Zwangskartell

Zwangskartell

Ein Zwangskartell ist ein staatlich angeordneter und in der Regel auch staatlich kontrollierter Zusammenschluss von Unternehmen. Derartige Einrichtungen kamen während des Ersten Weltkriegs in allen aktiv kriegführenden Nationen und dann verstärkt in den 1930er Jahren in Europa und auch in Japan auf. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden diese Organisationen zunehmend aufgelöst.

In Zwangskartellen kann die Selbstbestimmung der Unternehmer über ihre gemeinsame Geschäftspolitik so stark begrenzt sein, dass diese Verbände den Charakter eines Kartells verlieren. Die Lenkungsverbände des Dritten Reiches etwa hatten mit 'privaten Kartellen' nicht mehr viel zu tun, sondern waren nach dem Führerprinzip organisierte, wesentlich auch hierarchische Organisationen im Dienste einer staatlich gelenkten Wirtschaft.

Literatur

  • Thea Wippermann, Schicksal und Wandel der Kartellfunktionen in der gelenkten Wirtschaft, Diss. Jena 1944.
  • Marga Kellermann, Grundlinien der Zwangskartellierung in Europa, Diss Berlin 1938.
  • Herbert von Beckerath, Zwangskartellierung oder freie Organisation der Industrie?, Stuttgart 1918.

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  • Zwangskartell — ⇡ Zwangssyndikat …   Lexikon der Economics

  • Zwangssyndikat — Zwangskartell; ⇡ Kartell das auf Anordnung des Staates (z.B. zur Förderung des Exports japanischer Unternehmen) errichtet werden soll …   Lexikon der Economics

  • Kartell — ist ein mehrdeutiger Begriff, der in der Regel ein Bündnis von Konkurrenten bezeichnet, aber – davon abgeleitet – auch abwertend für organisierte Kriminalität oder verbündete Boshaftigkeit steht. Die Hauptverwendung von Kartell ist die eines… …   Deutsch Wikipedia

  • Stahlkrise — Stahlkrise,   die mit der weltweiten Rezession 1974 beginnende und bis in die erste Hälfte der 1980er Jahre anhaltende Strukturkrise der Stahlindustrie der EG Staaten. Ursachen waren starke Überkapazitäten in den nationalen Stahlindustrien und… …   Universal-Lexikon

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