Vöppstedter Ruine

Vöppstedter Ruine
Vöppstedter Ruine

Die Vöppstedter Ruine ist die ringförmig von einem Friedhof umgebene Ruine der Jakobus-Kirche im heutigen Salzgitter-Bad.

Die Jakobus-Kirche wurde urkundlich erstmals im 12. Jahrhundert erwähnt. Sie bildete den Kern des wohl bereits vorher existierenden Dorfes Vöppstedt bzw. Veppstedt.

Die Dorfkirche wurde entweder in der Großen Hildesheimer Bierfehde (1481–1486) oder in der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) zerstört. Bis zum Jahr 1591 war das sie umgebende Dorf wüst geworden, da die Bewohner in das nahegelegene befestigte Salzgitter gezogen waren. Nun wurde die Kirche als Totenkapelle wieder aufgebaut und das umliegende Gelände als Friedhof genutzt. Auch in der Kapelle selbst fanden Bestattungen statt, hauptsächlich von Mitgliedern der Patronats- und Pfarrerfamilien.

Im Dreißigjährigen Krieg verfiel die Kapelle erneut. Erst 1683 wurde sie wieder erneuert.

Während der Zeit der französischen Besatzung wurde das Gebäude sowohl als Gefängnis als auch als Futtermagazin verwendet, nachdem am 20. Mai 1807 der französische Stadtkommandant La Chaise den Superintendenten Feyerabend aufgefordert hatte, innerhalb eines Tages alle Einrichtungsgegenstände aus der Kapelle zu räumen, um Platz für die von der französischen Armee genommenen Gefangenen zu schaffen.

In den folgenden Jahren verfiel die Kapelle zunehmend. Im Jahr 1863 brach das Turmdach ein. Um 1900 stürzte die Vermauerung des Bogens auf der Ostseite des Kirchenschiffes um. 1924 musste aus Sicherheitsgründen das Dach des Kirchenschiffes entfernt werden. Bis 1940 hatte sich der Zustand des Gebäudes so sehr verschlechtert, dass es weiträumig abgesperrt werden musste.

Seit 1886 der evangelische Altstadtfriedhof angelegt wurde, ging die Anzahl der Bestattungen auf dem Vöppstedter Friedhof immer mehr zurück. Die letzte Beisetzung fand vermutlich 1920 in einer Familiengrabstätte statt.

In den Jahren nach 1960 wurde der Friedhof und die Kapellenruine zu einer parkähnlichen Gedenkstätte für die Opfer der beiden Weltkriege sowie des Dritten Reiches umgestaltet. Nach 1980 kam eine Gedenktafel für die Opfer des Grubenunglücks in der Hannoverschen Treue vom 19. Juli 1960 hinzu.

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