- Scherung (Magnet)
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Als magnetische Scherung bezeichnet man die Selbstentmagnetisierung eines Permanentmagneten bei der Entnahme aus dem zur Magnetisierung benutzten geschlossenen magnetischen Kreis.
Beim Magnetisieren eines Dauermagneten wird dieser in einen geschlossenen Ring von Weicheisenteilen, sogenannte Flussleitstücke gebracht, in denen durch Magnetisierspulen ein starkes Magnetfeld, das sogenannte magnetisierende Feld, erzeugt wird. Der magnetische Fluss wird durch die Flussleitstücke konzentriert und durch den Magneten hindurchgeleitet, dadurch wird der Magnet selbst magnetisiert.
Durch die Entnahme aus dem geschlossenen Magnetkreis, z.B. einem magnetischen Joch, kann der magnetische Fluss nicht wie vorher nahtlos aus den Kontaktflächen des Magneten in die Flussleitstücke eintreten bzw. aus dem Joch in den Magneten wiedereintreten. Die nun im Magneten vorhandenen magnetischen Momente müssen vielmehr in dem umgebenden Luftraum, den bisher nur der Fluss eines geringfügigen Streufeldes durchsetzte, ein neues Magnetfeld aufbauen. Es bilden sich zwei Pole an den Kontaktflächen, aus denen die Feldlinien bzw. der magnetische Fluss austreten, um den Magneten herumlaufen und wieder eintreten. Die Energie dazu kommt aus der Magnetisierung des Magneten, die sich damit verringert. Dieser Prozess wird Scherung oder Selbstentmagnetisierung genannt und führt dazu, dass kein (aus dem Magnetkreis ausgebauter) Permanentmagnet tatsächlich die für sein Material angegebene Remanenzflussdichte besitzt. Die Stärke der Scherung hängt vom Magnetmaterial selbst ab, insbesondere der Form seiner Entmagentisierungs- oder Hysteresekurve, seiner Remanenz sowie von der Form des Magneten. Ein kugelförmiger Magnet weist die geringste Scherung auf, hochremanente Materialien wie AlNiCo werden am stärksten geschert, und die Scherung nimmt mit wachsendem Verhältnis von Länge (in Magnetisierungsrichtung) zu Durchmesser des Magneten ab. Deshalb müssen hochremanente Magnete eher zylindrisch dimensioniert werden, niedrigremanente Magnete können hingegen auch sehr flach ausgeführt werden, ohne dass es zu nennenswerten Scherungsverlusten kommt[1].
Einzelnachweise
- ↑ K.-H. Schroeter: Magnetdimensionierung mit Hilfe der Entmagnetisierungskennlinie. 11. Juni 2008, abgerufen am 27. November 2010 (php, deutsch).
Quellen
- Karl Schüler, Kurt Brinkmann: Dauermagnete. Werkstoffe und Anwendungen. Springer, Berlin 1970, ISBN 3-540-05245-3.
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