Chrysler C55

Chrysler C55
Chrysler Saratoga
Hersteller: Chrysler Corporation
Produktionszeitraum: 1939–1995
Klasse: Obere Mittelklasse
Karosserieversionen: Coupé, zwei Türen
Limousine, zwei/vier Türen
Hardtop-Limousine, zwei/vier Türen
Pullman-Limousine, vier Türen
Kombi, fünf Türen
Vorgängermodell: -
Nachfolgemodell: Chrysler Stratus

Der Chrysler Saratoga war ein vom US-amerikanischen Automobilhersteller Chrysler von 1939 bis 1942 und von 1946 bis 1952 angebotenes PKW-Modell der oberen Mittelklasse, das von New Yorker abgeleitet war und dessen einfacher ausgestattete Variante darstellte.

Von 1957 bis 1960 tauchte der Saratoga als luxuriösere Variante des Windsor wieder auf.

Von 1989 bis 1995 wurde nochmals das Schwestermodell des Mittelklassewagens Chrysler LeBaron mit Frontantrieb, der Dodge Spirit, als Saratoga in Europa auf den Markt gebracht.

Inhaltsverzeichnis

Von Jahr zu Jahr

Modelljahr 1939

Saratoga Serie C23
Bild nicht vorhanden
Produktionszeitraum: 1939
Karosserieversionen: Coupé, 2 Türen
Limousine, 4 Türen
Motoren: Ottomotor: 5,3 l-R8 (96–101 kW)
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: 1660–1685 kg

Der erste Chrysler Saratoga war entstand aus dem gleichen Imperial-Modell wie der besser ausgestattete New Yorker. Wie seine Schwestermodelle ruhte er auf einem Chassis mit 3175 mm Radstand. Wie bei allen Chrysler-Modellen dieses Jahrgangs waren erstmalig die Scheinwerfer in die vorderen Kotflügel integriert und zwischen ihnen erstreckte sich ein breiter Kühlergrill mit schmalen, vertikalen Chromstäben („Wasserfallgrill“). Darüber baute sich wie ein Schiffsbug die Motorverkleidung auf, die noch mit zwei in der Mitte angeschlagenen Motorhauben versehen war. Die hinteren Radausschnitte waren verkleidet. Die beiden erhältlichen Karosserien (Club-Coupé mit zwei Türen; Limousine mit vier Türen) waren sparsamer mit Chrom ausgestattet als der Imperial und der New Yorker und hatten eine einfachere Innenausstattung.

Zusammen mit den Imperial- und New-Yorker-Modellen entstanden in diesem Jahr 12.001 Exemplare.

Modelljahr 1940

Saratoga Serie C26
Bild nicht vorhanden
Produktionszeitraum: 1940
Karosserieversionen: Limousine 4 Türen
Motoren: Ottomotor: 5,3-l-R8 (99–105 kW)
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: 1717 kg

Wiederum teilte der Saratoga das auf 3264 mm verlängerte Chassis und die erstarkten Reihenachtzylindermotoren mit dem New Yorker. Neu dazu waren allerdings die Modelle Traveller und Highlander mit den gleichen technischen Details gekommen. Der Saratoga war in diesem Jahr ein mittleres Modell von Chrysler (luuriöser als der Traveller, aber einfacher als der Highlander und der New Yorker). Neben der normalen 4-türigen Limousine gab es noch eine „formelle“ Limousine (mit versenkbarer Trennscheibe zwischen Fahrersitz und Fond). Das Coupé war entfallen. Die Fahrzeugfront zeigte sich etwas geglättet.

Von allen vier Modellreihen entstanden in diesem Modelljahr 17.600 Exemplare.

Modelljahre 1941–1942

Saratoga Serien C30/C36
Bild nicht vorhanden
Produktionszeitraum: 1941–1942
Karosserieversionen: Coupé, 2 Türen
Limousine, 2 Türen
Limousine, 4 Türen
Kombi, 5 Türen
Motoren: Ottomotor: 5,3-l-R8 (101–103 kW)
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: 1631–1699 kg

Neben dem Saratoga gab es auf dem wieder um 1“ auf 3.239 mm Radstand verkürzten Chassis den New Yorker (1941–42) und den Highlander (1941). Der Saratoga wurde, wie schon vorher der New Yorker, mit einer ganzen Reihe von Aufbauten angeboten: Coupé, Club-Coupé und Brougham-Limousine mit je 2 Türen und eine normale Limousine und eine Stadtlimousine (wieder mit Trennscheibe) mit je 4 Türen. Dazu kam 1941 noch ein einzelnes Exemplar eines fünftürigen Kombiwagens mit seitlichen Holzimitatverkleidungen unter dem Namen Town & Country.

