- Quibdó
-
Quibdó Basisdaten Fläche: 3.337,5 km2 Lage 5° 25′ N, 76° 23′ O5.4176.3943Koordinaten: 5° 25′ N, 76° 23′ O Höhe ü. d. M.: 43 m Einwohnerzahl (2010): 162.803 Dichte: 49 Einwohner/km2 Telefonvorwahl: 4 Politik Departamento: Chocó Bürgermeister: Francis Ceballos Mosquera, 2008 - 2011 Internetpräsenz von Quibdó Lage Quibdó ist die Hauptstadt und Regierungssitz des Departamentos Chocó in Nordwest-Kolumbien. Die Stadt liegt am Ufer des Rio Atratos in einer der bewaldetsten und niederschlagreichsten Regionen Kolumbiens in der Nähe des Naturparks Emberá und mehrerer Indio-Reservate.
Inhaltsverzeichnis
Name
Der Name Quibdó stammt von einem gleichnamigem Kaziken, dessen Herrschaftsgebiet sich im Umfeld der heutigen Stadt erstreckte.
Geschichte
Die Stadt wurde im Jahr 1648 von Indios an Fray Matías Abad und dem Franziskanerorden geschenkt und Citará benannt. Im Laufe der Zeit wurde sie von den indianischen Ureinwohnern während diverser Zwischenfälle in Brand gesteckt. 1654 erbauten die Jesuiten Pedro Cáceres und Francisco de Orta den Ort erneut auf. Bis 1690 kam es zu Ansiedlungen auf den Ländereien der Kaziken Guasebá und Quibdó unter der Führung von Don Manuel Cañizales, einem Minenschürfer aus Antioquia. 1702 stieg die Bevölkerungszahl und die Stadt wurde nach dem Kolonisten Francisco de Berro San Francisco de Quibdó benannt. Am 2. Februar 1813 erklärte Quibdó seine Unabhängigkeit und wurde 1825 Distrikthauptstadt. 1948 wurde Quibdó die Hauptstadt der Provinz Chocó. 1966 wurden weite Teile der Stadt verbrannt und mussten neu errichtet werden. Das Umland von Quibdó und vor allem die entlegenen ländlichen Regionen Chocós gehörten lange Zeit zum Aufmarschgebiet paramilitärischer AUC Einheiten[1] und FARC-Guerrilleros, was militärische Operationen der kolumbianischen Armee zur Kontrolle des Atratogebietes mit sich zog. Die Situation verschärfte sich durch die Flüchtlingsproblematik der fliehenden Landbevölkerung aus den umkämpften Zonen.
Verwaltung
Quibdó verfügt mit 3.337,5 km² über eine große Fläche und wird in folgende Corregimientos[2] eingeteilt:
- Corregimiento de Tutunendo
- Corregimiento de Neguá
- Corregimiento de Guayabal
- Corregimiento de Alta Gracia
- Corregimiento de Tanguí
- Corregimiento de La Troje
- Corregimiento de Las Mercedes
- Corregimiento de Tagachí
- Corregimiento de Munguidó
- Corregimiento de Campo Bonito
- Corregimiento de La Divisa
Quibdó ist Sitz des Bistum Quibdó.
Bevölkerung
Die vorherrschende Bevölkerungsgruppen in Quibdó sind afrokolumbianischer Abstammung oder gehören indigenen Stämmen wie Emberá und Waunanas an. Schätzungen zufolge leben ca. 30.000 Einwohner Quibdós unterhalb der Armutsgrenze.[3] Chocó gehört mit zu den ärmsten Provinzen Kolumbiens infolge von Arbeitslosigkeit, Unterernährung, medizinischer Unterversorgung und Überschwemmungskatastrophen.
Klima
Das Klima in Quibdó wird durch feuchtschwüle äquatorialtropische Temperaturen und sehr hohe Niederschlagsmengen bestimmt.
