- Couponblatt
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Couponing ist ein Kommunikationsinstrument der Werbung innerhalb eines Marketingplans, welches den Grundgedanken der in den 1950er und 1960er Jahren häufig verwendeten Rabattmarken nutzt.
Dabei gewährt der Herausgeber einer ausgewählten Personengruppe gegen Vorlage eines Coupons einen Vorteil in Form eines Rabatts, einer Zugabe oder ähnlichem. In der Regel wird der Couponwert dem Händler zuzüglich einer Kostenpauschale vom Hersteller zurückerstattet. Die Abrechnung zwischen verschiedenen Händlern und Herstellern, das so genannte Coupon-Clearing, wird oft über eine dritte, unabhängige Instanz, das so genannte Clearinghaus, erledigt, da eine direkte Abrechnung zwischen jeweils vielen Händlern und Herstellern sehr aufwendig und selten objektiv wäre.
Auch der Händler/Dienstleister kann selbst Coupons ausgeben, deren Wert sich idealerweise durch einen Werbekostenzuschuss der Hersteller refinanziert. In erster Linie ist Couponing jedoch eine Strategie, die den Herstellern selbst Gelegenheit gibt, aktiv den Abverkauf ihrer Produkte zu forcieren. So kann ein Cross-Selling angeregt werden, indem bspw. auf Zahnbürstenverpackungen Coupons für Zahnpasta abgedruckt werden.[1]
Inhaltsverzeichnis
Coupon-Arten
- Info-Coupon: Gutschein für den Erhalt von Informationen.
- Bundling-Coupon: Kostenlose Zugabe eines Produkts oder einer Dienstleistung zum Kauf („Buy one, get one free“).
- Rabatt-Coupon: Es wird ein Preisnachlass gewährt.
- Treue-Coupon: Belohnung für eine Kundenbeziehung bzw. einen Kauf in Form einer virtuellen Währung oder Bargeld.
Geschichte
In Deutschland durch das Rabattgesetz unterbunden, war das Couponing in den USA bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts als Marketinginstrument im Einsatz. Mitte der 1960er Jahre wurden Coupons von jeder zweiten US-amerikanischen Familie verwendet, was einem anhaltend steigenden Trend unterlegen bis 1975 zum Erreichen der 35-Milliarden-Coupons-Marke führte. Mit der wachsenden Verbreitung des Internets wurden neben dem papierbasierten Coupon der digitale Coupon zum Download oder E-Mail-Versand entwickelt. Infolgedessen wuchs 1975 der Anteil der Couponnutzer auf 83 Prozent aller US-Bürger.
Nach dem Wegfall des Rabattgesetzes von 1933, das Preisnachlässe von mehr als drei Prozent unterband, sowie der Aufhebung der Zugabeverordnung von 1932, die unentgeltliche Zugaben im Geschäftsverkehr verbot, wurde das Couponing seit dem 1. August 2001 auch in Deutschland ermöglicht. Noch hat das Couponing in Deutschland nicht dieselbe Bedeutung wie in den USA erlangt, doch wurden 2002 Coupons in Höhe von etwa sieben bis 10 Millionen Euro eingelöst. Für die Zukunft wird mit einem starken Anstieg der Anzahl eingelöster Coupons gerechnet, der die Marke von bis zu zehn Milliarden Coupons übersteigen soll.[2]
Phasen
Eine Couponing-Aktion durchläuft fünf Phasen: Konzeption, Produktion, Distribution, Einlösung und Clearing.
Situation in Deutschland
Rechtliche Rahmenbedingungen
Couponing wurde erst durch Abschaffung von Rabattgesetz und Zugabeverordnung ab 1. August 2001 nach über 70 Jahren in Deutschland wieder grundsätzlich möglich. Fortan regelt eine Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften das Couponing in Deutschland:
- Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG)
- Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen (GWB)
- Preisangabenverordnung (PangV)
- Handelsgesetzbuch / Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung (HGB/GOB)
- Bundesdatenschutzgesetz (BDSG)
- Teledienstedatenschutzgesetz (TDDSG)
Neben diesen Gesetzen und Verordnungen gibt es noch eine Reihe weiterer Vorschriften, u. a. das Rabattverbot bei Zeitungen, Büchern und Tabakwaren sowie Werbebeschränkungen bei Pharmazeutika.
Couponblatt
Ein Couponblatt ist ein Printmedium im Stil eines zweiseitigen DIN A4-Blattes, welches zumeist bis zu 18 Couponanzeigen gleicher Anzeigengröße trägt. Diese Couponanzeigen können unter Zuhilfenahme einer Schere herausgetrennt, oder durch eingearbeitete Perforationslinien im Couponblatt herausgerissen werden.
Couponblätter werden von Unternehmen unterschiedlichster Branchenzugehörigkeit als zeitlich befristetes Marketinginstrument zur Umsatzsteigerung eingesetzt. Gegen Abgabe oder Vorlage einer herausgetrennten Couponanzeige, werden dem Verbraucher die beworbenen Vergünstigungen des jeweiligen Anbieters eingeräumt. Couponblätter werden kostenlos an Haushalte verteilt oder liegen zur Mitnahme an öffentlichen Stellen aus. Sie enthalten keinerlei redaktionellen Inhalt.[1]
Quellen
Einzelnachweise
Literatur
- Hartmann, Wolfgang; Kreutzer, Ralf; Kuhfuß, Holger (Hrsg.): Handbuch Couponing. Gabler, Wiesbaden 2003, ISBN 3-409-12350-4
- Wierich, Ralf: Personalisierung und Individualisierung von Coupons. Eine empirische Untersuchung der Kundenbindungswirkung individualisierter und personalisierter Coupons. Kohlhammer, Stuttgart 2008, ISBN 3-170-20347-9
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