Villa Niederwaldstraße 2

Villa Niederwaldstraße 2

Die Villa Niederwaldstraße 2 ist ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude im Dresdner Stadtteil Striesen. Die vermutlich 1887–88 erbaute Villa wird derzeit als Kindertagesstätte genutzt. Der die Villa umgebende Garten steht ebenfalls unter Denkmalschutz.[1]

Gebäude

Westseite der Villa

Der zweigeschossige Bau im Stile des Neoklassizismus hat einen quadratischen Grundriss mit vier Fensterachsen auf jeder Seite. Die zwei mittleren Fensterachsen bilden auf allen Seiten einen erkerartigen Mittelrisaliten.

Das Haus verfügt über einen bossierten Sandsteinsockel, ein aus Sandstein gefertigtes Konsolentraufgesims, verzierte Holzfenster und Türen in klassizistischer Gliederung. Die Fensteröffnungen des Erdgeschosses werden von auf Konsolen ruhenden Dreiecks- und Segmentbogen-Verdachungen gekrönt. Diese Elemente sind ebenfalls in Sandstein gefertigt. Das Dach ist schiefergedeckt.

Geschichte

Bauherr war Emil Gerhard Liebig, Inhaber einer „Kunst- und Handelsgärtnerei“. Auf dem sich ursprünglich bis zur Pohlandstraße erstreckenden Gelände befanden sich vermutlich ab 1893 noch zur Gärtnerei gehörende Gewächshäuser und ein Heizhaus. Nach der Eingemeindung Striesens im Jahre 1893 wurde das gesamte Gebiet parzelliert und bis 1914 mit den für Striesen typischen „Kaffeemühlen“-Mietvillen bebaut. Ab 1898 wurden auch Teile des zur Villa gehörenden Grundstücks zum Bau von Mietshäusern verwendet, die Gewächshäuser abgerissen.[1]

Der noch vorhandene Garten steht ebenfalls unter Denkmalschutz und wurde nur behutsam an die Nutzung als Spielgelände für die Kindertagesstätte angepasst. So wurden Spielgeräte weitgehend aus Holz errichtet und eine giftige Pflanze nach Dokumentation des Standortes entfernt. Die für die Bepflanzung verwendeten Gehölze wurden nach Maßgabe des Denkmalschutzes gewählt und entsprechen der Typik des gründerzeitlichen Bewuchses. Rhododendren, Flieder, Pfeifenstrauch und Hortensien werden durch Nadelgehölze ergänzt, um „den blaugrünen Farbaspekt zu bedienen.“ Der im hinteren Teil des Gartens erhaltene Kiefernbestand gilt als einer der letzten Überreste des Blasewitzer Tännicht, von dem noch einige Kiefern im unweit gelegenen und ebenfalls auf dem Grundstück einer früheren Gärtnerei gelegenen Hermann-Seidel-Park zeugen.[1]

Auch bei der Innengestaltung wurde Wert darauf gelegt, die Belange des Denkmalschutzes mit der Funktion einer Kita zu versöhnen. So wurden nach einer vollständigen Bestandsaufnahme die als besonders behaltenswert eingestuften Bauteile – darunter originale Türen, Wandschränke, Stuck und Beschläge – für eine zukünftige Nutzung eingelagert, da sie für die aktuelle Verwendung des Hauses entfernt werden mussten.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d Claudia Posselt, Dirk Schumann (Amt für Kultur und Denkmalschutz Dresden): Kontrast zu Striesener Landhäusern. In: Dresdner Neueste Nachrichten. 29. Dezember 2010, S. 12.
51.0494913.79731

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