- Souterrain Ware
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Souterrain Ware ist eine nur wenig verzierte, qualitativ schlechte, frühmittelalterliche (etwa 7. bis 12. Jahrhundert) Keramik, die in Irland primär in der Provinz Ulster, in Souterrains, zumeist kleinteilig zerscherbt vorkommt. Die Töpferware wird jedoch auch in Siedlungen gefunden und die Bezeichnung Souterrain Ware beschreibt nur einen Teilaspekt der Funde. Der größte Teil Irlands war während der frühchristlichen Periode nahezu akeramisch, d. h. man verwendete wenig Töpferware.
Die dünnwandige Keramik ist weiß, rotbraun, grau oder schwarz. Die Form ist einfach, gelegentlich fanden sich darin verkohlte Essensreste. Es scheint, dass die frühen Exemplare unverziert waren. Später kamen einzelne randnahe Streifenwülste auf, manchmal mit Fingertupfen verziert. Eine häufige Eigenschaft sind Grasmarken auf der Standfläche. Sie sollen davon stammen, dass die ungebrannte Ware auf gehacktes Stroh oder Gras stellt wurde, damit sie nicht am Untergrund klebt. Das Material drückte sich in den weichen Ton der Basis. Beim Brennvorgang wurde das organische Material verbrannt und hinterließ Eindrücke. Diese weitgehend akzeptierte Erklärung überzeugt nicht völlig, denn es gibt auch Hinweise darauf, dass die Gras-Markierung nicht erst in der Trocknungsphase, sondern während der Fertigung entstand.
Literatur
- M. Clinton: The Souterrains of Ireland, 2001, ISBN 1-869857-49-6
- A. E. P. Collins: A souterrain at Tobergill Co. Antrim In: Ulster journal of archaeology, Ser. 3, Vol. XXIII, pp. 80-81, 1960
- L. Flanagan: Ancient Ireland - Life before the Celts Dublin 1998 ISBN 0-7171-2433-9
- R. J. Ivens: A note on grass-marked pottery In: Journal of Irish archaeology II 1984
- Seán P. Ó Ríardáin: Antiquities of the irish countryside. Ruaidhrí de Valera (Hrsg.) S. 65ff
Kategorien:- Archäologische Kultur (Europa)
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