Schloss Wimsbach

Schloss Wimsbach
Schloss Wimsbach nach Georg Matthäus Vischer von 1674
Schloss Wimsbach heute
Schloss Wimsbach Eingangsportal
Schloss Wimsbach Südseite
Schloss Wimsbach Renovierungsarbeiten

Schloss Wimsbach ist ein auf das 13. Jahrhundert zurückgehender, an einem Steilabhang zum Wimsbach liegender und in der heutigen Form aus dem frühen 17. Jahrhundert stammender, denkmalgeschützter Schlossbau in der Gemeinde Bad Wimsbach-Neydharting.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Schlosses

Das heutige Schloss war – wie Grabungen belegen – ursprünglich eine mit Ringgraben, Wehrtürmen und Wehrgräben versehene Burg. Urkundlich wird der Besitz erstmals 1243 als Eigentum der Brüder Ulrich und Alram de Witimspach erwähnt. Auf dieses Geschlecht folgte 1469 Lamprecht Aspan aus der Familie Aspan von Hag. Diese hatten ihren Hauptsitz auf der Burg Lichtenhag. 1584 kam der noch unmündige Sohn des Jakob Aspan unter die Vorherrschaft des Helmhart Jörgers; dieser verkaufte die Burg an Gundaker von Starhemberg. 1626 wurde die Burg von aufständischen Bauern eingenommen und niedergebrannt. Nach Niederwerfung des Bauernaufstandes wurde die Burg als Schloss wieder errichtet. 1651 erwarb Konrad Balthasar von Starhemberg auch die Herrschaft Neydharting, die er mit dem Besitz in Wimsbach vereinigte. 1799 verkaufte Graf Georg Adam von Starhemberg die Herrschaft Wimsbach-Neydharting an Anton Hafferl. Von den Hafferlschen Erben gelangte der Besitz 1870 an Graf Karl Hallwyl, der kurze Zeit später alles an Freiherrn Moritz von Schnapper verkaufte. 1892 vererbte Maria Freiin von Schnapper das Gebäude an Frau Weisweiller. Während des Zweiten Weltkrieges war das Schloss Staatseigentum und diente als Erholungsheim für die in den „Hermann-Göring-Werken“ (heute VOEST) Beschäftigten. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Schloss wieder an Moritz Weisweiller und dessen Erben zurück.

Gegenwart

Die architektonischen Eigenheiten des Schlosses werden ersichtlich, wenn man von außen herumgeht. Das Schloss bildet ein unregelmäßiges Siebeneck, das von zwei in das Mauerwerk eingebundenen Rundtürmen flankiert wird. Aus der Mauerflucht springt ein abgesetzter Torbau hervor, der in einen quadratischen Arkadenhof führt. Dessen Lauben sind offen, im ersten Stockwerk jedoch verglast. Die Bögen im Erdgeschoss werden von gotischen Säulen aus grobem Konglomeratstein getragen, im Obergeschoss von toskanischen Säulen. Gegenüber dem Hofeingang ist eine Nische, in der ein steinerner Wassertrog steht. Die Dachform ist ein Walmdach mit einfachem Bruche. Die dreigeschossigen Türme ragen mit ihren gebrochenen Kegeldächern über den First des Schlosses. Das Dach ist auch heute noch durchgehend mit Holzschindeln gedeckt. Bei Restaurierungsarbeiten an der Außenfassade zwischen 1985-1987 stellte sich heraus, dass der Eingang des Schlosses ursprünglich nicht an der heutigen Stelle, sondern genau gegenüber an der Südseite des Schlosses lag. An der Südseite befindet sich auf sich mach unten verjüngenden Säulen ruhender Balkon.

Von der katholischen Hl. Stephan Pfarrkirche führt eine Kastanienallee nach Norden, diese gehört ebenfalls zum Besitz des Schlosses. Sie zählt zu den längsten Alleen der Welt. Angeblich wurde sie angelegt, weil die Damen des Schlosses im Schatten der Bäume zum naheliegenden Wald spazieren wollten.

Das Schloss befindet sich in Privatbesitz und Besichtigungen sind nur nach Vereinbarung möglich. Der Schlosspark ist für die Öffentlichkeit freigegeben.

Literatur

  • Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich. Ein Leitfaden für Burgenwanderer und Heimatfreunde. 1976 (3. Neubearbeitete Auflage), Linz: Oberösterreichischer Landesverlag, ISBN 3-85214-157-5.
  • Otto Stöber: Ewiges Neydharting. 1956, Wien: Stadt-Verlag (3., erw. Auflage).

Weblinks

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