- Presidio Modelo
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Das Presidio Modelo (Span. Modellgefängniss) war eine nach dem Vorbild des Panopticons entworfene Strafanstalt auf der kubanischen Insel Isla de la Juventud (damals Isla de Pinos).
Das Gefängnis wurde unter Diktator Gerardo Machado von 1926 bis 1928 erbaut. Nach dem Sieg von Castros Revolution im Jahre 1959 wurde das Presidio Modelo genutzt um politische Gegner, Konterrevolutionäre, Homosexuelle, Zeugen Jehovas und andere Menschen, welche nicht in den neuen sozialistischen Staat passten, zu internieren. Die insgesamt fünf runden Gebäude, von denen das mittlere der Speisesaal war, waren für 2.500 Insassen dimensioniert, tatsächlich war das Gefängnis jedoch mit 6.000 bis 8.000 Häftlingen oft überfüllt. Im Jahr 1961 gab es deswegen mehrere Gefängnisaufstände und Hungerstreiks unter den vorwiegend politischen Gefangenen des neuen Castro-Staates. Kurz vor der Invasion in der Schweinebucht wurden Vorbereitungen getroffen, die Gefängnisse (mitsamt den Insassen) mittels TNT-Ladungen in den unterirdischen Gängen zu sprengen.
Auf insgesamt 5 Stockwerken gab es ringsum durchnummerierte Zellen, insgesamt 465 pro Gebäude. Jede Zelle war ursprünglich für zwei Personen ausgelegt und hatte eine Toilette und einen Waschtisch. Von einem mittigen Turm, der nur über einen unterirdischen Gang erreichbar war, konnten alle Zellen rund um die Uhr eingesehen werden. Im Erdgeschoss befanden sich die Duschen entlang der Wand.
Die meisten überlebenden Aufständischen des Angriffes auf die Moncada-Kaserne, wie z.B. Fidel Castro oder sein Bruder Raul Castro, waren im Presidio Modelo interniert. Für die prominenten politischen Gefangenen gab es jedoch einen eigenen Trakt, in dem sie von den anderen Gefangenen isoliert verwahrt wurden. In diesem rechteckigen Raum stand ein Bett neben dem anderen, und das Licht wurde niemals ausgemacht. Für diesen Trakt gab es einen Sanitärraum mit drei Duschen, zwei Toiletten und einem Waschbecken. Fulgencio Batista besuchte am 12. Februar 1945 das Gefängnis, um ein Elektrizitätswerk einzuweihen.
Das Gefängnis wurde 1967 geschlossen, zum nationalen Monument erklärt und beherbergt heute ein Museum. So kann man hier z.B. die Betten besichtigen, in denen prominente Gefangene gelegen haben. Im ehemaligen Verwaltungsgebäude ist heute eine Volksschule untergebracht.
Literatur
- Pablo de la Torriente Brau - Presidio Modelo
Zeitungsartikel von Pablo de la Torriente Brau über seine Erfahrungen im Gefängnis:
- Suicidados
- Fugados
- Enterrados vivos
- Una serie sobre los horrores de Cambray (Carteles Magazin)
- La isla de los 500 asesinatos
- Castells no ayudo a Machado (Ahora Zeitung)
Weblinks
Kategorien:- Gefängnismuseum
- Bauwerk in Kuba
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