- Rondell (Gedicht)
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Als Rondell wird eine zumeist ungereimte Gedichtform beschrieben, die meist 8 Zeilen umfasst. Heute sind zwei unterschiedliche Formen des Rondells gebräuchlich. Beiden Formen gemeinsam ist, dass sie Wiederholungen enthalten − wie ein Rondo (Musik) in der Musik.
Für die erste Form prägend ist, dass jede Zeile entweder aus einem kurzen, vollständigen Satz oder aus einem abgeschlossenen Satzteil besteht, der als Nebensatz in der nächsten Zeile ergänzt wird. Der Inhalt von Zeile 1 wird hier in Zeile 4 und Zeile 7 wortgenau wiederholt. Zeile 2 bildet eine Ergänzung zu Zeile 1 und wird in Zeile 8 wiederholt. In Zeile 3, 5 und 6 finden sich thematisch passende Ergänzungen und Verstärkungen oder Erklärungen des Hauptthemas.
Ein Rondell Ein Rondell klingt schön wenn alles zusammenpasst.
Wörter fügen sich zu Sätzen.
Ein Rondell klingt schön.
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Ein Rondell klingt schön
wenn alles zusammenpasst.
Bei der zweiten Form sind auch Satzfragmente in einer Zeile zulässig, die in der nächsten Zeile zu einem Satz vervollständigt werden. Hier wird nicht die erste, sondern die 2. Zeile in Zeile 4 und Zeile 7 wiederholt. Weitere Wiederholungen sind nicht obligatorisch.
Hirt erklärt in seiner „Poetik in Stichworten“ das Rondel zu einer älteren Sprachform des Rondeau Rondeau, welches als wesentliches Kennzeichen zwei Reime enthielt und 13 bis 15 Zeilen umfasste, deren beiden erste in der Mitte und am Ende wiederholt wurden.
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