Wassermengenregler

Wassermengenregler
Strahlregler mit integriertem Wassermengenregler

Wassermengenregler (engl.: water volume controller), häufig auch „Wassersparer“, „Durchlaufbegrenzer“ oder „Durchlaufregler“ genannt, dienen dazu, den Wasserverbrauch an Badarmaturen zu senken. Sie sind eine Weiterentwicklung der Strahlregler. Angebracht sind Wassermengenregler meist am Ende eines Wasserhahns, als Zwischenstück zwischen Duschkopf und Schlauch oder direkt im Duschkopf integriert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wassermengenregler kommen ursprünglich aus der Heizungstechnik. Dort hatte man häufig das Problem, dass Ventile für Heizungen Pfeifgeräusche verursachten, wenn schwankender Wasserdruck anlag. Um dieses Problem zu lösen, entwickelte man einen sogenannten Volumenstromregler, der den Volumenstrom gezielt beeinflusst und dadurch die Pfeifgeräusche minimiert.

Anwendungsgebiet

Badarmaturen sind gewöhnlich auf einen Druck von 0,5 Bar ausgelegt. Bei diesem Druck fließen ca. 6 Liter Wasser pro Minute durch einen Wasserhahn, diese Menge gilt als ausreichend für eine Handreinigung. In vielen Haushalten liegt ein zu hoher Wasserdruck an, die Versorger stellen so sicher, dass auch zu Spitzenzeiten genug Druck anliegt, mindestens jedoch 0,5 Bar. Dies führt dazu, dass in den meisten Haushalten ein Wasserdruck von 1 bis 5 Bar (vereinzelt sogar bis zu 10 Bar) anliegen kann. Da normale Strahlregler den Wasserstrahl nur formen, fließen ungehindert 7 bis 20 Liter Wasser pro Minute aus der Leitung. Ein Wassermengenregler reduziert diesen Wasserverbrauch auf konstante 6 Liter pro Minute, unabhängig vom anliegenden Druck. Damit gehen verschiedene Vorteile einher. Je nach anliegendem Druck lassen sich 1 bis 13 Liter Wasser pro Minute einsparen. Außerdem bleibt der Wasserdruck im Leitungssystem konstant, sodass keine Druckschwankungen entstehen, wenn beispielsweise gleichzeitig der Wasserhahn benutzt und die Toilettenspülung betätigt wird.

Bei Wassersparduschen gilt ähnliches wie bei Handwaschbecken. Hier fließen allerdings je nach Standort 12 bis 15 Liter Wasser pro Minute.

Wirkung

Auffälliger Wassermengenregler für Bewusstseinsförderung mit psychologischen Spareffekt

Durchschnittlich können so pro Person und Wasserhahn ungefähr 10 Liter Frischwasser pro Tag eingespart werden. Dies reduziert den Energiebedarf der Warmwasserbereitung und der Wasserreinigung wird weniger Abwasser zur Aufbereitung übergeben. Entsprechend der Angaben verschiedener Hersteller können bis zur Hälfte der Wasser-, Energie- und Abwasserkosten eingespart werden. Speziell durch die Energieeinsparung kann auch der CO2 Ausstoss reduziert werden. Wassermengenregler können als Investition verstanden werden, die nach 1-2 Jahren amortisiert ist und sich bei einer Lebensdauer um die 10 Jahre für die Umwelt und das Haushaltsbudget lohnt. Auffällig gestaltete Wassermengenregler können zudem einen psychologischen Spareffekt haben und das Umweltbewusstsein der Benutzer fördern.

In der Schweiz hat sich die Förderung und Verteilung von Wassermengenreglern durch Gemeinden und Energiestädte etabliert.[1] Die Verteilung oder günstige Abgabe von Wassermengenreglern wird als Massnahme zur Ressourceneinsparung, CO2-Reduktion und als umweltbewusstseinsbildende Massnahme durchgeführt.

Ausnahmen

Für drucklose Untertisch-Warmwasserbereiter, die oft konstruktionsbedingt auf einen Wasserfluss von bis zu 5 Liter/Minute begrenzt sind, ist der Einsatz von Reglern und Begrenzern grundsätzlich verboten, da sie durch den entstehenden Gegendruck bersten können.

Wenig sinnvoll ist der Einsatz von Wassermengenreglern an Wasserausläufen, die einen bewusst hohen Durchfluss zum Zweck haben, etwa an Badewannen.

Zertifizierung

In der Schweiz wurde 2011 die Energieetikette für Sanitärprodukte inklusive „Strahlregler an Auslaufarmaturen“ und „Duschbrausen“ eingeführt.[2]

Rechtliches

Nach § 556 (3) BGB ist „der Grundsatz der Wirtschaftlichkeit zu beachten“.[3] Darin eingeschlossen sind auch „Wassermengenregler“.

Weblinks

Genauere Informationen und Kostenrechner findet man bei den unterschiedlichen Herstellern:

Einzelnachweise

  1. Liste Schweizer Gemeinden mit Wassermengenregler-Aktionen
  2. Schweizer Energieetikette für Sanitärpodukte
  3. BGB § 556 - Die Miete - Vereinbarung über Betriebskosten



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