Abtei St-Pierre Neussargues-Moissac

Abtei St-Pierre Neussargues-Moissac
Ansicht der Abtei von Süden

Saint-Pierre ist eine ehemalige Benediktinerabtei in dem französischen Ort Moissac im Département Tarn-et-Garonne (Region Midi-Pyrénées).

Von der früheren Abtei steht nicht mehr viel, aber was erhalten ist, vor allem das Portal, genügt, um sie zu einem Zentrum romanischer Plastik in Frankreich zu machen. Die berühmte Chronik des Klosters, die auch für die deutsche Geschichte von Bedeutung ist, befindet sich heute in der Bibliothèque Nationale de France in Paris. Seit 1998 ist die Abtei als Teil des Weltkulturerbe der UNESCOJakobsweg in Frankreich“ ausgezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Portal

Portal der Abtei

Das Portal des ehemaligen Klosters gilt als das großartigste in Südwest-Frankreich und zusammen mit dem Kreuzgang befinden sich hier einige der Hauptwerke der europäischen Skulptur der Romanik überhaupt. Dieses Portal ist das einzige, was von der ehemaligen Abteikirche erhalten geblieben ist. Es bildet den malerischen Abschluss einer der wenigen halbwegs attraktiven Straßen der Stadt. Die übrige Kirche wurde vor allem während der Albigenserkriege von 1207 bis 1214 schwer beschädigt. Im 14. und 15. Jahrhundert wurde auf den romanischen Resten eine gotische Kirche errichtet, die aber keinen Besuch lohnt, wohl aber der Kreuzgang.

Tympanon

Das Tympanon wird auf 1120/30 datiert und ist damit eines der ältesten überhaupt. Aber es geht nicht nur um das Tympanon, sondern auch um die Standbilder in den Seitengewänden und vor allem um den Trumeaupfeiler in der Mitte des Eingangs. Das ganze Portal wurde zwischen 1110 und 1131 geschaffen, also in der berühmten Phase des Wiedererstehens der plastischen Bildkunst nach den langen Jahren der ideologischen Verdammung der Plastik überhaupt in der Zeit des frühen Christentums und des beginnenden Mittelalters. Besonders in Frankreich ist zu Beginn des 12. Jahrhunderts eine ganz neue Bewegung durch die Bildhauerei gegangen, die ihren ersten krönenden Höhepunkt im Königsportal von Chartres 1145/50 gefunden hat.

Wer sich ein Bild davon machen will, wie eine solche Portalanlage in mittelalterlichen Zeiten gewirkt haben könnte, findet in Umberto Ecos berühmten Roman „Der Name der Rose“ von 1980 ein Kapitel, in dem Eco seinen jugendlichen Helden Adson vor den dämonischen Bildern dieses Portals in eine Art religiöse Vision verfallen lässt [1].

Im Tympanon ist die Vision des Johannes in der Offenbarung dargestellt [2]. "In der Mitte thront Christus in der Mandorla. Die Majestas Domini, die Herrlichkeit des Herrn, wie dieses zentrale Motiv heißt, ist auch hier vom sog. „Tetramorph", von den vier Evangelistensymbolen umgeben, die ihrerseits flankiert sind von zwei Engeln mit Schriftrollen direkt neben, zum Teil hinter den Tieren, und schließlich von den 24 Ältesten, jeweils zwei im oberen Register, je drei in dem darunter und die anderen unter dem "gläsernen Meer", den Wellen zu Füßen des Erhabenen. Der seltsame, aus Bestienmäulern wachsende Mäander am Rand des Bogenfeldes wird als Heraklesband gedeutet, als Fessel des Höllenhundes Cerberus. Unterfangen wird das Tympanon vom Türsturz, auf dem Feuerräder das höllische Feuer der Apokalypse symbolisieren.“

Eine andere Bedeutung der Feuerräder liegt dahin, dass ihre Rotation ein Sinnbild der ewigen göttlichen Kraft ist.

Es fällt als stilistisches Merkmal dieses großen Reliefs der starke Bewegungsgestus der Figuren auf - ganz im Gegensatz zu den statisch-ruhigen an den Fassaden der Provence. Hinzu kommt, dass die vier Symboltiere und die überschlanken Engel teilweise dramatisch verdreht sind. Auch die Haltung der 24 Ältesten ist die einer erregten Aufmerksamkeit - und das 20 Jahre vor dem Königsportal von Chartres mit seinen überirdisch wirkenden, statisch-ruhigen Figuren. Man kann also nicht von einer einheitlichen Entwicklung in der Bildhauerei jener Zeit sprechen.

