Abtei Santo Domingo de Silos

Abtei Santo Domingo de Silos
Im Kreuzgang (spanisch Claustro) des Klosters Santo Domingo de Silos - 'Gedrehte Säulen'

Die Abtei Santo Domingo de Silos ist ein Benediktinerkloster im gleichnamigen Ort und liegt im Süden der nordspanischen Provinz Burgos.

Die Abtei ist v. a. wegen ihrer Bauwerke bekannt, die als Meisterwerke der romanischen Architektur gelten.

Gegründet wurde Santo Domingo de Silos im Jahre 929. Nach mehreren Plünderungen durch die Mauren kam das Kloster dann in der Amtszeit von Dominikus von Silos (ursprünglich Domingo Manso) zu neuer Blüte, der von 1041 bis zu seinem Tod 1073 als Abt der Gemeinschaft vorstand. Die Abtei wurde ein bedeutendes Zentrum der Geisteswissenschaften und seine Bibliothek sowie sein Skriptorium erlangten europaweiten Ruhm. Bedeutende Werke sind u. a. die Beatus-Handschrift, die heute in der British Library in London aufbewahrt wird, mehrere mittelalterliche Landkarten des Mittelmeerraumes sowie das Missale de Silos, welches bis heute zur Bibliothek des Klosters gehört.

Internationale Bekanntheit erlangte das Kloster außerdem durch seine Pflege des Gregorianischen Chorals. Mehrere seit den 1960er Jahren produzierte Aufnahmen wurden auf LP bzw. CD veröffentlicht und mit großem Erfolg verkauft. Die CD Chant verkaufte sich Anfang des Jahres 1994 so gut, dass sie sich 53 Wochen lang in den US-amerikanischen Billboard Hot 100 hielt und als Spitzenposition Platz 3 erreichte[1] – sehr zum Erstaunen von Musikexperten sowie der Mönche selbst, zumal es sich um Wiederveröffentlichungen älterer Aufnahmen von 1973 handelte. Das Album wurde dreimal mit Platin ausgezeichnet, was eine Auflage von mindestens 3 Millionen Exemplaren bedeutet, und gilt als das bestverkaufte Gregorianik-Album der Schallplattengeschichte. Im Jahre 1995 ließ die Plattenfirma das Nachfolgealbum Chant II folgen. In Europa wurden Aufnahmen der Choralschola unter dem Titel Canto Gregoriano als Doppel-CD veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

Die Glocken

Die Glocken wurden nach den künstlerischen Vorgaben des Ordens gestaltet und am 16. April 1999 von der Glockengießerei Bachert im Werk Heilbronn gegossen.

Technische Daten
Nominal cis‘ e‘ fis‘ gis‘ h‘ cis‘‘
Gewicht kg 1889 1311 1137 766 482 331
unterer ø mm 1495 1286 1180 1045 891 777

Der Kreuzgang

Der Kreuzgang (span. claustro) ist der kunsthistorisch bedeutsamste Teil der Klosteranlage. Seine Anfänge datieren etwa aus der Abtszeit des hl. Domingo – seine heutige Gestalt erhielt er um die Mitte des 11. Jahrhunderts. Die Kapitelle und die Relieftafeln der Eckpfeiler des Untergeschosses beeindrucken durch ihre Vielfältigkeit und Ausdrucksstärke. Beachtenswert sind in diesem Bereich der Kenotaph des Heiligengrabes, getragen von drei Löwen und die polychromen Darstellungen der Nuestra Señora de Marzo und der Sta. Ana con Sta. María y El Niño Jesús.

Einige Bilder aus dem Kreuzgang

Siehe auch

Quellen und Anmerkungen

  1. The Billboard 200

Weblinks

41.083333333333-3.857Koordinaten: 41° 5′ 0″ N, 3° 51′ 0″ W


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