Cosmos 1

Cosmos 1
Cosmos-1 im entfalteten Zustand (künstlerische Ansicht)

Cosmos 1 ist ein Projekt der Planetary Society und soll die Tauglichkeit eines Raumfahrtantriebs durch Sonnensegel überprüfen. Die Trägerrakete mit dem Satelliten stürzte am 21. Juni 2005 ab.

Das 4 Millionen US-Dollar teure Projekt wurde vollständig privat finanziert. Hauptvertragspartner für die Entwicklung des 100 kg schweren Satelliten war das russische Weltraumunternehmen NPO Lawotschkin. Die privaten Organisationen Cosmos Studios und die Planetarische Gesellschaft, welche von Carl Sagan, Bruce Murray und Louis Friedman gegründet wurde, haben das Projekt ins Leben gerufen und vorangetrieben. Von den geschätzten Kosten für die kosmischen Segelexperimente übernimmt die amerikanische Planetary Society allein 2,5 Millionen Dollar.

Der Start erfolgte am 21. Juni 2005; die Testsonde sollte dabei vom getauchten russischen Atom-U-Boot „Borisoglebsk“ mit einer umgebauten Interkontinentalrakete vom Typ Wolna von der Barentssee aus in eine Höhe von 800 km gebracht werden.

Nachdem sich einige Tage später die Sonnensegel geöffnet hätten, erwarteten die beteiligten Wissenschaftler, die Impulsübertragung durch das Sonnenlicht benutzen zu können, um die Höhe der Umlaufbahn gezielt zu vergrößern. Nach einer Missionszeit von etwa einem Monat sollte sich das aus beschichtetem Mylar bestehende Sonnensegel durch die UV-Strahlung auflösen.

Kurz nach dem Start am 21. Juni 2005 um 21:46 MESZ meldete die Bodenkontrolle in Moskau, keinen Kontakt mehr zu der Sonde herstellen zu können. Am 22. Juni 2005 wurde von russischen Quellen bekanntgegeben, dass die erste Stufe der Rakete sich 83 Sekunden nach dem Start abgeschaltet hat. Es wird davon ausgegangen, dass sich daraufhin die weiteren Stufen von der ersten Stufe nicht trennten und die gesamte Rakete zusammen mit ihrer Nutzlast etwa sechs Minuten nach dem Start im Ozean niederging.

Die Planetary Society machte dagegen zunächst Angaben, einen kurzen Kontakt über Kamtschatka direkt nach dem Start sowie mögliche Kontakte über zwei weitere Bodenstationen mit dem Satelliten gehabt zu haben. Es wurde daher vermutet, dass Cosmos 1 in einen unplanmäßigen Orbit gelangt ist, weshalb die Bodenstationen sein Signal nicht korrekt empfangen konnten. Das amerikanische Militär durchsuchte den Weltraum nach dem Satelliten und auch Hobbyastronomen wurden um Mithilfe gebeten.

Kurz nach diesem Aufruf teilte eine Sprecherin der russischen Konstrukteursfirma NPO Lawotschkin am 24. Juni 2005 mit, dass sich die Sonde nicht von der Rakete gelöst hatte und mit ihr auf die Erde gestürzt war. Später stellten sich die von den Bodenstationen empfangene Signale als Fehlinterpretationen heraus, so dass nun endgültig ein Versagen der ersten Raketenstufe als Fehlerursache gilt.

Die Planetary Society denkt nun über den Nachbau des Cosmos-1-Satelliten, welcher jedoch nicht mehr eine Wolna-Trägerrakete nutzen wird, sondern als sekundäre Nutzlast bei einem Sojus-Fregat oder Kosmos-3M Start mitfliegen soll.

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