Diese Dramatik hier in Moissac und später in Autun und Vézelay – alle zwischen 1120 und 1140 - wurde in Chartres 1150 zurückgenommen. Der damals mächtigste Mönch der Christenheit, Bernhard von Clairvaux, ein engstirniger aggressiver Fanatiker, hatte gegen diese Ausuferung der künstlerischen Fantasie öffentlich gewettert und die Kunst hat "gekuscht".

Der Kopf des Christus strahlt dagegen eine ruhige, entschlossene Würde aus. Sein Bart ist in sorgfältige schmale Bahnen gelegt. Die Figur des Christus wird in der französischen Plastik der anschließenden Jahrzehnte noch häufiger genutzt werden, um die jeweiligen Ideale anmutig-edler Männlichkeit zu demonstrieren, und zwar besonders in einer Betonung von ruhiger, gemessener Würde im mimischen Ausdruck. Dieses Porträt von Moissac ist eine der ersten Versionen in dieser Richtung.

Gewände

In den Gewänden dieser riesigen Portalanlage ist die Entwicklung zum sogenannten Stufenportal entschieden weiter getrieben worden. Ein Stufenportal - wie das Königsportal in Chartres 20 Jahre später - ist ein Portal, bei dem sich die Gewände von innen nach außen in Stufen verbreitern und in den Stufen Platz geschaffen wird für Säulenfiguren.

Auf diese Weise wird die ehemals flächige Portalwand allmählich zum eingetieften Raum. Die Seitenwände werden in die plastische Gestaltung miteinbezogen, bis endlich eine ganze dreiportalige, manchmal sogar fünfportalige Eingangszone mit Dutzenden von lebensgroßen Standbildern entstanden ist, welche fast die gesamte Fassadenbreite einnimmt - wie an den Querhausportalen in Chartres. Was mit einer schlichten Tür begonnen hat, wird zu einer großen theaterhaften Empfangsliturgie.

Diese Entwicklung hat für den statischen Aufbau eines solchen Portals mehrere Konsequenzen. Zunächst einmal wird der Eingang in die Kirche erweitert. Das bedeutet, dass das Tympanon über ihm größer und damit wesentlich schwerer wird. Und dieses erhöhte Gewicht erfordert wiederum zur zusätzlichen Unterstützung einen Mittelpfeiler, den sogenannten Trumeaupfeiler.

Die Figuren der Gewände in Moissac sind also die stilistischen Vorgänger der Säulenfiguren von Chartres. Sie stehen hier aber noch in einem rechten Winkel zur Eingangswand in einer Fläche, also noch nicht in der Form einer Stufung. Das wird dann die nächste - diesmal kunsthistorische - Stufe sein.

Verkündigung und Heimsuchung

Hauptthema der gesamten Anlage ist die Parusie, die zweite irdische Erscheinung Christi als Richter des Jüngsten Gerichts. Die untere Partie des rechten Gewändes: links und rechts jeweils die Zweiergruppen der Verkündigung und der Heimsuchung, also zwei Szenen vor der Geburt Christi. Das sind typische Themen an den Portalen, die später in der Gotik ebenfalls verwendet werden. Hier haben wir die gleichen erregt überlängten Figuren wie im Tympanon. Deutlich ist zu erkennen, dass – wie immer bei großen Portalanlagen – nicht nur ein Künstler verantwortlich ist, sondern mehrere. Die rechte Gruppe der "Heimsuchung" ist deutlich bewegter und elegant-fließender gestaltet als die eher statische Gruppe links. Auch die Gewandfaltung ist deutlich unterschieden.

Anbetung

Die beiden kleineren Szenen, die sich im selben Bogenfeld darüber befinden, beziehen sich deutlich aufeinander, gehören eigentlich zusammen, werden aber durch die Säule getrennt. Beide bilden die altbekannte „Anbetung“: links die drei Weisen aus dem Morgenland, rechts Maria mit dem Kind. Diese Szene wird auch als die erste Parusie Christi bezeichnet, sein erstes Erscheinen auf Erden als menschliches Wesen im Gegensatz zur zweiten Parusie nach seinem Tod als Richter des Jüngsten Gerichts.

