- Sire (Roman)
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Sire ist ein im Jahre 1991 erschienener Roman von Jean Raspail.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Raspail schildert in dem Roman, wie der achtzehnjährige bourbonische Kronprinz und Thronprätendent mit dem Namen Philippe Charles François Louis Henri Robert Hughes Pharamond de Bourbon, seine Zwillingschwester Marie und drei weitere gleichaltrige Begleiter in einer kalten Januarnacht 1999 entlang der Loire in Richtung Reims, reiten. Die Begleiter von Philippe heißen Odon de Batz, Josselin und Monclar.[1] Sie stehen als Person für die Bevölkerungsgruppe Adel, Bauer und Intellektuellen. Der Prinz und seine Schwester wurden auf einem nicht näher benannten Schloss in Luxemburg geboren. Aufgewachsen sind sie in Pully im Kanton Waadt. Zur Schule gingen sie auf das Internat Sainte-Bénédicte in Sierre im Kanton Wallis. Offiziell durften die Nachfahren der Bourbonen die Republik Frankreich nicht betreten.
Bevor die Gruppe mit ihren Pferden in nördlicher Richtung nach Reims abbiegt, legen sie einen Zwischenhalt in der Benediktinerabtei Saint-Benoît-sur-Loire ein. In der dortigen Abtei ist seit 1108 Philipp I. (Frankreich) begraben. Das Grab ist in seinem Ursprung erhalten, da das Kloster während der Französischen Revolution nicht geplündert wurde. Es ist das einzige existierende ursprüngliche Königsgrab eines Königs von Frankreich. Dort beschließt die Hauptperson des Romans Philippe Charles François Louis Henri Robert Hughes Pharamond de Bourbon nach der Krönung den Namen Phillippe I. Pharamond anzunehmen.
Reims nördlich von Paris war seit der Taufe von Chlodwig I. im Jahre 499 der traditionelle Krönungsort der französischen Könige. Mit der geheimen Salbung in der Kathedrale von Reims aus der Heiligen Ampulle soll der legitime Anspruch auf die französische Krone aufrechterhalten werden.
In die Handlung des Romans hinein flechtet der Autor historische Vorkommnisse aus der Revolutionszeit wie die Hinrichtung des Königs, Zerstörung der Heiligen Ampulle,[2] Schändung der Königsgräber, Plünderungen von Kirchen und Klöstern, Mordorgien gegenüber Adel und Klerus, aber auch einfachen monarchietreuen Bürgern. In Deutschland ist davon weniger bekannt. Dort gilt die Französische Revolution als Mutter der Moderne.
Unter anderem schildert Raspail in dem Buch die Hinrichtung der Königin von Frankreich und Navarra Maria Antonia Josepha Johanna Erzherzogin von Österreich sowie Prinzessin von Ungarn, Böhmen, der Toskana kurz Marie Antoinette genannt. Als sie am 16. Oktober 1793 um viertel nach zwölf Uhr Mittags leichtfüßig und geschwinde, ohne gestützt zu werden, obwohl ihre Hände noch gefesselt sind, das Schafott am Place de la Concorde besteigt, wie Zeitzeugen berichten. Es wurden auch ihre letzten Worte überliefert. In ihrer Eile, den Tod als Bruder zu empfangen, war sie dem Henker auf den Fuß getreten und sagte nun zu ihm: "Monsieur, ich bitte Sie dafür um Verzeihung". Raspail rechnet diese letzten Worte der österreichischen Königin zu den schönsten, die in der französischen Sprache existieren.[3]
Kritik
In der Rezension des Buches wird Raspail vorgeworfen, die vorrevolutionäre Vergangenheit Frankreichs und Europas zu idealisieren. Die Gegenwart würde als unheilig, kaputt und verrottet dargestellt. Die Figur des Kronprinzen, seiner Zwillingsschwester und die königstreuen Begleiter würden als reine, engelgleiche Geistwesen dargestellt, die sich zu sehr von ihren rattenhaften Verfolgern, den Agenten des Innenministeriums, abheben.
Literatur
- Oblinger, Georg Alois, Die konservativen Utopien des Jean Raspail. In: Vobiscum (Juni 2006), S. 46-47.
Weblinks
Einzelnachweise
Kategorien:- Literarisches Werk
- Roman, Epik
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