- Sotapanna
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Im Buddhismus wird Sotapanna (Pali) auf eine "Person" bezogen welche die ersten drei Fesseln des Geistes (samyojana) überwunden hat. Im Deutschen wird es meistens mit "Stromeingetretener" übersetzt, Stromeintritt heißt in Pali Sotapatti. In der Bildersprache des Buddhismus ist Samsara das diesseitige (mit Leiden behaftete) Ufer, Nibbana das jenseitige (leidfreie) Ufer und zum erreichen des anderen Ufers (Nibbana) ist das überqueren eines Stromes notwendig. Stromeintritt bedeutet darin dass jemand in "den Strom der Erleuchtung" eingetreten ist, d.h. der Weg zu Nibbana ist für ihn nicht mehr umkehrbar. Sotapatti ist die erste der vier Stufen der Heiligkeit.
Von einem Sotapanna wird gesagt er habe ein intuitives Verständnis für die Lehre des Buddha (Rechte Ansicht) und vollständiges Vertrauen in sie. Außerdem wird über Stromeingetretene gesagt dass sich ihnen das "Auge des Dhamma" (dhammacakkhu)[1] geöffnet hat, weil in ihnen die unerschütterliche Erkenntnis gereift ist dass "alles was irgendwie entstanden ist auch wieder untergehen muss" (Nichtbeständigkeit).[2]
Die drei Fesseln die bei Sotapatti vernichtet wurden sind:
- Persönlichkeitsglaube (sakkāya-diṭṭhi) - die Selbstsicht, eines der fünf Aggregate oder Zusammenhäufungen (Khandhas) sei ein permentes Wesen, ein Atta; sich mit dem Begehren (Tanha) identifizieren.
- Zweifel (vicikicchā) - an der Lehre Buddhas
- Anhaften an Regeln und Riten (sīlabbata-parāmāso) - die Überzeugung, das Ausführen von Regeln und Riten sei ausreichend für die Befreiung.
Ein Sotapanna ist sicher davor in tiefere Daseinsbereiche zurückzufallen, er wird nicht wiedergeboren als Tier, Hungergeist oder Höllenwesen. Ein Sotapanna muss höchstens noch sieben Wiedergeburten durchlaufen bevor Nibbana erreicht wird. [3]
Wozu ein Sotapanna nicht in der Lage ist, ist Folgendes:
- irgendeine Gestaltung (sankhara) für beständig halten,
- irgendeine Gestaltung für angenehm halten,
- irgendein Ding (Dhamma) für Selbst halten,
- seine Mutter töten,
- seinen Vater töten,
- einen Arahat töten,
- böswilllig das Blut eines Buddha vergießen,
- den Orden spalten,
- einem anderen Lehrer als dem Buddha folgen. [4]
Im Pali-Kanon wird im Alagaddūpama Sutta des Majjhima-Nikaya ein Sotapanna folgendermaßen beschrieben:[5]
„Ihr Bhikkhus, das Dhamma, das auf solche Weise von mir wohl verkündet wurde, ist klar, offen, ersichtlich und frei von Flickwerk. In diesem Dhamma, das auf solche Weise von mir wohl verkündet wurde, das klar, offen, ersichtlich und frei von Flickwerk ist, sind jene Bhikkhus, die drei Fesseln überwunden haben, alle Stromeingetretene, die nicht länger dem Verderben unterworfen sind, die auf dem Weg (zur Befreiung) sind, die der Erleuchtung entgegengehen.“
Weblinks
- Eintrag im buddhistischen Wörterbuch von Nyanatiloka
- Sotāpatti-Saṃyutta des Palikanon
- Der Stromeintritt, von Hellmuth Hecker
- Die sieben Kutschen - Rathavinīta Sutta
Einzelnachweise
- ↑ Majjhima Nikāya 43 - Die längere Reihe von Fragen und Antworten - Mahāvedalla Sutta Abschnitt "Allein durch den Geist erkennbar"
- ↑ Majjhima Nikāya 74 - An Dīghanakha - Dīghanakha Sutta
- ↑ Aṅguttara Nikāya III.88 - Der Inbegriff der Übungsregeln II - 7. Dutiyasikkhā Sutta
- ↑ Majjhima Nikāya 115 - Viele Arten von Elementen - Bahudhātuka Sutta
- ↑ Majjhima Nikāya 22 - Das Gleichnis von der Schlange - Alagaddūpama Sutta
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