Christopher Edward Bangle

Christopher Edward Bangle

Christopher Edward Bangle (* 14. Oktober 1956 in Ravenna, Ohio) ist ein US-amerikanischer Produktdesigner für Fahrzeuge.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Von 1975 bis 1977 studierte Bangle Freie Künste an der Universität von Wisconsin. Es folgte die Ausbildung zum Automobildesigner am Art Center College of Design in Pasadena, USA.

1981 trat er im Alter von 25 Jahren als Innenraumgestalter bei der Adam Opel AG in Rüsselsheim seine erste Stelle in Europa an und wurde 1983 stellvertretender Leiter des Interieur-Designstudios. 1985 wechselte er zum Fiat "Centro Stile". Dort wurde er 1992 zum Direktor des Designstudios ernannt. Ende 1992 holte ihn der damalige Entwicklungsvorstand Wolfgang Reitzle als Designchef zu BMW.

Chris Bangle gewann im Jahr 2007 als Leiter des Design Team BMW Group den red dot design award: design team of the year. Sehenswert ist sein "GINA Vision" genannter Ausblick in die Zukunft des Automobils: Automobile ohne Karosserieaußenhaut, die flexibel sind und sich darüber hinaus problemlos individualisieren lassen.

Am 3. Februar 2009 gab BMW bekannt, dass Bangle die Leitung des BMW Group Designs am 1. März 2009 an Adrian van Hooydonk übergibt und Bangle das Unternehmen verlässt[1]. Van Hooydonk war seit 2004 unter Bangle Leiter des Marken-Designstudios für BMW Automobile [2] und ist der Designer, der eigentlich die 7er (E65) und 6er (E63/64) Modellreihen entworfen hat, die bei Einführung in den Medien kontrovers diskutiert und vor allem Chris Bangle zugeschrieben wurden. Die letzte Tatsache liegt aber wohl daran, dass die 6er Reihe sich sehr stark an das 1999 von Bangle entworfene Prototyp Z9 anlehnt und als Van Hooydonks Interpretation aufgenommen werden kann.

Entwürfe und Arbeiten

Unter Federführung von Chris Bangle entstanden folgende Automobile:

Designstudien und Concept Cars:

  • Opel Junior (Kleinwagenstudie 1983 von Opel)
  • MINI ACV 30 (1997, Designstudie zum neuen MINI)
  • BMW Z07 (1998, Designstudie zum späteren BMW Z8)
  • BMW Z9 gran turismo (1999, Designstudie zum späteren BMW 6er)
  • BMW Z9 Cabriolet (2000, Designstudie zum späteren BMW 6er Cabrio)
  • BMW X Coupé (2001, Designstudie zur Formensprache des späteren BMW Z4)
  • BMW CS1 (2002, Designstudie zur späteren BMW 1er Reihe)
  • BMW xActivity (2003, Designstudie zum späteren BMW X3)
  • MINI Concept Frankfurt (2005, Designstudie zum MINI Clubman)
  • MINI Concept Detroit (2006, Designstudie zum MINI Clubman)
  • Rolls-Royce 101EX (2006, Designstudie zum Rolls-Royce Phantom Coupé)
  • MINI Concept Geneva (2006, Designstudie zum MINI Clubman)
  • BMW Concept Coupe Mille Miglia (2006, Technologiestudie und Hommage an den BMW 328 Mille Miglia, 1936)
  • BMW Concept CS (2007, Designstudie zu einem Luxus Reise Coupe/Gran Turismo)
  • BMW M1 Hommage (2008, Designstudie/Hommage zum 30. Geburtstag des BMW M1)
  • BMW Concept X1 (2008, Designstudie zum BMW X1)
  • BMW Concept 5 Gran Turismo (2009, Designstudie zum BMW 5er Gran Turismo (ex Progressive Activity Sedan))
  • BMW Gina Light Visionary Concept (2008, Geometry and Function in N Adaptions )

Kritik

Seit seinem Wechsel zum Automobilhersteller BMW im Jahre 1992 ist Chris Bangle als äußerst kontrovers diskutierter Automobildesigner bekannt. Kunden und Kollegen der Marke BMW kritisieren seine Arbeit oft als übertriebenen Futurismus und werfen ihm mangelnde Harmonie in seiner Formensprache vor. Insbesondere die Heckansichten vieler seiner Entwürfe stießen zunächst auf breite Ablehnung.

Insbesondere das 2001 vorgestellte BMW-Modell der "7er Reihe" (Modell E65/66) wurde von Kunden und Kollegen der Marke BMW negativ aufgenommen. In der Folge wurden Ausdrücke wie Bangleheck, Banglekofferraum und Bangledesign zu geflügelten Wörtern und standen als Synonyme für schlechtes Design. Im Internet wurde gar eine Petition initiiert, um Bangle zu stoppen. Spötter übersetzten „BMW“ bereits mit „Bangle muss weg“ [3].

Übersehen wird in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass der Designchef dem Vorstand mehrere Varianten in Form von Tonmodellen zur Wahl zu stellen hat und der gesamte Vorstand sich dann für ein Modell entscheidet. Im Fall des E65/66 standen dem Vorstand nicht weniger als 20 Varianten zur Wahl.

Einzelnachweise

  1. Pressemitteilung der BMW AG vom 3.2.2009
  2. Pressemitteilung der BMW AG vom 3. Februar 2004
  3. Was am BMW M so hässlich ist

Weblinks


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