Zwei Legenden (S 175)

Zwei Legenden (S 175)

Zwei Legenden ist der Titel von zwei Soloklavierstücken komponiert von Franz Liszt.

Geschichte

Im Jahr 1861 hatte Franz Liszt (1811-1886) seinen Lebensmittelpunkt nach Italien verlegt, und lebte dort – nachdem er bereits 1858 in den Orden der Franziskaner (OFM) eingetreten war – in der Nähe von Rom im Kloster Madonna del Rosario. Nachdem seine angestrebte Ehe mit der Fürstin Carolyne zu Sayn-Wittgenstein am Widerstand ihrer Familie scheiterte, entschloss er sich, dennoch in Rom zu bleiben und widmete sich verstärkt Kompositionen mit religiösen Themen und kirchenmusikalischen Werken. Seine geistlichen Werke sind Belege für sein Bestreben zur Realisierung einer von ihm seit 1834 unter dem Einfluss des Abbé de Lamennais erträumten “musique humanitaire”. Im Jahr 1865 unterzog er sich der Tonsur, erhielt die vier niederen Weihen (die nicht mit der Zölibatsverpflichtung verbunden sind) und durfte sich fortan „Abbé“ nennen. Er selbst schrieb in einem Brief: „Mein Hang zum Katholizismus rührt von meiner Kindheit her und ist ein bleibendes und mich beherrschendes Gefühl geworden.“ In dieser Zeit entstanden auch seine beiden „Franziskus“-Legenden, in denen er seinen Namenspatronen ein musikalisches Denkmal setzte.

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