Quibdó Klimadiagramm (Erklärung) J F M A M J J A S O N D 554302351730235243023660312371931237553223816312384031236823123638302371930235803023Temperatur in °C, Niederschlag in mm Quelle: IDEAM Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für QuibdóJan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Max. Temperatur (°C) 30,0 30,2 30,4 30,8 31,0 31,5 31,2 31,0 30,7 30,4 30,2 29,7 Ø 30,6 Min. Temperatur (°C) 23,1 23,2 23,3 23,4 23,3 23,1 22,9 23,0 22,9 22,8 22,9 23,1 Ø 23,1 Niederschlag (mm) 554 517 524 660 719 755 816 840 682 638 719 580 Σ 8.004 Regentage (d) 24 22 22 25 27 26 26 27 27 27 26 26 Σ 305 Quelle: IDEAMWirtschaft
Die Wirtschaft in Quibdó wird durch Bergbau (Gold und Platin), Holzwirtschaft und Landwirtschaft (Bananen, Kochbananen, Maniok und lokalen Früchten wie Borojo (Borojoa patinoi), Pfirsichpalmen (Bactris gasipaes), Ananas, Kaschu (Anacardium occidentale), Caimito (Chrysophyllum cainito), Almirajó (Patinoa almirajo), Lulo (Solanum quitoense) und andere bestimmt.[4] Quibdó gehört zu den Städten Kolumbiens mit der größten Arbeitslosigkeit (Stand: Februar 2011).[5]
Geografie
Quibdó ist Hauptstadt eines der waldreichsten und naturbelassensten Provinzen Kolumbiens. Die vorherrschende Vegetationsform ist der tropische Regenwald der Pazifikküste. Die Stadt liegt an einem der wasserreichsten Flüsse der Welt, was seine Oberflächenausdehnung angeht, dem Río Atrato.
Tourismus
Die Stadt bietet mehrere touristische Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale, der Palacio Municipal, Palacio Episcopal, der Konvent der Claretianer und das Denkmal des Poeten César. Aufgrund seiner Lage, den Naturschätzen, Regenwäldern und seiner Artenvielfalt bietet die Umgebung von Quibdó Möglichkeiten des Ökotourismus. Da die Verkehrsgegebenheiten auf dem Landweg durch Tropenregen häufig beeinträchtigt sind, ist die Flugverbindung von Bogotá, Medellín oder Cali zum Flughafen Aeropuerto El Caraño die geeignetste Anreisemöglichkeit. 2010 wurde ein neues Flughafenterminal fertiggestellt. Die wichtigste Verkehrsader der Region stellt der Rio Atrato dar.
Presse
Neben den großen Tageszeitungen El Tiempo aus Bogotá, El Colombiano aus Medellín ist der lokale Choco7dias die größte Presseeinrichtung.
Bildung
Quibdó verfügt über mehrere staatliche und private Universitäten. Darunter gehören Universidad Tecnológica del Chocó, Universidad Antonio Nariño, Universidad Cooperativa de Colombia, Fundación Universitaria Remington, UNAD[6] und SENA[7]
Anmerkungen und Einzelnachweise
- ↑ regionale operierende Einheiten des Bloque Pacífico de las Autodefensas
- ↑ in Kolumbien territoriale Verwaltungseinheit
- ↑ http://www.caracoltv.com/noticias/nacion/video-210665-cerca-de-30000-habitantes-de-quibdo-viven-la-extrema-pobreza
- ↑ http://prevencionviolencia.univalle.edu.co/observatorios/choco/quibdo/archivos/perfil_quibdo.pdf
- ↑ http://www.joveneschoco.org/territoriochocoano.com/secciones/regional/1519-quibdo-indestronable-en-el-ranking-de-desempleo.html
- ↑ Universidad Nacional Abierta y a Distancia
- ↑ Servicio Nacional de Apredizaje
Weblinks
Kategorien:- Ort in Kolumbien
- Chocó
Wikimedia Foundation.