Abtei Silvacane

Abtei Silvacane
Die Klosterkirche von Silvacane

Die ehemalige Abbaye de Silvacane ist ein am Südufer der Durance zwischen La Roque-d'Anthéron und Cadenet im Département Bouches-du-Rhône gelegenes Kloster.

Die Abtei gibt Zeugnis für die Verbreitung der Zisterzienser in der Provence ab. Ihre strenge und heitere Architektur ist ein charakteristisches Beispiel für die Baukunst des Ordens. Die Klosterkirche wurde zwischen 1175 und 1230 auf dem höchsten Punkt des Platzes errichtet. Im hohen Kirchenschiff ruht das gebrochene Tonnengewölbe auf mächtigen Kreuzpfeilern mit Kapitellen, die mit ihren einfachen und reinen Motiven von großer Feinheit sind. Der Kreuzgang wurde in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegen das Querschiff gebaut. Seine soliden und strengen Galerien öffnen sich durch eine Reihe breiter Arkaden zum Klosterhof. Im Osten der Abtei sind der Kapitelsaal und der Saal der Mönche mit eleganten frühgotischen Rippengewölben versehen. Den Nordflügel des Klosters bildet ein großes Refektorium aus dem späten 13. Jahrhundert, das innerhalb der Provence zu den frühen Beispielen der aus den französischen Kernlanden vordringenden Rayonnantgotik gehört.

Nach der Französischen Revolution wurde die Abtei lange Zeit als Bauernhof genutzt. Da die Klosterkirche aber bereits 1845/46 vom französischen Staat unter Denkmalschutz gestellt und angekauft wurde, konnte die originale Bausubstanz weitgehend bewahrt werden. Die übrigen Klostergebäude wurden erst 1949 vom Staat übernommen und lange Zeit nur sehr zurückhaltend restauriert. Erst die jüngste Restaurierungskampagne in den 1990er Jahren setzte auf den radikalen Rückbau sämtlicher nachmittelalterlicher Veränderungen zugunsten einer Rekonstruktion des ursprünglichen Zustands.

Die Abtei Silvacane bildet mit Sénanque und Le Thoronet die Gruppe der berühmten Zisterzienserklöster der Provence.

Bilder


Literatur

  • Carsten Fleischhauer: Die Baukunst der Zisterzienser in der Provence. Sénanque - Le Thoronet - Silvacane. 2., durchgesehene Auflage Köln 2006, ISSN 0940-7812 (= Kölner Architekturstudien, Band 77)

43.7161111111115.32916666666677Koordinaten: 43° 42′ 58″ N, 5° 19′ 45″ O


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