- Christian-Wirth-Schule
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Usinger Schloss Christian-Wirth-Schule im Usinger Schloss
Entstehungszeit: 1873 Ort: Usingen Geographische Lage 50° 20′ 2,7″ N, 8° 32′ 17″ O50.334088.538051Koordinaten: 50° 20′ 2,7″ N, 8° 32′ 17″ O Das Usinger Schloss ist ein Bauwerk in Usingen, das heute als Schule genutzt wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Im Zentrum der Usinger Innenstadt befand sich bis zum 19. Jahrhundert das Usinger Schloss. Die genauen Ursprünge sind nicht eindeutig geklärt, als erster Wehrbau an diesem Ort ist jedoch ein unter Johann I. von Nassau-Weilburg errichtetes Burghaus aus dem 14. Jahrhundert überliefert. Fürst Walrad (Nassau-Usingen) ließ an Stelle der alten Burg in den Jahren 1660-63 ein neues Schloss errichten, das der Architekt Friedrich Joachim Stengel (1694-1787) von 1733 bis 1738 im Auftrag von Fürstin Charlotte Amalie, der Witwe des Fürsten Wilhelm Heinrich I, zu einer barocken Residenz umbaute. Im Jahr 1873 vernichtete ein Großbrand das Schloss. An seiner Stelle entstand ein preußischer Klinkerbau, der unter anderem als Lehrerseminar und heute als Gymnasium genutzt wird (Christian-Wirth-Schule). Direkt an die Schule grenzt der Usinger Schlossgarten; der Schlossplatz trennt die Unterstadt im Süden von der Oberstadt im Norden.
Nutzung als Schule
Die im Schloss untergebrachte Christian-Wirth-Schule (CWS) ist nach den preußischen Landesdirektor und Landtagsabgeordneten Friedrich Christian Wirth benannt, der sich mit seinem Einsatz für die Bestimmung Usingens als Kreisstadt des Landkreises Usingen verdient gemacht hat.
Neben dem eigentlichen Schlossgebäude sind im ehemaligen Schlossgarten sind weitere Anbauten errichtet worden. Die Schule ist ein Gymnasium mit besonderer musikalischer Förderung und hat ca. 1.300 Schüler. Alle zwei Jahre findet Ende November das Winterfest statt, zu dem die ehemaligen Schüler und Lehrer eingeladen sind.
Bereits im Jahr 1851 wurde das Schloss als Schule genutzt. Damals wurde eine Lehrerbildungsanstalt für evangelische Seminaristen als Vorläufer der heutigen Christian-Wirth-Schule eingerichtet. Im Ersten Weltkrieg wurde das Schloss als Lazarett genutzt. 1922 wurde nach einer Auseinandersetzung über die Schulform die erste Aufbauklasse eingerichtet. Seit 1950 bietet die Schule Unterricht ab dem 7. Schuljahr an. Im Jahre 1960 wurde die Förderstufe eingerichtet. In den 1970er Jahren wehrten sich Schüler und Lehrer lange gegen die Pläne von Kultusminister Ludwig von Friedeburg, die zwangsweise Bildung einer Gesamtschule vorzunehmen. 1976 wurde die CWS mit Haupt- und Realschule zu einer additiven Gesamtschule zusammengeschlossen. Hierbei blieben jedoch die einzelnen Schulformen erhalten und wurden lediglich organisatorisch zusammengefasst. Nach der Vorstellung der SPD-Landesregierung sollte dies eine Vorstufe zur Bildung einer integrativen Gesamtschule darstellen. Mit der Landtagswahl in Hessen 1987 setzte sich jedoch die CDU durch und konnte ihre Forderung nach Schulfreiheit (also der Wahlfreiheit zwischen Gesamtschule (hier die ARS in Neu-Anspach) und gegliedertem Schulsystem (hier die CWS / KLS in Usingen) durchsetzen. Mit dem Schuljahr 1988/89 wurde der Gymnasialbereich wieder eine selbstständige Schule.[1]
Ehemalige Schüler
Ehemalige Schüler sind u.a.
- der Landtagsabgeordnete Holger Bellino (Abitur 1977)
- Usingens amtierender Bürgermeister Matthias Drexelius (Abitur 1985)
- der Bundestagsabgeordnete Holger Haibach (Abitur 1991)
Literatur
- Heinrich Nitschke: Von der Lateinschule in Usingen zur CWS (bis 1922), in: Ingrid Berg (Hrsg.): „Heimat Hochtaunus“, Frankfurt am Main 1988, ISBN 3-7829-0375-7, S. 355–358
Einzelnachweise
- ↑ 75 Jahre Christian-Wirth-Schule Usingen, Usingen 1997, zitiert nach Homepage der CWS
Weblinks
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