Flucht nach Ägypten und Darstellung im Tempel

Der schmale Steifen über dem doppelten Bogenfeld zeigt drei verschiedene Szenen. Ganz links ist die Stadt Sotine und der Sturz der Idole dargestellt, eine mittlerweile kaum mehr bekannte Geschichte, dann die Flucht nach Ägypten im Zentrum und rechts die Darstellung im Tempel in einem unglaublich gut erhaltenen Zustand, vor allem, wenn man diese Szene mit dem heutigen Aussehen der Großplastiken darunter vergleicht. Sämtliche Gewandfalten, alle Bewegungsgesten und Gesichter dieser Gruppe sind seit 1120 unbeschädigt geblieben. Man könnte den dunklen Verdacht hegen, dass diese Tafel nicht immer hier angebracht war, sonst wäre wohl kaum ausgerechnet der Teil am besten erhalten, der dem Regen am stärksten ausgesetzt ist.

Geiz/Habsucht

Die Zweiergruppen auf der anderen Gewändeseite lassen schon eher erkennen, dass sie vor nunmehr knapp 900 Jahren angefertigt wurden. Ihr vergleichsweise schlechter Erhaltungszustand hat nichts damit zu tun, dass hier die Sünden und Laster dargestellt sind. Hier sieht man eine von einem kleinen Teufel wortwörtlich besessene Figur, die den Geiz oder die Habsucht, die avaritia darstellt.

Völlerei

Die berühmte rechte Zweiergruppe stellt eine andere der sieben Todsünden dar, die Völlerei, die gula. Von den beiden Figuren weist die teufelsähnliche Gestalt links einen prallgefüllten Bauch auf, darüber aber die bloßen Rippen, die an ein Skelett erinnern und darauf hinweisen sollen, dass auch der im Luxus Lebende dem Tode geweiht ist. Bei der weiblichen Gestalt rechts hat der Bildhauer zu einem ähnlich drastischen Motiv gegriffen. Hier gehen die Brüste nach unten in Schlangen über, die sich gegen den eigenen Körper wenden. Eine Kröte greift ihr Geschlechtsteil an. Hier wird also nicht nur gegen die Völlerei, sondern auch gegen die Sexuallust gewettert.

Stolz, Habsucht, Unkeuschheit und die gesellschaftlichen Veränderungen des beginnenden 12. Jahrhunderts

Diese unmittelbare Verbindung von Habsucht und Unkeuschheit auf dieser Gewändeseite, die in vielen romanischen Bildprogrammen Südfrankreichs verbreitet ist, ist auch ein Ausdruck zeitgenössischer gesellschaftlicher Veränderungen. Das was jetzt als Quelle allen Übels die Habsucht ist, war vorher einmal das Laster des Stolzes. Stolz war aber nicht mehr zeitgemäß, wohl aber die Habsucht. Was hat sich hier historisch verändert?

Etwas kurz gefasst ist Stolz eine Haltung sich selbst gegenüber, Habsucht aber eine Handlung, die auf andere übergreift. Hier wird eine neu entstandene und wachsende Schicht der Gesellschaft angegriffen, die gerade durch die Ansammlung materieller Mittel - durch Geldverleih, Warenproduktion und Handel - als städtische Bürgerklasse sich zu etablieren im Begriff steht. Mit anderen Worten: Die "Neureichen" werden hier gegeißelt, die sicher zum Teil Juden waren!

Die großen damals neuen gotischen Kathedralen, die immens teuer waren, waren überhaupt nur deswegen finanzierbar, weil der traditionelle Warenverkehr und das feudal-persönliche Verhältnis auf dem Land durch den neuen Geldhandel in der Stadt allmählich ersetzt wurde. Und diejenigen Gesellschaftsschichten, die den Geldhandel kontrollierten, wurden jetzt zu Beginn des 12. Jahrhunderts reich und sie werden hier in Gestalt der Habsucht an der Seite des Luxus symptomatisch verdammt – sicher von Leuten, die wesentlich weniger Geld hatten [3]

Aber nicht nur das: hier äußert sich das Unbehagen an einer großen gesellschaftlichen Veränderung. Durch den neuen Geldverkehr wurde der Einzelne von seiner Verpflichtung aus feudaler Abhängigkeit zunehmend befreit, da er immer häufiger bezahlen konnte, was er zuvor durch persönlichen Dienst zu erbringen hatte. Und die Unkeuschheit – diese Figur rechts - wurde in diesem Zusammenhang verstanden als die sinnliche Seite dieses ökonomischen Gewinnstrebens, als eine unerhörte neue Freiheit des Individuums, die die Menschen dem Einflussbereich der Kirche tendenziell entzieht, die zugleich auch die religiösen und moralischen Grundlagen des frühmittelalterlichen Feudalismus in Frage stellt.

