- Scheich Scharra
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Scheich Scharra (englisch: Sheikh Jarrah; arabisch الشيخ جراح, hebräisch שייח' ג'ראח) ist ein Stadtteil von Jerusalem bzw. Ostjerusalem, der überwiegend von Arabern bewohnt wird.
Geschichte
Scheich Scharra wurde auf dem Hang des Berges Skopus errichtet und nach dem gleichnamigen Emir benannt, der 1201 in der Gegend beerdigt wurde.[1]
Von 1948 bis 1967 lag das Viertel an der demilitarisierten Pufferzone an der Grenze Jordanien/Israel. Der einzige Übergang war das Mandelbaumtor, das bis 1952 auf der israelischen Seite, ab dann in der Pufferzone lag. Der Name stammt vom Besitzer des Hauses, neben dem der Übergang errichtet worden war. Der Übergang war nur für diplomatisches Personal möglich.
In den 1960er-Jahren wurde das Viertel ein beliebter Ort für Konsulate, unter anderem dem britischen und türkischen Konsulat in der Nashashibi Street und den Konsulaten Belgiens, Schwedens und Spaniens, die, zusammen mit der UN-Mission, in der Saint George Street liegen.
Zu den Sehenswürdigkeiten zählen die Königsgräber und das Grab von Simon dem Gerechten (hebräisch קבר שמעון הצדיק).
Zu den wichtigen Gebäuden von Scheich Scharra gehören das St. John of Jerusalem Eye Hospital und das St. Joseph’s French Hospital. Das Shepherd-Hotel, in den 1930er-Jahren für Mohammed Amin al-Husseini, den Großmufti von Jerusalem, errichtet, wurde am 10. Januar 2011 bis auf einen kleinen denkmalgeschützten Teil abgerissen. Das so freigewordene Gelände soll dem Wohnungsbau jüdischer Siedler dienen. Die amerikanische Außenministerin Hillary Clinton und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton protestierten gegen diesen Schritt.
Weblinks
- Jerusalem: Zwangsräumung in Scheich Scharra (Spiegel online, 13. August 2009)
Einzelnachweise
Kategorie:- Stadtviertel von Jerusalem
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