Clapp-Schaltung

Clapp-Schaltung
Fig.1: Clapp-Oszillator mit Röhre
Fig. 2: Clapp-Oszillator mit Transistor

Der Clapp-Oszillator wurde von James K. Clapp entwickelt und 1948 publiziert [1]. Nach einem Artikel von Vackář wurde das Prinzip von anderen Ingenieuren unabhängig entwickelt; eine Variante von Gouriet sei seit 1938 bei der BBC im Betrieb gewesen.[2] Er kann als Verbesserung der Colpitts-Schaltung angesehen werden.

Als Verstärker wurde eine Elektronenröhre verwendet (Fig.1). Der frequenzbestimmende Schwingkreis besteht aus der Spule und den drei in Serie geschalteten Kondensatoren. Dabei ist der frequenzbestimmende Kondensator C1 nicht in die Mitkopplung einbezogen. Die beiden anderen Kondensatoren C2 und C3 bilden wie bei der Colpitts-Schaltung einen Spannungsteiler, an dem ein Teil der Schwingkreisspannung auf die Kathode zurückgeführt und damit verstärkt wird.

Die Schaltung ist für hohe Frequenzen geeignet, bei denen hohe Frequenzstabilität notwendig ist und eine Spulenanzapfung wie beim Hartley-Oszillator nicht zweckmäßig ist.

Darunter (Fig. 2) ist eine Transistorgrundschaltung in Form des Emitterfolgers beziehungsweise Kollektorschaltung, die mit erheblich geringerer Spannung auskommt. Gegenüber dem früher erfundenen Meissner-Oszillator oder Hartley-Oszillator benötigen diese Schaltungen nur eine Spule ohne Anzapfung. Der Schwingkreiskondensator C ist aufgeteilt in die drei Kondensatoren C1, C2 und C3. Die Hochfrequenz-Wechselspannung am oberen Anschluss von C2 ist doppelt so groß wie am oberen Anschluss von C3. Mit der Spannungsverstärkung des Transistor von 0.99 und dem Spannungsteiler R3, R4 ergibt sich eine Gesamtspannungsverstärkung von etwas über 1, wie für einen Oszillator nötig. Die Widerstände R1 und R2 bestimmen den Arbeitspunkt des Transistors. Über C4 wird das Ausgangssignal des Oszillator ausgekoppelt.

Für einen Abstimmoszillator im Superhet-Empfänger ist der Clapp-Oszillator für höhere Frequenzen besser geeignet als der Colpitts-Oszillator. Der Abstimmkondensator C1 liegt mit einem Anschluss auf Masse. Weiterhin ändert sich die Gesamtverstärkung zwischen niedriger Oszillatorfrequenz und hoher Oszillatorfrequenz nicht so stark wie beim Colpitts-Oszillator. Die Hartley-Schaltung ist ebenfalls als Abstimmoszillator geeignet, wenn eine Spulenanzapfung vertretbar ist.

Die Daten von Spule und Kondensator des Schwingkreises definieren im Wesentlichen die erzeugte Frequenz mittels der Thomsonsche Resonanzformel. Die Zusatzkapazitäten der restlichen Bauelemente verringern diese berechnete Frequenz.

Einzelnachweise

  1. J. K. Clapp, "An inductance-capacitance oscillator of unusual frequency stability", Proc. IRE, vol. 367, pp. 356-358, Mar. 1948.
  2. Jiří Vackář, LC Oscillators and their Frequency Stability, TESLA Report 1949, ch. 4, [1]

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Hartley-Schaltung — Eine elektrische Dreipunkt Oszillatorschaltung, bei der zwei Induktivitäten und ein Kondensator einen Parallelschwingkreis bilden, wird als Hartley Schaltung oder Hartley Oszillator bezeichnet. Sie ist nach Ralph Hartley benannt, der 1920 ein… …   Deutsch Wikipedia

  • Meissner-Schaltung — Ein Meißner Oszillator, oder auch Armstrong Oszillator, ist ein durch rückgekoppelter Verstärker mit einem frequenzbestimmenden Schwingkreis, welcher zur Gruppe der Sinus Oszillatoren zählt. Die Schaltung ist nach ihrem Erfinder Alexander Meißner …   Deutsch Wikipedia

  • Meissner-schaltung — Ein Meißner Oszillator, oder auch Armstrong Oszillator, ist ein durch rückgekoppelter Verstärker mit einem frequenzbestimmenden Schwingkreis, welcher zur Gruppe der Sinus Oszillatoren zählt. Die Schaltung ist nach ihrem Erfinder Alexander Meißner …   Deutsch Wikipedia

  • Meißner-Schaltung — Meißner Oszillator, Patentschrift Ein Meißner Oszillator, oder auch Armstrong Oszillator, ist ein rückgekoppelter Verstärker mit einem frequenzbestimmenden Schwingkreis, welcher zur Gruppe der Sinus Oszillatoren zählt. Die Schaltung ist nach… …   Deutsch Wikipedia

  • Colpitts-Schaltung — Die Colpitts Schaltung, auch Colpitts Oszillator genannt, ist eine elektronische Schaltung zur Erzeugung einer periodischen Wechselspannung (Sinusschwingung). Die Oszillationsfrequenz lässt sich durch die Dimensionierung der Bauteile bestimmen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Colpitts-Oszillator — Die Colpitts Schaltung, auch Colpitts Oszillator genannt, ist eine elektronische Schaltung zur Erzeugung einer periodischen Wechselspannung (Sinusschwingung). Die Oszillationsfrequenz lässt sich durch die Dimensionierung der Bauteile bestimmen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Kapazitive Dreipunktschaltung — Die Colpitts Schaltung, auch Colpitts Oszillator genannt, ist eine elektronische Schaltung zur Erzeugung einer periodischen Wechselspannung (Sinusschwingung). Die Oszillationsfrequenz lässt sich durch die Dimensionierung der Bauteile bestimmen.… …   Deutsch Wikipedia

  • Induktive Dreipunktschaltung — Hartley Schaltung Der Hartley Oszillator ist eine elektrische Oszillatorschaltung, welche 1915 von Ralph Hartley entwickelt wurde. Gegenüber dem ähnlichen Meissner Oszillator benötigt diese Schaltung nur eine Spule, die allerdings eine… …   Deutsch Wikipedia

  • Oszillator — Ein Oszillator ist ein schwingungsfähiges System, bei dem ein oder mehrere physikalische (also auch elektronische) Parameter zeitlich wiederholt dieselben Werte annehmen, insbesondere periodische Bewegungen um einen Nullpunkt (Ruhelage)… …   Deutsch Wikipedia

  • Meissnersche Rückkopplungsschaltung — Ein Meißner Oszillator, oder auch Armstrong Oszillator, ist ein durch rückgekoppelter Verstärker mit einem frequenzbestimmenden Schwingkreis, welcher zur Gruppe der Sinus Oszillatoren zählt. Die Schaltung ist nach ihrem Erfinder Alexander Meißner …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”