitschrift für Physik[1] veröffentlicht. Anfangs wurde es entwickelt zur Beschreibung der Hystereseeigenschaften von ferromagnetischen Materialien, inzwischen findet es jedoch auch in anderen physikalischen Bereichen Anwendung.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Einfach gesprochen besteht das Preisach-Modell aus einer Ansammlung vieler einfachster Rechteckhysteresekurven mit dem Hystereseoperator Rα,β.

Der Ausgang dieser Hysteresefunktionen ergibt sich wie folgt:

y(x)=\begin{cases}
   1&\mbox{ if }x\geq\beta\\
   0&\mbox{ if }x\leq\alpha \\
   k&\mbox{ if }\alpha<x<\beta
\end{cases}

Dabei ist k die sogenannte Memory-Funktion, welche den vorherigen Wert der Ausgangsfunktion y(t) enthält.

Integriert man nun über sehr viele solcher Rechteckhysteresekurven und gewichtet diese mit einem Verteilungsfaktor, so erhält man das Preisach-Modell in kontinuierlicher Form:


y(t) = \Gamma \cdot x(t) =  \iint_{\beta \geq \alpha} \mu(\alpha,\beta) \R_{\alpha, \beta} x(t) d\alpha d\beta

wobei x(t) die Eingangsvariable und y(t) die Ausgangsvariable darstellen. μ(α,β) ist die Gewichtungsfunktion (auch Preisachfunktion bzw. Verteilungsfunktion genannt) und Rα,β der Hystereseoperator.

Referenzen

  1. F. Preisach. Über die magnetische Nachwirkung. Zeitschrift für Physik, 94:277-302, 1935

Literatur

  • I. Mayergoyz: Mathematical Models of Hysteresis and their Applications. Elsevier, 2003.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rayleigh-Gesetz (Magnetismus) — Das Rayleigh Gesetz beschreibt die Änderung der Magnetisierung von ferromagnetischem Material bei magnetischen Feldern kleiner als die Koerzitivfeldstärke. Es kann auch zur Beschreibung der Änderung der elektrischen Polarisation von… …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Brokate — (* 30. Januar 1953) ist ein deutscher Mathematiker und derzeit Ordinarius für numerische Mathematik und Steuerungstheorie an der TU München. Seine Arbeitsgebiet sind die angewandte Analysis und Optimierung. Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf und… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”