- Thronende Madonna (Cimabue)
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Thronende Madonna Cimabue, 1272 - 1274 Tempera auf Holz, 385 cm × 223 cm Uffizien, Florenz Die Thronende Madonna, auch Thronende Madonna mit Engeln genannt, ist ein 1272 bis 1274 entstandenes Madonnenbild des italienischen Malers Cimabue. Es befindet sich heute in den Uffizien in Florenz.
Inhaltsverzeichnis
Bildbeschreibung
Die Thronende Madonna von Cimabue ist eine großformatige Tafel mit einer dachartigen Rahmenform. Es zeigt eine thronende Madonna mit dem Jesusknaben, die von Engeln umstanden ist. Ein Hintergrund fehlt; die Personen stehen vor einem Goldgrund, der zwischen dem 5. und dem 15. Jahrhundert häufig als Sinnbild des göttlichen Bereiches verwendet wurde und hier die Figuren und Gegenstände im Bild umschließt.[1]
Das Bild ist so komponiert, dass der Thronaufbau mit dem Bildrahmen eine ausgewogene Einheit ergibt. Im Zentrum thront die Gottesmutter, die in Bedeutungsperspektive dargestellt ist, d.h. entsprechend ihrem göttlichen Wesen ist die Gottesmutter größer als die sie umgebenden Figuren dargestellt. Die umrahmenden Figuren neigen in symmetrischen Wendungen ihre Köpfer. Abgesehen von den seitlichen Figuren am Bildfuß nehmen sie keinen Blickkontakt zur thronenden Madonna auf. Der Thron unter den Füßen der Madonna öffnet sich ins Bodenlose. Bedingt durch die Anordnung der Figuren scheinen sie zu schweben. Dem Gesichtsausdruck der madonna fehlt noch eine individuelle Charakterisierung. Das Gemälde ist noch geprägt von einer vorgegebenen Gesichts- und Gebärdenformel, die der überlieferten byzantinischen Kunst entspricht.
Einordnung
Die Thronenden Madonna von Cimabue wird häufig herangezogen, um sie mit der etwa 35 Jahre jüngeren Ognissanti-Madonna von Giotto di Bondone zu vergleichen. Beide Gemälde gleichen sich in ihrer Form. Giottos Madonna wird jedoch allgemein als eines der frühesten Gemälde eingeordnet, die eine Entwicklung hin zur Renaissance andeuten. Anders als die Thronende Madonna von Cimabue besitzt die Giotto-Madonna durch das angedeutete Lächeln, bei dem bei naher Betrachtung sogar Zähne erkennbar sind, individuelle Züge. Auch hier ist eine Darstellung in der Bedeutungsperspektive gewählt. Anders als bei Cimabue scheinen die Heiligen und Engel, die die thronende Madonna umstehen, jedoch fest im Raum zu stehen.
Belege
Literatur
- Nerdinger, Winfried: Perspektiven der Kunst, Oldenbourg 2006, ISBN 3-486-87517-5
Einzelbelege
- ↑ Nerdinger, S. 51
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