Coltrane's Wig

Coltrane's Wig

Medeski, Martin & Wood (oder kurz MMW) ist ein US-amerikanisches Jazz-Trio, das 1991 unter dem Namen Coltrane's Wig gegründet wurde. Es besteht aus John Medeski (Keyboards), Billy Martin (Schlagzeug) und Chris Wood (Bass).

1990 lernten sich John Medeski und Chris Wood auf einer Tour ihres gemeinsamen Freundes Bob Moses durch Israel kennen. Moses war zuvor auch Mentor des Schlagzeugers Billy Martin, den er Medeski und Wood nach der Tour vorstellt.

Auf erste Auftritte im renommierten New Yorker Jazzclub Village Gate folgten weitere Gigs in der alten Knitting Factory, die bis 1994 noch in der Houston Street zu finden war und recht früh (vermeintlich) enge Kategorien wie "Jazz" oder "Rock" zu sprengen wusste. Die Musikzeitschrift Rolling Stone bezeichnet den Club 1991 als „Synonym für neuartige Musik“. Insofern passt der Ort zur Musik von Medeski, Martin und Wood, die sich jeder näheren Definition entzog: "Wir machen so etwas wie Jazz, indem wir eine Instrumentalgruppe sind, aber wir spielen definitiv keinen swingenden Jazz. Wir grooven." (Medeski)[1] Zunächst bestreiten die drei Musiker Auftritte unter dem Namen „Coltrane's Wig“. Kurze Zeit später verwerfen sie diesen Namen und treten seitdem als „Medeski, Martin & Wood“ auf.

Sie beginnen selbstorganisiert durch die USA zu touren und nehmen sich hierbei ein Beispiel an Pat Metheny: Im VW-Bus bereisen sie das Land, spielen in Rock-Clubs, Cafés und wo man sie spielen lässt. So sprengen sie ein weiteres Mal die Grenzen des etablierten Jazzbetriebs, erschließen aber gleichzeitig ein neues Publikum.

Ihr Debüt-Album „Notes From the Underground“ nehmen MMW in den Monaten nach der Tour auf und veröffentlichten es über das Indie-Label Hap Jones. Ein Jahr später folgte der erste Vertrag mit „Grammavision“, das Album „It's a Jungle in Here“ wird veröffentlicht. Nach ihrem vierten und bestverkauften Album ("Shack-man", benannt nach dem Baumhaus [engl. "shack"] in den Wäldern von Hawaii, wo sie das Album aufnahmen) und weiteren Gigs in der Knitting Factory (den legendären „Shack-Parties“) wechseln MMW schließlich zum renommierten Label Blue Note Records.

Neben einer erneuten Kollaboration mit John Scofield (nach dessen 1998er Album A Gogo) - 2006 nun unter dem Namen „Medeski, Scofield, Martin & Wood“ („Out Louder“) - veröffentlichten die drei Musiker im selben Jahr die Anthologie „Note Bleu“, eine Kollektion aus ihren bisherigen sechs Alben bei Blue Note Records.

Diskographie

  • Notes From the Underground, 1992 (mit u.a. Thomas Chapin)
  • It's a Jungle in Here, 1993
  • Friday Afternoon in the Universe, 1995
  • Shack-man, 1996
  • Farmer's Reserve, 1997
  • Bubblehouse, 1997 (teilweise Remixes; Dracula Remix mit John Zorn)
  • Combustication, 1998
  • Combustication Remixes, 1999
  • Last Chance to Dance Trance (perhaps), 1999 (Kompilation früher Stücke von 1991 bis 1996 sowie Live-Aufnahmen)
  • Tonic, 2000
  • The Dropper, 2000
  • Electric Tonic, 2001
  • Uninvisible, 2002
  • End Of The World Party (just in case), 2004
  • Note Bleu - Best of the Blue Note Years 1998-2005, 2006 (Anthologie der bisherigen sechs Blue Note Records-Alben)
  • Out Louder, 2006 (als "Medeski, Scofield, Martin & Wood")
  • Radiolarians 1, 2008

Quellen

  1. Jazz-Lexikon. Bd. II, 2002, S. 846.
  • Carr, Ian: John Medeski in: (ders.) Rough Guide Jazz, 2. Auflage, Stuttgart, Weimar 2004, S. 464.
  • Kennedy, Gary: John Medeski, in: Kernfeld, Barry (Hg.): The New Grove Dictionary of Jazz (2. Auflage), Bd. II, London 2002, S. 741.
  • Kunzler, Martin in: Jazz-Lexikon, Bd. II, Hamburg 2002, S. 846.


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