Clown Habakuk

Clown Habakuk

Arminio Rothstein (* 25. Juli 1927 in Wien; † 1. Oktober 1994 ebenda), besser bekannt als Clown Habakuk, war ein österreichischer akademischer Maler, Puppenmacher und Puppenspieler, Drehbuchautor und Buchautor, Musiker, Zauberer (Selim Arminian) und AHS-Professor. Von 1968 bis 1994 arbeitete er beim Kinderfernsehen des ORF wo er Sendungen erfand, schrieb und leitete, in denen Puppen mit ihm selbst als Clown Habakuk und anderen Menschen interagierten.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Arminio Rothstein wurde als Sohn einer „arischen“ Mutter und eines jüdischen Rechtsanwalts geboren. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland durfte er das Gymnasium nicht mehr besuchen. Vor der Verfolgung versteckten sich schließlich sein Vater und er im Wiener Untergrund, in einem Keller. Nach dem Krieg legte er die Matura ab und arbeitete als Zauberkünstler „Selim Arminian“.

1948 bis 1953 studierte Arminio Rothstein gemeinsam mit Arik Brauer, Friedensreich Hundertwasser und Ernst Fuchs bei Albert Paris Gütersloh.

1967 gründete Arminio Rothstein gemeinsam mit Gordana Krobath-Rothstein das „Arlequin-Theater im Café Mozart bei der Oper“ in Wien (der Eingang befand sich in der Maysedergasse, heute ist dort ein australisches Restaurant untergebracht).

1971 konzipierte Arminio Rothstein seine Kasperlsendung für den ORF, „Habakuk's Kasperltheater“. Das erste Stück, „Die roten Schuhe“, wurde am 29. September 1971 um 17:00 Uhr ausgestrahlt. Später wurde die Sendung in „Clown Habakuks Puppenzirkus“ umbenannt. Jeder Sendung vorangestellt war eine Zeichnung von Winnie Jakob. Einer der damaligen Puppenspieler war Thomas Brezina.

Nach der Vorstellung holte Arminio Rothstein als Clown Habakuk den Kasperl vor die Bühne und unterhielt sich als Bauchredner mit seinem Publikum.

Clown Habakuk zauberte mit dem Zauberspruch „Summ Summ“ und beherrschte 35 Musikinstrumente.

Gemeinsam mit dem Zauberer Bobby Lugano produzierte Arminio Rothstein 1979 40 Betthupferl unter dem Titel „Der Zauberkasten mit Bobby und Habakuk“.

Im Lauf der Zeit baute Arminio Rothstein gemeinsam mit seiner vierten Ehefrau Christine mehr als 1000 Marionetten, Stab- und Handpuppen, die im Arlequin-Theater ihre Heimat haben.

Arminio Rothstein verstarb am 1. Oktober 1994 an Lungenkrebs. Im März desselben Jahres war er zuletzt öffentlich aufgetreten. Er hat seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof in Lilienfeld gefunden. In dieser Stadt war seine vierte Frau Christine geboren und aufgewachsen.

Berühmte Puppen

  • Kasperl mit dem Spruch: „Das Beeeste iiiiiiist, das Beeeste iiiiiiist – wir sperren den Tintifax in eine Kiste!“
  • Die Gans Mimi, gespielt von Christine Rothstein
  • Hexenmeister Tintifax, der böse Gegenspieler zum Kasperl, mit grünem Gesicht und magischen Kräften
  • Toby und Tobias und der Papagei Jakob (1968-1989 im ORF)
  • Zwerg Bumsti und die Maus (eingestellt seit Mitte der 80er Jahre - Inhalt der Sendungen erschien nicht mehr zeitgemäß)
  • Helmi - entworfen und gebaut 1980.
  • Maxi für den Musikantenstadl (1991/92)

Eine besondere Spezialität von Arminio Rothstein war seine Kunst, Portraitpuppen herzustellen, also Puppen anzufertigen, die ihren Vorbildern verblüffend ähnlich sind, wie z.B. Bruno Kreisky, Niki Lauda, Helmut Zilk, Ernst Wolfram Marboe, Anton Benya, Helmut Qualtinger, Fred Sinowatz.

Publikationen

  • Du wollen wirklich Clown Spielen?, Jugend und Volk Verlagsgesellschaft, 1979, ISBN 3-71411-269-3
  • Wir spielen hier, Ravensburger Taschenbücher, 1983, ISBN 3-473-38846-7
  • Du wollen Clown spielen? Zirkus, Clowns, Handpuppen, Marionetten, Zaubern, Verlag Ennsthaler, 1994, ISBN 3-85068-409-1 (Neuauflage)

Weblinks


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