Universaltransistoren und -dioden

Universaltransistoren und -dioden

Die Kurzbezeichnungen TUP, TUN, DUG, DUS für Universaltransistoren und -dioden stehen für die Begriffe "Transistor-Universal-PNP", "Transistor-Universal-NPN", "Diode-Universal-Germanium" und "Diode-Universal-Silizium". Sie wurden 1971 von der Zeitschrift elektor eingeführt.[1]

Das „Universal“ im Namen trugen diese Bauteile, weil sie in einem sehr weiten Bereich von Anwendungen eingesetzt werden konnten und gleichzeitig den Anwender von einem großen Teil seiner Beschaffungsprobleme bestimmter Halbleitertypen entlasteten, da zahlreiche konkrete Bauteiltypen die definierten Mindestanforderungen erfüllten, zwischen denen dann frei nach Preis oder Beschaffbarkeit gewählt werden konnte. Es bedeutete ebenso eine Vereinfachung für die Anbieterseite und beim Verfassen von Bauanleitungen in Elektronik-Hobbyzeitschriften.

Hintergrund

Als Transistoren in den 1970er Jahren für den Bereich der Hobbyelektronik weit verfügbar und vor allem preiswert wurden und nachdem außerdem der Übergang von Germanium- zu Siliziumtransistoren als Standard vollzogen war, kam es schnell zu einer sehr unübersichtlichen Marktsituation mit einer Unzahl von nur leicht verschiedenen Typen. Wenn eine Fachzeitschrift Bauvorschläge veröffentlichte, lief sie Gefahr, dass die verwendeten Transistortypen vor Ort gerade nicht verfügbar waren und der Leser dann Probleme bekam, den Vorschlag nachzuvollziehen. Ein Ausweg waren riesige Transistorvergleichslisten, die in Buchform die Chance gaben, einen dem vorgeschlagenen Typ möglichst ähnlichen herauszufinden, der besser beschaffbar war.

Transistor BC547

Einen anderen Ansatz verfolgte die Zeitschrift elektor, die Standardtypen in npn- und pnp-Variante definierte, die bestimmte Mindestanforderungen erfüllen mussten und dann in einem weiten Bereich von Kleinsignalanwendungen in Frequenzbereichen von Niederfrequenz bis zu einigen Megahertz und in einfachen Schaltanwendungen eingesetzt werden konnten. In der Anfangszeit war der Standardtyp für die TUN-Variante der BC 109 und der für die TUP-Variante der BC 179. Heutzutage werden als TUN eher der neuere BC 547 und als TUP der BC 557 verwendet.

Das Konzept bewährte sich umgehend, so dass es auf Dioden in den Varianten Germanium (niedrige Schwellspannung) und Silizium (höhere Frequenzen, besseres Sperrverhalten) übertragen wurde. Als DUS dient beispielsweise die 1 N 4148 und als DUG die AA 116.

Viele Elektronikanbieter unterstützten das Konzept und boten sehr preiswert Bauteile unter diesen Namen an, die sich der interessierte Hobbyist in Stückzahlen bereitlegen konnte, um für alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Heute haben diskrete Transistoren und Dioden in der Hobbyelektronik stark an Bedeutung verloren angesichts der breit verfügbaren integrierten Schaltungstechnik. Daher werden die Bezeichnungen auch nur noch selten in Bauvorschlägen verwendet oder sind im Handel erhältlich.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Definition von TUP-TUN-DUG-DUS und Liste Beispieltypen (PDF-Datei; 565 kB)

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