Sindika Dokolo

Sindika Dokolo

Sindika Dokolo (* 16. Mai 1972 in Kinshasa, Zaire)[1] ist ein kongolesischer Kunstsammler und Geschäftsmann. Er ist mit der Angolanerin Isabel dos Santos verheiratet.[2]

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Sindika Dikolo wuchs in Belgien und Frankreich auf. Seine Eltern sind der aus dem Kongo stammende Selfmademan, Bankier, Millionär und passionierte Kunstsammler Augustine Dokolo[3] und seine dänischen Frau Hanne Kruse.[4] Er absolvierte das Lycée Saint-Louis-de-Gonzage in Paris, später studierte er Wirtschaftswissenschaft, Handel und Fremdsprachen an der Universität Pierre und Marie Curie in Paris.

Durch die Initiative seine Vaters gefördert, widmete sich Sindika Dokolo bereits im Alter von 15 Jahren der Sammlung afrikanischer Kunst. 1995 beschloss er in das frühere Zaire zurückzukehren um an den weit verzweigten familiären Geschäftsaktvitäten mitzuarbeiten, die aus wenigstens 17 Unternehmen in verschieden Bereichen bestanden (Bank, Tierzucht, Fischerei, Kaffeeausfuhr, Immobilien, Konsumgüterhandel, Transporte, Druckerei, Versicherungen, Bergbau und Fahrzeughandel). Doch das Land verfiel und die Geschäfte gingen verloren. Die Unternehmen wurden auch noch 1986 unter dem Präsidenten Mobutu Sese Seko verstaatlicht. Nach dem Tod seines Vaters übernahm Sindika Dokolo im Jahr 2001 die übrig gebliebenen Familieninteressen.

Seit 2003 ist er mit der ältesten Tochter des angolanischen Staatspräsidenten José Eduardo dos Santos verheiratet. Zur Hochzeit, einem 4 Millionen Dollar teuren Fest in der Hauptstadt Luanda waren über 1000 Gäste geladen, die eigens aus Portugal und Frankreich mit Flugzeugen eingeflogen wurden. Es war eines der größten Hochzeitsfeiern in dem Südwestafrikanischen Land.

Kunstinteresse

Gemälde auf einem öffentlichen Kunstmark in Luanda

Später gründete er seine Stiftung (portugiesisch: Fundação Sindika Dokolo), um Afrikanische Kunst und Kultur zu fördern. Ziel der Stiftung ist die Schaffung eines Zentrums für zeitgenössische Kunst in Luanda, in dem nicht nur Stücke afrikanischer zeitgenössischer Kunst ausgestellt sondern auch die Voraussetzungen und Aktivitäten geschaffen werden, die notwendig sind, um afrikanische Künstler in die internationalen Kreise der Welt der Kunst zu integrieren.[5]

Es folgten Kulturfestivals in Luanda, im Jahr 2006 eine Ausstellung des Instituts für moderne Kunst in Valencia. Aufsehen erregte dann im Jahr 2007 eine sehr kontrovers diskutierte Ausstellung (Titel: Check List Luanda Pop) auf der Biennale in Venedig (Italien).[6] Sindika Dokolo hatte über einen angolanischen Künstler von der Witwe des deutschen Kunstsammlers und Schuhfabrikanten Hans Bogatzke - unter sehr zweifelhaften Umständen - eine über 2 Jahrzehnte zusammengetragene Sammlung afrikanischer Kunst von über Tausend Gemälden, Videos und Skulpturen zum Preis von 600.000 Dollar erworben, die mehr als das dreifache Wert war.[7] Diese wurde in Venedig ausgestellt. Eine Namensnennung über die Herkunft der wertvollen Stücke afrikanischer Kunst erfolgte nicht, was zu größeren Irritationen führte.[8]

Am 25. Januar 2009 wurde, im Rahmen des 434. Jahrestages der Stadtgründung von Luanda, mit einer von ihm gesponserten großen Ausstellung gedacht. Die Exposition mit Fotografien, Gemälden und anderen Kunstgegenständen nannte sich Luanda Suave e Frenética. Viele angolanische Künstler reflektierten auf verschiedene Weise einer "lebendigen und glatten" Stadt.

Geschäftsinteresse

Sindika Dokolo ist auch in diverse Geschäftstätigkeiten in Angola verstrickt. Er ist Mitglied des Vorstandes des Zementunternehmens Nova Cimangola,[9] aber noch wichtiger ist, er erwarb die Explorationsrechte einer Tochtergesellschaft des staatlichen Diamantunternehmens Endiama, zur Exploration und Verkauf von Rohdiamanten in Angola.[10] Sindika Dokolo ist auch Mitglied des Vorstands der Amorim Energia. Über die Holding Esperanza, die der angolanischen Ölgesellschaft Sonangol und seiner Frau Isabel dos Santos gehört, hält sie ein Drittel des portugiesischen Öl-und Gasproduzenten Galp Energia.[11]

Sindika Dokolo lebt mit seiner Frau Isabel dos Santos in Luanda. Er verbringt öfters seine Zeit in Kinshasa um die Familiengschäfte in der Heimat, der Demokratischen Republik Kongo zu betreuen.

Einzelnachweise

  1. Biografie von Sindika Dokolo auf Pitigrili (englisch/portugiesisch)
  2. GeneAll.net: Sindika Dokolo
  3. Biografie von Augustin Dokolo (en/fr)
  4. GeneAll.net: Hanne Taabbel Kruse
  5. Webseite Sindika Dokolo Stiftung
  6. Stern: Afrika hat Besseres verdient 13. August 2007
  7. Die Welt: Afrikanische Kunst in Venedig, Verdienste der Sammlung Bogatzke werden unterdrückt 25. August 2007
  8. Artnet: Zweifelhaftes Prestige für die Sammlung Dokolo im Afrikanischen Pavillon auf der Biennale in Venedig 2. November 2007
  9. Klub-K über Nova Cimangola, 3. Abschnitt 26. April 2010 (pt)
  10. Endiama-Tochter verkauft Förderrechte an den Schwiegersohn des angolanischen Staatspräsidenten 14. Februar 2011 (englisch)
  11. Global witness: Link zwischen Schwiegersohn des angolanischen Präsidenten und der staatlichen Ölgesellschaft nähren Zweifel an der Transparenz 15. März 2010 (englisch)

Weblinks


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