- Vandenhoeck & Ruprecht
-
Vandenhoeck & Ruprecht (V&R) ist ein Verlag mit Sitz in Göttingen, der hauptsächlich wissenschaftliche Literatur publiziert. Er wurde 1735 von Abraham Vandenhoeck gegründet, in engem Zusammenhang zur Eröffnung der Georg-August-Universität in Göttingen.
Nach 1750 führte seine Witwe Anna Vandenhoeck (1698–1787) den Verlag weiter, später gemeinsam mit Carl Friedrich Günther Ruprecht (1730–1816), der 1748 als Lehrling in den Verlag eingetreten war.
1787 starb Anna Vandenhoeck, und C. F. G. Ruprecht erbte die Firma mit finanziellen Auflagen. Bis zu seinem Tod im Jahr 1816 leitete er den Verlag. Dann übernahm sein Sohn Carl August Adolf Ruprecht (1791–1861) die Firma im Alter von 25 Jahren. Bis in die siebte Generation blieb die Geschäftsführung durchgehend in den Händen der Familie Ruprecht, die weiterhin Alleingesellschafterin der Firma ist.
Als klassische Kerngebiete seiner Veröffentlichungen bezeichnet der Verlag die Themenbereiche Theologie und Religion, Geschichtswissenschaft, Altertumswissenschaft, Philosophie und Philologien. Das heutige Angebot umfasst zudem auch Schulbücher und nicht-akademische Literatur.
1935 übertrug die Akademie der Wissenschaften zu Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht ihre Veröffentlichungen. Abhandlungen und Nachrichten der Akademie erschienen bis 2007 im Verlag; die Göttingischen Gelehrten Anzeigen, die älteste wissenschaftliche Zeitschrift des deutschen Sprachgebietes, werden weiterhin dort veröffentlicht.
Während der Zeit des Nationalsozialismus gab V&R die Zeitschrift Junge Kirche heraus, das Sprachrohr der Bekennenden Kirche. 1941 wurde die Junge Kirche verboten; ab 1942 erfolgte für alle Verlage eine Zwangsbewirtschaftung von Papier. Dadurch musste sich der Verlag für die restliche Zeit des Zweiten Weltkriegs auf philologische und naturwissenschaftliche Titel sowie Schulbücher beschränken. In der Nachkriegszeit wurde V&R wieder ein umfassender Universitätsverlag. 2011 ging das rund 4000 Aktenordner umfassende Archiv des Verlags an die Berliner Staatsbibliothek. [1]
Siehe auch: Liste von Verlagen im deutschen Sprachraum
Literatur
- Wilhelm Ruprecht: Väter und Söhne: zwei Jahrhunderte Buchhändler in einer deutschen Universitätsstadt. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1935, ISBN 978-3-525-36019-4 (Katalog der Deutschen Nationalbibliothek).
- Vandenhoeck & Ruprecht (Hrsg.): 225 Jahre Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen - 13. Februar 1960. Vandenhoeck & Ruprech, Göttingen 1960 (Katalog der Deutschen Nationalbibliothek).
- Vandenhoeck & Ruprecht (Hrsg.): Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen: 1735 – 1985. Vandenhoeck & Ruprecht, 1985 (17 Seiten, Katalog der Deutschen Nationalbibliothek).
- Vandenhoeck & Ruprecht (Hrsg.): Vandenhoeck & Ruprecht 1735 – 1985. Jubiläumskalender: für das Jahr 1985 mit Kupferstichen aus Büchern des 18. Jahrhundert. Vandenhoeck & Ruprecht, 1985 (Katalog der Deutschen Nationalbibliothek).
- Franz Menges: Ruprecht. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 22, Duncker & Humblot, Berlin 2005, S. 292–294.
Einzelnachweise
- ↑ Vandenhoeck & Ruprecht: Verlagsarchiv geht nach Berlin. auf: boersenblatt.net 24. Juni 2011.
Weblinks
- Internet-Präsenz des Verlages Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
- Jubiläumsseite des Verlages Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen
51.53539.9393638888889Koordinaten: 51° 32′ 7″ N, 9° 56′ 22″ OKategorien:- Buchverlag (Deutschland)
- Zeitschriftenverlag (Deutschland)
- Unternehmen (Göttingen)
Wikimedia Foundation.