Craquelee

Craquelee
Krakelee an einem Ölgemälde (Mona Lisa)

Als Krakelee oder Craquelé(e) (frz. craqueler = rissig werden lassen; craquelé = rissig, gesprungen) bezeichnet man ein maschenartiges Netz von Rissen oder Sprüngen auf der Oberfläche von Ölgemälden, Schmucksteinen, Lackierungen, Glasflächen, Glasuren von Keramikgegenständen oder an Fassadenputzen und -anstrichen. Bei Gemälden spricht man auch von Krakelüre. Das Krakelee kann alterungsbedingt sein, aber auch als gewünschter Effekt künstlich herbeigeführt werden.

Ölgemälde, Lackflächen und Keramikgegenstände haben oft eine altersbedingte Krakelüre, die entsteht, wenn der Gegenstand starken Klimaschwankungen ausgesetzt ist. Der Untergrund - Leinwand, Holztafel oder Keramik - dehnt sich entsprechend der Luftfeuchtigkeit aus oder zieht sich zusammen. Die Farbe oder Lackschicht nimmt weniger Feuchtigkeit auf und kann sich daher den Bewegungen des Untergrunds nicht anpassen; sie bekommt Risse und kann sogar abplatzen.

Gewöhnlich wird Krakelee als natürliche Alterungserscheinung bei Restaurierungen nicht entfernt; ein Eingreifen ist erst dann geboten, wenn die Farbe abzuplatzen droht. Andererseits kann schwache oder fehlende Krakelüre bei antiquarischen Gegenständen ein Hinweis darauf sein, dass sie bereits restauriert wurden.

Mit speziellem Reißlack oder Krakelierlack, der etwa im Bastelbedarf erhältlich ist, kann ein künstlicher Krakelee-Effekt erzeugt werden. Reißlack zieht sich beim Trocknen zusammen, wobei sich ein Muster von Sprüngen bildet. Dadurch soll oft ein „antikes“ oder „historisches“ Erscheinungsbild entstehen. Insbesondere bei bemalten Kacheln wird dazu ein „Krakelee“ manchmal auch einfach aufgemalt.

Schmucksteine werden künstlich krakeliert, indem der Stein erwärmt und rasch wieder abgekühlt wird. Durch eine Farbpolitur können die Risse zusätzlich hervorgehoben werden.


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