- Vertzami
-
Vertzami ist der Name einer griechischen roten Rebsorte, die von der Anbaufläche her nur eine untergeordnete Rolle spielt (491 Hektar, Stand 1999 [1]), qualitativ aber zu den aufstrebenden Reben des Landes zählt. [2]
Die Herkunft dieser Sorte ist unklar. Einer vermuteten italienischen Abstammung mit einer Verwandtschaft zum Marzemino steht der Name Lefkaditiko gegenüber, der eine Herkunft von Lefkas nahelegt, wo sie auch heute noch zu den dominierenden roten Rebsorten zählt. Außer auf dieser ionischen Insel wird die Vertzami noch in geringem Umfang auf der Westpeloponnes und im westlichen Zentralgriechenland angebaut, wo sie aber fast ausschließlich als Färbertraube Verwendung findet. [3] Im Jahr 1930 wurde sie auf Kreta eingeführt, konnte sich dort jedoch nicht durchsetzen.
Die Rebe ist robust, recht ertragreich und gegen die meisten Rebkrankheiten bis auf den Falschen Mehltau resistent. Sie benötigt karge, unfruchtbare, kalkhaltige Böden, Wassermangel verträgt sie schlecht. In niedrigen Lagen beginnt die Lesezeit nach Mitte September, in höheren Lagen, die für sie oft weniger günstig sind, entsprechend später.
Weine aus der Vertzami werden meist nur relativ kurz gemaischt, da die Extraktion von Farbe und Aromen schon nach etwa 48 Stunden ihren Höhepunkt erreicht hat. Unverschnittene Rotweine sind sehr dunkel, reich an Beeren- Lorbeer- und Zimtaromen und bei einem moderaten Tanninkörper und einer guten Säurestruktur meist recht alkoholstark. [4]
In den internationalen Handel kommen bisher nur Produkte einer Kellerei aus Patras. Dieser Vertzami ist ein Cuvée aus 60% Vertzami und 40% Cabernet Franc.
Siehe auch den Artikel Weinbau in Griechenland sowie die Liste der Rebsorten.
Inhaltsverzeichnis
Synonyme
Die Rebsorte Vertzami ist auch unter den Namen Balsamina nera, Barsami, Barzami, Lefkada, Lefkaditiko, Lefkas, Leukaditiko (auf Korfu), Martzavi, Marzavi, Marzemina, Mavro, Varsami, Vartzami, Vartzami noir und Vartzamu bekannt.
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist weißwollig behaart. Die Jungblätter sind nur schwach wollig behaart und bronzefarben gefleckt (Anthocyanflecken).
- Die großen Blätter (siehe auch den Artikel Blattform) sind fast rundlich, meist ganz oder schwach dreilappig. Die Stielbucht ist lyren-förmig geschlossen. Das Blatt ist stumpf gezähnt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten groß. Die Blattoberfläche (auch Spreite genannt) ist blasig derb.
- Die kegel- bis walzenförmige Traube ist geschultert, mittelgroß bis groß und dichtbeerig. Die rundlichen bis ovalen Beeren sind mittelgroß und von dunkelblauer bis violettblauer Farbe. Die Schale der Beere ist dickhäutig. Die saftigen Beeren verfügen über einen adstringierenden Charakter.
Die Rebsorte Vertzami ist sehr wüchsig und ertragsstark. Sie reift ca. 25 Tage nach dem Gutedel und gilt damit schon als spätreifend.
Einzelnachweise
- ↑ Vitis International Variety Catalogue
- ↑ Lazerakis (2005) S. 76 f.
- ↑ Lazerakis (2005) S. 76 f.
- ↑ Lazerakis (2005) S. 76 f.
Weblinks
Literatur
- Konstantinos Lazarakis: The Wines of Greece, S. 376−393. Mitchell Beazley, London 2005, ISBN 1-84000 897 0.
- Pierre Galet: Dictionnaire encyclopédique des cépages. 1. Auflage. Hachette Livre, 2000, ISBN 2-0123633-18.
Kategorie:- Rote Rebsorte
Wikimedia Foundation.