So gesehen gehört dieses Reliefprogramm in Moissac weniger einer allgemeinen religiösen Anklage gegen die dort dargestellten Laster an, vielmehr entäußert sich in ihm ein klerikal gesteuerter Widerstand gegenüber einer immer stärker werdenden historischen Veränderung der mittelalterlichen Gesellschaft. Man kann solche Reliefs also auch in anderen als rein künstlerischen-formalen Zusammenhängen sehen.

Die Hölle und der Tod des Geizigen

Die oberen kleinen Szenen - noch innerhalb des Rundbogens - sind links die leider schwer beschädigte Darstellung der Hölle und rechts daneben - besser erhalten - der Tod des Geizigen. Der Leichnam des Geizigen liegt in einem plastisch sorgfältig dargestellten Bett, während zu seinen Füßen ein Teufel mit seinem Sack voll Geld abzieht als Hinweis darauf, dass man Geld nicht über den Tod hinaus behalten kann – wenn man bedenkt, was gerade gesagt wurde über die Entstehung der neuen Besitzschichten. Hier argumentiert die Kirche also sinngemäß, dass ihr Einflussbereich über den Tod hinausgeht, der des Geldes aber nicht. Vor dem Bett kniet wahrscheinlich die Gattin, die dünn und ausgemergelt aussieht, weil der Geizige sie zu Lebzeiten nicht ausreichend ernährt hat, - sondern sein Geld wahrscheinlich mit anderen Weibern durchgebracht hat, siehe die Luxuria unten. Aber all sein Kapital hat ihn nicht davor bewahren können, nach dem Tod in die Hölle fahren zu müssen. Seine Seele, die gerade sinnbildlich aus seinem Mund heraus will, wird sofort von einem Teufel ergriffen, bevor der schwebende Engel rettend eingreifen kann.

Geschichte des Lazarus

Die Relieftafel darüber führt in etwa das Thema des Geizes weiter, indem die Geschichte des Lazarus erzählt wird. Ganz rechts ist die Szene des Gastmahls des Reichen in Gegensatz gesetzt zum Tod des Lazarus in der Mitte. Die Szene ganz links zeigt Lazarus in Abrahams Schoß, wie es der Gleichniserzählung von Jesus entspricht aus dem 16. Kapitel des Lukas-Evangeliums, auf das sich diese Darstellung bezieht.

Trumeaupfeiler

Damit ist das plastische Programm dieser Portalanlage noch nicht erschöpft. Der Pfeiler in der Mitte, der sog. Trumeaupfeiler, der das große Tympanon stützt, ist vielschichtig mit ausdrucksgesteigerten Gestalten regelrecht umzogen.

Auf der Vorderfläche sind in drei Etagen übereinander sich jeweils überkreuzende Löwen dargestellt, weshalb ein solcher Pfeiler auch Bestiarienpfeiler genannt wird.

Dieser Bestiarienpfeiler von Moissac steht ebenfalls am Anfang der Entwicklung dieses Typus. Die drei Löwenpaare überkreuzen sich und das ist ein gutes Zeichen, nämlich das Zeichen des Kreuzes. Gemäß der Offenbarung sind es jeweils ein Löwe und eine Löwin. Dass die Löwen aber auch finstere Mächte verkörpern, an denen vorbei man in die Kirche gelangen muss, zeigen die höllischen Flammenräder, die die Hintergrundsfolie bilden. Die Aussage dabei ist: Man darf sich auf dem Weg zum Paradies nicht von solchen Gefahren abschrecken lassen. An diesem Beispiel zeigt sich die schillernde Vieldeutigkeit der romanischen Bildsprache und die bedrohliche Nähe von Gut und Böse, die sie häufig offenbart.

Ganz nebenbei sollte man erwähnen, dass in der Vorhalle eines der frühesten Kreuzrippengewölbe zu sehen ist aus der Zeit zwischen 1120 und 1125, also vor St-Denis 1140. [4]

Prophet Paulus

Die linke Innenfläche des Pfeilers trägt die extrem gelängte Figur des Propheten Paulus, erkennbar an seinem Buch. Der in der Breite äußerst beschränkte Raum dieses Pfeilers hat hier zu einer Gestaltung geführt, die wegen ihrer Neuheit als stilistisches Vorbild auch bei solchen Darstellungen der Nachfolgezeit wirksam wurde, die mehr Platz zur Verfügung hatten. Was hier wahrscheinlich aus der Not heraus geboren wurde, wurde später ein Stilprinzip. Möglicherweise sind die überlängten Christusgestalten von Vézelay und Autun auf diese Quelle hier in Moissac zurückzuführen.

