Moncada-Kaserne

Moncada-Kaserne

Die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba ist ein nationales Denkmal der kubanischen Revolution. Sie ist benannt nach dem General des kubanischen Unabhängigkeitskampfes gegen Spanien 1868–1898, General Guillermo Moncada. 1953 begann hier symbolträchtig der Kampf gegen das von den USA unterstützte Batista-Regime, der am 1. Januar 1959 mit der Flucht des Diktators Fulgencio Batista aus Kuba siegreich endete. Noch heute wird der Tag des Angriffs auf die Moncada-Kaserne, der 26. Juli, als offizieller Beginn der kubanischen Revolution als Nationalfeiertag in Kuba geradezu zelebriert. Die Einschusslöcher in der Fassade von 1953 werden sorgsam gepflegt und sind noch heute gut sichtbar.

Die Moncada-Kaserne vom ehemaligem Exerzierplatz aus gesehen.

Das Gebäude wird heute als Schule genutzt und verfügt über weiträumig angelegte Sportplätze. Für die Öffentlichkeit ist ein Museum eingerichtet, in dem die Geschichte der kubanischen Revolution dargestellt ist.

Politischer Hintergrund

Kurz vor den für 1952 geplanten Parlamentswahlen putschte sich der Diktator Fulgencio Batista an die Macht, so dass die Wahlen nicht mehr stattfanden. Nachdem seine Klage wegen Verfassungsbruchs nicht erfolgreich und somit der Rechtsweg ausgeschöpft war, fasste der junge Rechtsanwalt Fidel Castro, der für die Orthodoxe Partei kandidierte, unter Berufung auf das in der Verfassung verankerte Widerstandsrecht den Plan eines Angriffs auf die Moncada-Kaserne in Santiago de Cuba sowie die Kaserne „Carlos Manuel de Céspedes“ in Bayamo. Am 26. Juli 1953 versammelte Fidel Castro seine Mitstreiter um sich. 129 Männer und Frauen – insbesondere aus Kreisen der Orthodoxen Partei – sollten die Moncada-Kaserne mit 810 schwer bewaffneten Soldaten stürmen. Das Ziel war zunächst, sich mit Waffen für den weiteren Kampf gegen das Regime des Diktators Batista zu versorgen.

Der Versuch scheiterte, machte Fidel Castro aber bekannt. 103 Angreifer und 16 Soldaten wurden getötet. Batistas Geheimpolizei machte in den folgenden Tagen Jagd auf die Überlebenden. Viele der Geschnappten wurden sofort erschossen, oder wie Castros Stellvertreter Abel Santamaría in Haft zu Tode gefoltert. Santiagos Erzbischof Enrique Pérez Serantes forderte ein Ende des Massakers und erreichte, dass die Rebellen vor ein ordentliches Gericht gestellt werden. Dies rettete wahrscheinlich Fidel Castro, der kurze Zeit später zusammen mit zwei anderen Mitkämpfern in seinem Versteck aufgespürt wurde, das Leben.

Ende September begann in Santiago de Cuba der Prozess gegen die überlebenden Rebellen. Die meisten erhielten Freiheitsstrafen von 10 Jahren, Fidels Bruder Raúl erhielt 13 Jahre und Fidel Castro selbst wurde zu einer fünfzehnjährigen Haftstrafe auf der Isla de Pinos (heute Isla de la Juventud) verurteilt. In seiner Verteidigungsrede sprach Fidel seinen berühmt gewordenen Satz: „Die Geschichte wird mich freisprechen!“ („La historia me absolverá!“). Am 15. Mai 1955 kam Fidel Castro nach nur zwei Jahren Haft im Rahmen einer Generalamnestie frei.

Eingang zum Museum mit rekonstruierten Einschusslöchern

Politische Auswirkungen

Noch auf Kuba reorganisierten sich die Anhänger der revolutionären Bewegung um Fidel Castro bereits am 12. Juni 1955 als Bewegung des 26. Juli (M-26-7). Die Strategie war der bewaffnete Kampf durch kleine geheime Zellen im Untergrund, die über das ganze Land verstreut waren. Fidel Castro wurde aber nach seiner Haftentlassung aus Kuba ausgewiesen, worauf er zusammen mit seinem Bruder Raúl nach Mexiko ins Exil ging, wo er am 7. Juli 1955 ankam. Am 2. Dezember 1956 kehrten Fidel und Raúl Castro zusammen mit Che Guevara und weiteren 82 Revolutionären auf der Yacht Granma nach Kuba zurück. Der zweite Versuch, Batista zu stürzen, war erfolgreich.

Literatur

  • Der Sturm auf die Moncada die tageszeitung 26. Juli 2003
  • Robert Merle: Moncada. Fidel Castros erste Schlacht (Roman) Aufbau Verlag Berlin/Weimar 1968, (zuerst erschienen auf Französisch: Moncada: premier combat de Fidel Castro. Robert Laffront Paris 1965)
  • Antonio Rafael de la Cova: The Moncada Attack: Birth of the Cuban Revolution. University of South Carolina Press 2007, ISBN 978-1570036729


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