Während die 1941er-Modelle im Wesentlichen dekorativ den Vorjahresmodellen entsprachen, zogen sich 1942 die horizontalen Chromstäbe des Kühlergrills um die Fahrzeugecken herum bis zu den vorderen Radausschnitten. Am Fahrzeugheck zeigte sich ein ähnliches Design.

Von allen drei Modellreihen entstanden 24.301 Exemplare im Modelljahr 1941. Die zwei verbleibenden Modellreihen im wegen Kriegseinwirkung verkürzten Modelljahr 1942 brachten es auf 12.145 Stück, davon 1596 Saratoga.

Modelljahre 1946–1948

Saratoga Serie C39K
Bild nicht vorhanden
Produktionszeitraum: 1946–1948
Karosserieversionen: Coupé, 2 Türen
Limousine, 2 Türen
Limousine, 4 Türen
Motoren: Ottomotor: 5,3-l-R8 (99 kW)
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: 1714–1799 kg

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Saratoga im Wesentlichen unverändert weitergebaut. Im Gegensatz zu den Modellen Royal und Windsor ruhte er, wie der New Yorker, auf einem Chassis mit einem Radstand von 3239 mm. Im Angebot waren Coupé-Versionen mit 3 oder 6 Sitzen, sowie zwei- und viertürige Limousinen.

Die Produktion der gegenüber dem Vorjahr unveränderten Modellreihe 1948 wurde bis Dezember 1948 fortgesetzt, da das Nachfolgemodell noch nicht produktionsreif war.

Vom Saratoga der frühen Nachkriegsjahre entstanden insgesamt 5605 Exemplare.

Modelljahre 1949–1952

Saratoga Serien C46K/C49K/C55
Bild nicht vorhanden
Produktionszeitraum: 1949–1952
Karosserieversionen: Coupé, 2 Türen
Limousine, 4 Türen
Pullman-Limousine, 4 Türen
Kombi, 5 Türen
Motoren: Ottomotoren: 5,3-l-R8 (99 kW)
5,4-l-V8 (132–143 kW)
Länge: mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: 1788–2023 kg

Ende 1948 präsentierte Chrysler einen vollständig neuen Saratoga mit einem um 10 cm verlängerten Radstand, weiterhin angetrieben von dem aus dem Jahr 1930 datierenden 5,3-Liter-Reihenachtzylinder. Das Modellangebot beschränkte sich auf ein sechssitziges Coupé und eine viertürige Limousine.

Im Modelljahr 1950 änderte sich wenig an dem Angebot.

1951 wich der Reihen-Achtzylinder einem hochmodernen 5,4-Liter-V8, der aufgrund seiner hemisphärisch geformten Brennräume den inoffiziellen Beinamen Hemi trug; offiziell hieß er Firepower-V8. Serienmäßig war die erste Servolenkung, die es im Automobilbau gab. Der Kühlergrill trug mehr Chrom als zuvor, die Parkleuchten waren nun nicht mehr rund, sondern eckig und mit Chrom eingefasst. Der Name Town & Country charakterisierte jetzt den neuen fünftürigen Saratoga-Kombi. Vom Saratoga gab es auch eine Version mit langem Radstand, auf dem eine 8-sitzige Limousine und eine auf Sonderwunsch gefertigte 8-sitzige Pullman-Limousine angeboten wurden.

1952 wurde das Design der Heckleuchten geändert, die Pullman-Limousine entfiel.

1953 wurde der Saratoga durch den New Yorker mit kurzem Radstand ersetzt.

Vom Saratoga der zweiten Nachkriegsgeneration entstanden insgesamt 49.075 Exemplare.

Modelljahre 1957–1960

Saratoga Serien C75-2/LC2-M/MC2-M/PC2-M
Bild nicht vorhanden
Produktionszeitraum: 1957–1960
Karosserieversionen: Limousine, 4 Türen
Hardtop-Limousine, 4 Türen
Hardtop-Limousine, 2 Türen
Motoren: Ottomotoren: 5,8-l-V8 (217–228 kW)
6,3-l-V8 (239 kW)
Länge: 5568–5603 mm
Breite: mm
Höhe: mm
Radstand:
Leergewicht: 1789–2054 kg

Der Saratoga kam nach einer Pause von fünf Jahren als besser ausgestattete Variante des Chrysler Windsor zurück. Sie wirkten in ihrem flachen „Forward-Look-Design“ von Virgil Exner wesentlich gestreckt. Die modischen Heckflossen waren, anders als bei der Konkurrenz, harmonisch in die Gesamtlinie der Karosserie integriert. Der Saratoga war in den gleichen Karosserievarianten wie der Windsor erhältlich, nur der Kombi fehlte. Er war aber besser ausgestattet (z. B. im Innenraum oder durch Rückfahrleuchten, die der Windsor nicht besaß) und hatte einen kräftigeren Motor.

