- Range Gate Pull-Off
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Bei einem Range Gate Pull-Off (RGPO) handelt es sich um eine elektronische Gegenmaßnahme zum Stören von Radargeräten.
Beschreibung
Die RPGO-Technik kommt dann zum Einsatz, wenn ein Radarsystem bereits ein Ziel erfasst hat. Um Störungen zu vermeiden und um das Signal-Rausch-Verhältnis zu verbessern, definiert das Suchsystem des Radars ein kleines Entfernungsfenster (Range Gate) und blendet alle eingehenden Signale außerhalb dieses Fensters aus. Mittels RPGO wird nun versucht die Signale so zu manipulieren, dass sich das Ziel scheinbar außerhalb des Fensters befindet, womit dann die Zielerfassung gebrochen wird und das Radar wieder in den Suchmodus umschalten muss, um das Ziel wiederzufinden.
Um dies zu erreichen, wird die Impulsfolgefrequenz ermittelt und das eingehende Signal zunächst schwach und unverändert wieder abgestrahlt. Über die Zeit wird das abgestrahlte Signal so lange erhöht, bis es das Radarecho des Ziels übersteigt. Um einer Überlastung vorzubeugen, reduziert das Radar nun seine Empfindlichkeit, wodurch das Radarecho des Zieles im Hintergrundrauschen untergeht. Nun ist das Radar auf die Signale des Störsystem aufgeschaltet, statt auf das Ziel. Als nächstes wird ein weiteres Signal erzeugt, dass verzögert zum Ersten ausgestrahlt wird und ein Ziel in einer anderen Entfernung simuliert. Das erste Signal wird nun kontinuierlich abgeschwächt, während das zweite immer stärker wird. Hierdurch schaltet das Radar auf das zweite Signal auf, welches sich immer weiter vom originalen Ziel entfernt. Das Entfernungsfenster bleibt hierbei auf dieses scheinbare Ziel fixiert, womit das Radarecho des wahren Zieles ausgeblendet wird. Wenn nun der Störsender seine Aktivität einstellt, verschwindet das Scheinziel und aufgrund des falsch definierten Entfernungsfensters kann das Radar nicht mehr auf das wirkliche Ziel aufschalten und muss wieder zurück in den Suchmodus.
Gegenmaßnahmen
Die meisten Gegenmaßnahmen (ECCM) gegen RGPO basieren auf der schnellen Änderung von Impulsfolgefrequenz und Sendefrequenz. Hierdurch kann der Störsender evtl. nicht schnell und akkurat genug gefälschte Signale erzeugen, wodurch diese vom Radar besser erkannt und ignoriert werden können.
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