Sint-Annatunnel

Sint-Annatunnel
Eingang zum Tunnel am linken Scheldeufer
Hölzerne Rolltreppe

Der Sint-Annatunnel (deutsch: Sankt-Anna-Tunnel) ist ein denkmalgeschützter Fußgängertunnel im Zentrum der belgischen Stadt Antwerpen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach dem Ersten Weltkrieg entstand auf der linken Uferseite der Schelde gegenüber dem historischen Stadtkern eine Schlafstadt mit Hochhäusern, aber auch Reihenhaussiedlungen. Dieser neue Stadtteil wurde in den 1930er Jahren mit dem Waaslandtunnel, einem Straßentunnel, und dem Sint-Annatunnel erschlossen, da es in Antwerpen keine Brücken über die Schelde gibt, um die Schifffahrtswege nicht zu beeinträchtigen. Der Bau des Sint-Annatunnels begann 1931, die Einweihung fand wie beim Waaslandtunnel am 10. September 1933 statt. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Sint-Annatunnel durch deutsche Truppen beim Rückzug schwer beschädigt; erst 1949 konnte der Tunnel wieder eingeweiht werden. Seit 1990 führt auch die Stadtbahn unter der Schelde hindurch, die Haltestelle Van Eeden liegt auf dem linken Ufer unweit des Einstiegs zum Sint-Annatunnel. Die komplette Anlage des Sint-Annatunnels steht unter Denkmalschutz.[1] Im Eingangshaus in Linkeroever befindet sich eine Fotoausstellung mit Bildern aus der Bauphase in den 1930er Jahren und vom Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.

Lage und Architektur

Die rund 570 Meter lange gerade Strecke
Die Technischen Daten des Tunnels sind an der Tunnelwand zu finden.

Der Einstieg in Linkeroever befindet sich neben einem Pendlerparkplatz, an dessen anderer Seite die Metrostation Van Eeden liegt. Der Einstieg auf der Seite der Altstadt ist am Sint-Jansvliet am Ende der südlichen Wandelterasse beim Übergang von Ernest Van Dijck Kaai und Plantinkaai. Die Einstiegsbauten sind aus gelben Ziegelsteinen errichtet; während sich das Einstiegshaus in Linkeroever alleinstehend in einer Grünanlage von seiner Umgebung durchaus abhebt, fällt das Einstiegshaus in der Altstadt inmitten sehr viel höherer Gebäude am Sint-Jansvliet kaum auf.

Zum Tunnel gelangt man jeweils über zwei hölzerne Rolltreppen aus den 1930er Jahren, die den Passagier 31 Meter unter die Oberfläche transportieren. Unten beginnt dann die im inneren Durchmesser 4,30 Meter breite Röhre mit einer Länge von 572 Metern. Der Tunnel ist damit erheblich länger, als die Schelde breit ist, da der Tunnel erst jenseits der Sicherheitsmauern endet, die auf der Altstadtseite zur Eindämmung der Schelde bei Sturmfluten errichtet sind. Der Tunnel wird seit den 1990er Jahren auch von Fahrradfahrern genutzt, die ihr Rad im Eingangsbereich schieben und auf den Rolltreppen tragen müssen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Margarete Graf: Antwerpen – Brügge – Gent. Dumont-Reiseverlag Ostfildern 2009 ISBN 978-3-7701-6424-0, Seite 43.
51.2166666666674.4

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