- Vayu
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Vayu (Wind) ist der vedische Gott des Windes. Im Rigveda wird ihm nur eine einzige Hymne ganz gewidmet, er erscheint jedoch auch in anderen Hymnen. Er wird in Verbindung gebracht mit dem Gewitter, Wirbelstürmen und staubigen Stürmen, während der Gott Indra in Verbindung mit einer Brise oder Fruchtbarkeit bringenden Regenstürmen gebracht wird. Eine Rivalität mit Indra ist so auch in den Veden zu finden.
Vayu stellt den Atem Varunas dar und wird auch mit dessen Attribut des Tausendäugigen bezeichnet. Andere Attribute sind seine rasende Schnelligkeit gleich den Gedanken und seine Schönheit. Vayu verfügt über einen leuchtenden Wagen und gilt als Schwiegersohn Tvastrs. Gemeinsam mit Mitra und Varuna kann Vayu auch als zornige Gottheit erscheinen.
Er wird um Schutz angerufen und verleiht Ruhm und Reichtum, außerdem sorgt er für Nachwuchs und vernichtet Feinde.
Im späteren Hinduismus gilt Vayu nicht mehr als gutartig, sondern als zerstörerisch, unausgeglichen und voll von Begierden. Er durchstreift Himmel und Erde und regiert das nordwestliche Viertel der Welt. Vayu gilt als zügellos und deshalb hat er überall uneheliche Nachkommen. Als ein Sohn Vayus gilt z.B. auch Hanuman, der von Vayu die Fähigkeit des Fliegens bekommen hat.
In einem hinduistischen Mythos wird Vayu angestiftet, den Gipfel des Meru zu stürzen. Dies wird jedoch von Garuda verhindert, der seine Schwingen über den Berg ausbreitet. Vayu versucht ein Jahr lang, den Berg zu zerstören und hat damit erst Erfolg, als Garuda am Ende des Jahres abwesend ist. Die Bergspitze fällt daraufhin ins Meer und liegt dort nun als die Insel Sri Lanka.
In manchen indischen Sekten wird Vayu 'Träger der Düfte' genannt und gilt als Beschützer und Diener des Paares Vishnu und Lakshmi.
Literatur
- Denise Cush, Catherine Robinson, Michael York (Hrsg.): Encyclopedia of Hinduism. London (u.a.), Routledge 2008
- Veronica Ions: Indische Mythologie. Wiesbaden 1967.
- Narendra Nath Bhattacharyya: A Dictionary of Indian Mythology. New Delhi 2001.
Kategorie:- Indische Gottheit
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