- Marzemino
-
Marzemino ist eine alte rote Rebsorte, die vermutlich aus Italien stammt. Sie ist bereits seit dem 15. Jahrhundert im Etschtal (südlich von Trient Val Lagarina z. dt. Lagertal genannt) im norditalienischen Trentino nachgewiesen. Häufig wird auch behauptet, die Rebsorte stamme aus einem Kärntner Dorf namens Marzemin. Ein solches Dorf gibt es jedoch nicht. In den 1990er Jahren wurde in Italien eine bestockte Rebfläche von 863 Hektar erhoben. Lorenzo Da Ponte und Wolfgang Amadeus Mozart (1756 - 1791) haben mit der Oper Don Giovanni dem Marzemino-Wein mit dem Ausruf "Versa il vino. Eccellente marzimino!" ein Denkmal gesetzt. [1]
Früher war der Marzemino Bestandteil des Rezepts des Chianti. Heute wird er noch in kleinen Mengen in den Regionen Trentino-Südtirol, Emilia-Romagna, Lombardei und Venetien kultiviert. Marzemino wird zum Beispiel in Weinen der DOC - Weine Breganze, Capriano del Colle, Cellatica, Colli di Conegliano, Garda und Trentino verwendet.
Siehe auch den Artikel Weinbau in Italien sowie die Liste der Rebsorten.
Im Jahr 2004 bestätigte das Istituto Agrario di San Michele all'Adige in Conegliano eine enge, genetische Verwandtschaft ersten Grades mit den Sorten Lagrein und Teroldego sowie über die Sorte Dureza eine Verbindung zur französischen Sorte Syrah [2].
Ampelographische Sortenmerkmale
In der Ampelographie wird der Habitus folgendermaßen beschrieben:
- Die Triebspitze ist offen. Sie ist wollig behaart, weißlich mit leicht bronzefarbenem Anflug. Die grüngelblichen Jungblätter sind auf der Oberseite schwach und auf der Blattunterseite wollig behaart.
- Die mittelgroßen Blätter sind drei- bis fünflappig und kaum gebuchtet. Die Stielbucht ist V-förmig geschlossen, da sich die Stielbuchtenden überlappen. Das Blatt ist spitz gesägt. Die Zähne sind im Vergleich der Rebsorten eng gesetzt. Die Blattoberseite (Auch Blattspreite genannt) ist blasig.
- Die konus- bis walzenförmige Traube ist groß und dichtbeerig. Die rundlichen Beeren sind mittelgroß und rot-violetter Farbe. Die Schale der Rebe ist hart und die Beere ist saftig.
Die Rebsorte reift ca. 35 Tage nach dem Gutedel und gilt somit als spät reifend. Gegenüber dem Echten Mehltau und dem Falschen Mehltau ist sie anfällig.
Sie erbringt fruchtige und leicht bittere Weine mit granatroter bis dunkelroter Farbe mit einem Pflaumen- und Kirsch-Bouquet.
Synonyme: Balsamina Nera, Barzemin, Bassamino, Berzemino Calopico, Bossamino, Magnacan, Marsemina, Marzamino, Marzemin, Marzemino d'Isera, Marzemino gentile, Marzemino Padovano, Merzemina, Uva Tedesco
Einzelnachweise
Literatur
- Pierre Galet: Cépages et vignobles de France, Tome 1 – les vignes américaines. 2. Auflage. 1988, ISBN 2-902-771-03-7.
- Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon, 3. überarbeitete Ausgabe. 1. Auflage. Gräfe und Unzer Verlag, München, 2007, ISBN 978-3-8338-0691-9.
Kategorien:- Rote Rebsorte
- Weinbau in Italien
Wikimedia Foundation.