Stadtbefestigung Gmünd

Stadtbefestigung Gmünd

Die auf das 13. Jahrhundert zurückgehende mittelalterliche Stadtbefestigung in Gmünd in Kärnten ist noch weitgehend erhalten. Um die gesamte Stadtmauer zog sich auch noch ein Zwinger.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Ostmauer zieht von der Alten Burg nach Süden herab zum Oberen Tor und dem angrenzenden Neuen Schloss, welches die Südostecke der Stadtbefestigung bildet. Von hier führt die Mauer dem Schloss entlang bis zum Feuerwehrgebäude aus dem Jahre 1899. Von da ist ein geschlossener Mauerzug bis zum Pankrazitor erhalten. Der westliche Abschnitt der Südmauer ist mit dem südlichen Abschnitt der Südmauer spitzwinkelig zusammengeschlossen. Die Westmauer führt weiter über das Unterer Tor bis zum Pfarrhof, welcher die Nordwestecke der Befestigungsanlage bildet. Die ursprüngliche Nordmauer mit dem alten Maltator verlief etwa entlang der heutigen Kirchgasse, der Pfarrhof, die Kirche und die anschließende Häuserzeile bildeten ursprünglich das Vorfeld zwischen der Nordmauer und dem Maltazwinger. Die neue Nordmauer, vom Pfarrhof bis zum Neuem Maltator, wurde Anfang des 16. Jahrhunderts unter Leonhard von Keutschach nördlich der Kirche errichtet, der ehemals vorhandene Wehrgang ist 1792 abgebrannt.

Die Torbauten

Oberes Tor

Das Obere Tor, welches ins Katschtal führt, wurde 1615 erneuert. Es besitzt zwei kreuzgratgewölbte Durchfahrten.

Pankrazitor

Das Pankrazitor wurde ursprünglich 1271 errichtet. Der dreigeschossige Torbau hat in der Durchfahrt eine Stichkappentonne. An der Außenseite ist ein Habsburgerwappen und die Jahreszahl 1488 zu sehen.

Unteres Tor

Das Untere Tor ist ein dreigeschossiger Torturm mit einer tonnengewölbter Durchfahrt. Der geschwungene Giebel und der Dachreiter wurden Ende des 17. Jahrhunderts hinzugefügt. Bei der Restaurierung 1987 wurde das frühbarocke Architekturdekor wiederhergestellt. An der westlichen Außenmauer ist der Wappenstein von August und Christoph Reinhold aus weißen Marmor von 1555 eingelassen, der ursprünglich an der Außenmauer der Pfarrkirche angebracht war, ebenso wie der 1521 entstandene Wappenstein des Johannes Weitmosers. Das Gebäude wird für jährlich wechselnde Kunstausstellungen genutzt.

Neues Maltator

Das Maltator wurde 1504 wiederhergestellt, nachdem es während der Türkenkriege beschädigt wurde. Der an der Stadtaußenseite zweigeschossige Bau ist mit verbretterten Giebel überbaut und hat in den Erdgeschossräumen Platzlgewölbe aus dem 18. Jahrhundert. 1993 wurde es außen restauriert und innen für ein Künstlerhaus umgebaut. Von April bis Oktober wird das Haus jeweils einem internationalen Künstler als Gastatelier zur Verfügung gestellt. Wegen der unzureichender Heizmöglichkeiten kann es in der kalten Jahreszeit nicht genutzt werden.

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Kärnten. Anton Schroll, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X, S. 201 f.

Weblinks

 Commons: Stadtbefestigung Gmünd – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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