Werkzeug- und Materialansatz

Werkzeug- und Materialansatz

Der Werkzeug- und Materialansatz (WAM-Ansatz) ist eine Methode zur Software-Entwicklung, die auf Anwendungsorientierung und hohe Gebrauchsqualität ausgerichtet ist.

Das Akronym "WAM" steht für die Worte Werkzeug Automat Material, welche die zentralen Entwurfsmetaphern des Ansatzes bilden. Seine Analysedokumente, Leitbilder, Arbeitsplatztypen, sowie Architektur-Richtlinien unterstützen die Entwicklungsteams bei iterativen, agilen Software-Projekten mit Prototyping und der Analyse von Geschäftsprozessen. Beim WAM-Ansatz handelt es sich um einen der wenigen eigenständigen europäischen Beiträge zur objektorientierten Methodik.

Der WAM-Ansatz stützt sich auf Erkenntnisse aus der Arbeitspsychologie und Soziologie: In Fabriken und Handwerksbetrieben bearbeiten Menschen Materialien mit geeigneten Werkzeugen. Dieses Bild lässt sich auf computergestützte Arbeit übertragen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der WAM-Ansatz wurde von Reinhard Budde und Heinz Züllighoven an der GMD in Bonn begründet[1]. In der Folge wurde er an der Universität Hamburg von Heinz Züllighoven und seiner Gruppe weiterentwickelt[2]. Der Ansatz basiert auf dem (Werk-)Zeug-Begriff von Martin Heidegger.

Grundlagen

Software-Materialien

Software-Materialien sind Gegenstände, die ein Anwender im Rahmen einer Aufgabe mit einem Software-Werkzeug bearbeitet und aus denen seine Arbeitsergebnisse bestehen. Viele Eigenschaften von konkreten fachlichen Gegenständen, wie beispielsweise Verträgen, Formularen, Bankkonten oder Plänen, lassen sich sinnvoll auf Software-Materialien übertragen.

Software-Werkzeuge

Software-Werkzeuge ermöglichen dem Anwender zügig und flexibel Software-Materialien zu bearbeiten: Sie nehmen ihm lästige Routinetätigkeiten ab, indem der Benutzer einen Prozess nur noch anstößt, den die Software anschließend ausführt. Weil sich die Bedienung eines Computers jedoch grundlegend von der Bedienung manueller Werkzeuge unterscheidet, ist es notwendig, das hinter dem manuellen Werkzeug stehende Konzept von Arbeit zu erkennen. Eine direkte Abbildung (manueller) Werkzeuge in Software ist - im Gegensatz zu Materialien - daher selten sinnvoll.

Siehe auch

Literatur

  1. Reinhard Budde, Heinz Züllighoven: Software-Werkzeuge in einer Programmierwerkstatt. Berichte der Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung Nr.182, Oldenbourg, München, 1990.
  2. Heinz Züllighoven et. al.: Object-Oriented Construction Handbook. dpunkt.verlag/Copublication with Morgan-Kaufmann, 2004, ISBN 3-89864-254-2.

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