- Ṭāghūt
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Taghut (arabisch طاغوت, DMG ṭāġūt, Plural Tawaghit / طواغيت / ṭawāġīt) war im vorislamischen Arabien eine unspezifische Bezeichnung von Gottheiten wie al-Lāt und al-ʿUzza. Im Islam bezeichnet Taghut nichtfigürliche Götzen. Das Wort wird aber auch als Äquivalent von „Schaytan“ verwendet.[1] Der Ausdruck ist im Koran vielfach belegt (2:256, 4:51, 4:60, 5:60, 39:17) und wird dort je nach Bedeutung als Maskulinum, Femininum oder im Plural konstruiert.[2] Figürliche Götzen (arab. aṣnām) werden damit nicht bezeichnet.
Im Jemen bezeichnete Taghut das traditionelle Stammesrecht.
Verwendung innerhalb islamistischer Strömungen
Vertreter des politischen Islam verwenden den Begriff „Taghut“ als Sinnbild des bösen korrupten Systems. Bereits Khomeini bezeichnete damit „illegitime staatliche Behörden“ und deren „Handlanger“ als „Taghut“.[3] Auch bei Cemaleddin Kaplan nahm der Begriff Taghut eine zentrale Rolle ein.[4]
Einzelnachweise
- ↑ T. Fahd in: Encyclopaedia of Islam. New Edition. s.v. TAGHUT
- ↑ Rudi Paret: Kommentar und Konkordanz von Rudi Paret. Stuttgart 1986, S. 97
- ↑ Ruhollah Khomeini: Der islamische Staat. (Übersetzung von Nader Hassan und Ilse Itscherenka. Berlin 1983, S. 103
- ↑ Zum Beispiel in: Cemaleddin Hocaoğlu (Kaplan): Tebliğ Mahiyetinde Açık Mektuplar. Köln 1986
Kategorie:- Übernatürliches Wesen (Islam)
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