Stadt Gottes (Zeitschrift)

Stadt Gottes (Zeitschrift)
Titelblatt der 1. Nummer, 1878
Titelblatt der „Stadt Gottes“, Jahrgang 1903
Titelblatt der „Stadt Gottes“, Jahrgang 1920

Die Stadt Gottes, ist eine im Jahre 1878 vom Hl. Arnold Janssen gegründete Illustrierte, die bis heute (2011) als Sprachrohr und Werbeträger seines Ordens, der Steyler Missionare erscheint.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 8. September 1875 gründete der katholische, deutsche – inzwischen heilig gesprochene – Priester Arnold Jansen, im niederländischen Steyl, heute ein Stadtteil von Venlo, seinen Männerorden „Gesellschaft des Göttlichen Wortes“ (SVD). Abgeleitet vom Gründungsort bürgerte sich in Deutschland dafür allgemein der Name „Steyler Missionare“ ein. Die Stiftung konnte wegen des im Deutschen Reich gerade herrschenden Kulturkampfes nur im Ausland erfolgen. Die Gemeinschaft verschrieb sich der Ausbreitung des christlichen Glaubens in fremden Ländern. Neben Missionspriestern und –brüdern zählen auch zwei Schwesternkongregationen zur Ordensfamilie.

Von Anfang an gehörten religiöse Schriften zum Angebot des neuen Ordens. Arnold Jansen suchte nach Wegen, den Missionsgedanken möglichst publik zu machen, Gleichgesinnte zu erreichen und Geld für die Missionen zu sammeln. 1877 erhielt er von einem holländischen Verleger das Angebot, Bilder aus der dort erscheinenden „Katholieke Illustratie“ (Katholische Illustrierte) für den deutschen Sprachraum zu übernehmen. Der Orden musste nur noch die entsprechenden Artikeltexte dazu beisteuern.

So entstand die Zeitschrift „Stadt Gottes“, die von Steyl in Holland aus produziert wurde und zunächst „Die heilige Stadt Gottes - Illustriertes Sonntagsblatt für das katholische Volk" hieß. Die erste Nummer erschien am 6. Januar 1878; schon bald vereinfachte man den Titel in „Stadt Gottes“. Unter diesem Namen expandierte die Zeitung zu einem der bekanntesten katholischen Blätter im deutschen Sprachraum. Die Illustrierte berichtete über das Ordens- Kirchen- und Weltgeschehen, brachte theologische Beiträge und besaß zudem einen ansehnlichen Unterhaltungsteil. Der Berliner Sinologie-Professor Klaus Mühlhahn bezeichnet die „Stadt Gottes“ in seinem Buch „Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou“, 2000, als „eines der meist gelesenen, populären Blätter des Katholizismus im Kaiserreich.“

Neben der Ordenszentrale Steyl entstand ab 1918 auch ein großer Teil der Zeitschrift im Missionshaus St. Gabriel bei Wien. Von 1939 bis 1941 konnte die Illustrierte wieder nur noch im holländischen Steyl hergestellt werden, ab 1941 bis zum Ende des 2. Weltkrieges wurde die „Stadt Gottes“ als Notausgabe in der Schweiz verausgabt.

Das Blatt erschien erst wöchentlich, dann monatlich, seit mehr als 130 Jahren, ununterbrochen. Seine alten Ausgaben bieten eine Fülle von Quellenmaterial zur Kirchen-, Missions-, aber auch Profangeschichte. Besonders ergiebig ist darin der Bestand an historischen Fotos, da die Zeitschrift von Anfang an reich bebildert war. Derzeit (2011) hat die Zeitschrift über 150.000 feste Abonnenten.[1]

Literatur

  • Klaus Mühlhahn: Herrschaft und Widerstand in der "Musterkolonie" Kiautschou, Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2000, Seite 322, ISBN 348656465X

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Mitteilung der aktuellen Abonnentenzahl von Pater Manfred Krause SVD, Mutterhaus Steyl, am 27. Oktober 2011

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