1958 gab es nur einige kosmetische Veränderungen und die Motorleistung stieg auf 228 kW.

1959 wurde der vordere Stoßfänger etwas flacher und umfasste den Grill nicht mehr. Dafür griffen Stoßfänger und Kühlergrill um die vorderen Fahrzeugecken herum und reichten bis zu den vorderen Radausschnitten. Der Saratoga basierte in diesem Jahr wieder auf dem längeren Chassis des New Yorker und des 300E mit 3.200 mm Radstand (gegenüber 3099 mm beim Windsor). Der V8-Motor wurde auf 6276 cm³ aufgebohrt und leistete 239 kW.

1960 erfolgte ein größeres Facelift mit einem trapezförmigem Kühlergrill, und von der Gürtellinie emporwachsenden Heckflossen, an deren Enden bumerangförmige Heckleuchten saßen.

Im Modelljahr 1961 ersetzte der verfeinerte Windsor den Saratoga, wobei der ursprüngliche Windsor als preisgünstigster Chrysler seinerseits vom Newport abgelöst wurde.

Von dieser Saratoga-Generation entstanden 88.666 Exemplare in vier Jahren.

Modelljahre 1989–1995

Saratoga A-Plattform

Chrysler Saratoga LE (1994)

Produktionszeitraum: 1989–1995
Karosserieversionen: Limousine 4 Türen
Motoren: Ottomotoren: 2,5-l-R4 (70 kW)
2,5-l-R4-Turbo (110 kW)
3,0-l-V6 (104 kW)
Länge: 4602 mm
Breite: 1731 mm
Höhe: 1420 mm
Radstand:
Leergewicht: 1400 kg

Der Name Chrysler Saratoga tauchte 1989 wieder auf. Chrysler bezeichnete damit das Konzernmodell Dodge Spirit für den Verkauf in Europa. Offiziell wurde der Export 1993 eingestellt, aber das auf der Chrysler-A-Plattform aufgebaute Modell war noch bis Ende 1995 in Fertigung.

Dieser Saratoga für den Export war nicht einfach ein Dodge Spirit mit anderen Firmenemblemen. Die verschiedenen Zulassungsvorschriften, die sich teilweise stark von denen in den USA unterscheiden, verlangten andere Beleuchtungseinrichtungen, Anzeigen, Radios und Sicherheitsgurte. Alle Saratogas hatten Einzelsitze vorne, die durchgehende Sitzbank war nur in den USA auf Wunsch erhältlich. Eine populäre Motorisierung für den Saratoga war der 2,5-l-Reihenvierzylindermotor in Verbindung mit einem manuellen 5-Gang-Getriebe. Ab 1993 war der Saratoga mit Ledersitzen und anderen Luxusausstattungen des US-Marktes erhältlich. Die meisten Saratoga aus dieser Zeit waren mit dem von Mitsubishi zugelieferten 3,0-l-V6-MPI-Motor und einer Vierstufenautomatik ausgerüstet. Eine kleinere Anzahl dieser Fahrzeuge war auch mit dem 2,5-l-Motor mit Turbolader versehen. Alle Saratoga hatten Chryslers damals beste Fahrwerks- und Bremssysteme für die A-Plattform.

Die letzten Saratoga, die in kleiner Zahl in Deutschland, den Niederlanden und Belgien 1994 und 1995 verkauft wurden, basierten auf dem Chrysler LeBaron in der US-Version. Man erkennt sie an der Zusatzbezeichnung „LE“ auf der Kofferraumhaube. Diese Modelle hatten alle den 3,0-l-V6-Motor von Mitsubishi, die Vierstufenautomatik, Ledersitze und eine Klimaanlage.

1996 ersetzte der Chrysler Stratus diese Modelle.

Weblinks

Quellen

  • Kimes, Beverly R. & Clark, Henry A. jun.: Standard Catalog of American Cars 1805-1942, Krause Publications, Iola (1985), ISBN 0-87341-045-9
  • Gunnell, John (Herausgeber): Standard Catalog of American Cars 1946-1975, Krause Publications, Iola 2002, ISBN 0-87349-461-X
  • Flammang, James M. & Kowalke, Ron: Standard Catalog of American Cars 1976-1999, Krause Publications, Iola 1999, ISBN 0-87341-755-0

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