Prophet Jeremias

Auf der anderen Seite des Portals steht der Prophet Jeremias. In ihm kann man unschwer das lang gestreckte Vorbild für den berühmten Jesaias von Souillac erkennen. Obwohl diese ganzen Gestalten verhältnismäßig flach sind und der Kontur des Trumeaupfeilers angepasst, offenbaren diese Propheten doch in ihrer lebhaften Bewegung das Gefühl innerer Erregung wie beim darüber liegenden Tympanon. Mit äußerster Sorgfalt hat der Bildhauer nicht nur ein absolut neues Motiv in die Geschichte der Plastik eingebracht, sondern auch gleich einen Höhepunkt in der künstlerischen Technik erreicht.

Kreuzgang

Der Kreuzgang von Moissac ist neben der Portalanlage die zweite künstlerische Attraktion. Er hat gewaltige Ausmaße und erinnert allein schon mit seiner Größe an die ehemalige Bedeutung dieser Abtei. Mit seinen zehn Marmorreliefs an den Eckpfeilern und seinen ehemals 88 Kapitellen ist er nicht nur einer der umfassendsten, ältesten und schönsten in Frankreich, sondern zugleich der größte und am reichsten ausgestattete Kreuzgang der gesamten Romanik.

Er wurde zwischen 1059-1131 errichtet, ist also wesentlich älter als das Portal. Insgesamt kann man hier 76 erhaltene Kapitelle und zehn Großreliefs besichtigen. Eine in sich geschlossene Thematik ist dabei nicht ablesbar - die dargestellten Themen sind im Gegenteil sehr vielschichtig. Außerdem wurde beim Wiederaufbau des Kreuzgangs im 13. Jahrhundert nach der Zerstörung 1212 die ursprüngliche Anordnung nicht beibehalten.

Die Kapitelle der Säulen enthalten ganze Enzyklopädien von Szenen und Figuren des Alten und des Neuen Testaments sowie den Taten und Leiden der Heiligen - und sie waren, soviel wir wissen, zumindest teilweise farbig.

Bilder

Literatur

  • Thorsten Droste: Die Skulpturen von Moissac. Gestalt und Funktion in der romanischen Kunst. München 1996 ISBN 3777465909
  • Marcel Durliat: Romanische Kunst. Freiburg-Basel-Wien 1983. Farbtafel 40, 61, Abbildungen 178, 196
  • Hermann Fillitz: Das Mittelalter I. (Propyläen-Kunstgeschichte Band 5. Frankfurt am Main - Berlin [1969] 1990) Abbildungen 130, 278, 279; ISBN 3549050453
  • Rolf Legler: Südwest-Frankreich. Köln [1978] 5. Auflage 1983 (DuMont Kunstreiseführer) Seite 132, Abbildungen 27–38 Farbtafel 4 ISBN 3770131835
  • Viviane Minne-Sève: Romanische Kathedralen und Kunstschätze in Frankreich. Eltville 1991, Seite 38, 39, 119, 121 ISBN 3927117846
  • Ingeborg Tetzlaff: Romanische Portale in Frankreich. Köln 1977 Abbildungen 24–29 ISBN 377010997X
  • Ingeborg Tetzlaff: Romanische Kapitelle in Frankreich. Köln 3. Auflage 1979, Frontispiz, Abbildungen 10–12 ISBN 3770108892
  • Rolf Toman (Hrsg.): Die Kunst der Romanik. Architektur - Skulptur - Malerei. Köln 1996, Seite 261 ISBN 3895082139

Weblinks

Fußnoten

  1. Taschenbuchausgabe ab Seite 56
  2. Toman, Rolf (Hrsg.): Die Kunst der Romanik. Architektur - Skulptur - Malerei. Köln 1996, S. 260
  3. Rolf Toman, S. 344
  4. Nußbaum, Norbert / Sabine Lepsky: Das gotische Gewölbe. Die Geschichte seiner Form und Konstruktion. Darmstadt / Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1999, S. 28

44.1056111111111.08461111111117Koordinaten: 44° 6′ 20,2″ N, 1° 5′ 4,6″ O


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