- Vrddhi
-
Vṛddhi (sanskrit: वृद्धि, ˈʋr̩d̪d̪ʰi) ist ein Sanskritwort mit der Bedeutung „Wachstum, Wuchs, Wachsen“. Im Sanskrit handelt es sich um ein -ti-Nomen Actionis, das aus dem Verbstamm vṛdh-/vardh- „wachsen, anbauen“ gebildet wird vom PIE *werdh.
In Paninis Grammatik bezeichnet es auch einen technischen Terminus für eine Gruppe von Langvokalen.
In der indo-europäischen Linguistik wird damit der gelängte Grad des indo-europäischer Ablauts bezeichnet, einer Vokalabstufung, die für die Indo-europäischen Sprachen eigentümlich ist. Eine Vṛddhi-Ableitung ist ein Wort, dass durch eine derartige Längung abgeleitet wird, eine Art Bildung, die sehr verbreitet im Sanskrit, aber auch in anderen Sprachen verbürgt ist.
"Es handelt sich innerhalb des Germanischen ohne Frage um ein hochaltertümliches Bildungsmittel, denn Fälle wie beispielsweise die Vrddhi-Bildung Schwager - Schwäher zeigen, dass die Herausbildung vor Eintreten des Vernerschen Gesetzes erfolgt sein muss."[1]
Inhaltsverzeichnis
Beispiele im Deutschen
- Schwäher - Schwager
- Hahn - Huhn
Siehe auch
- Ablaut (Grundstufe, Vollstufe (Guṇa), Dehnstufe (Vṛddhi)
- Augment (Bei vokalisch anlautenden Verben erscheint der anlautende Vokal in der Dehnstufe (vṛddhi)
- Indogermanische Ursprache
- Indoarische Sprachen
- Gott (urindogermanische Vrddhi-Ableitung zum Wort djew- „Himmel“)
Literatur
- G. Darms: "Schwäher und Schwager, Hahn und Huhn. Die Vrddhi-Ableitung im Germanischen". München 1978.
- "Reallexikon der germanischen Altertumskunde" Von Hans-Peter Naumann,Johannes Hoops,Franziska Lanter,Heinrich Beck,Oliver Szokody,Rudolf Simek,Sebastian Brather,Detlev Ellmers,Jürgen Udolph,Kurt Schier,Ulrike Sprenger,Else Ebel,Klaus Düwel,Wilhelm Heizmann,Heiko Uecker, Walter de Gruyter, 1994 - 1036 Seiten
Einzelnachweise
- ↑ "Reallexikon der germanischen Altertumskunde" Von Hans-Peter Naumann,Johannes Hoops,Franziska Lanter,Heinrich Beck,Oliver Szokody,Rudolf Simek,Sebastian Brather,Detlev Ellmers,Jürgen Udolph,Kurt Schier,Ulrike Sprenger,Else Ebel,Klaus Düwel,Wilhelm Heizmann,Heiko Uecker, Walter de Gruyter, 1994 - 1036 Seiten, Seite 119(vrddhi)
Wikimedia Foundation.