Critical Chain Management

Critical Chain Management

Critical Chain-Projektmanagement (CCPM), teilweise auch Critical Chain Management (CCM), ist eine Projektmanagementmethode.

Sie basiert im Wesentlichen darauf, Zeitreserven nicht aktivitätsbezogen einzuplanen, sondern eine einzige explizit ausgewiesene Zeitreserve am Ende des Projektes zu verwenden. Das CCPM basiert auf der Grundannahme, dass beim zeitlichen Budgetieren von Vorgängen im Rahmen eines Projektes von den einzelnen Beteiligten stets Zeitreserven eingeplant werden. Die Zeitbudgets bestimmen die Terminplanung. Da jedoch erfahrungsgemäß Vorgänge nie vor ihrem Zieltermin fertig werden, werden in der Praxis die jeder Aktivität zugeordneten Reserven immer voll ausgenutzt, und es steht kein Puffer mehr zur Verfügung, um wirklich kritische Situationen abzufangen (vgl. auch Parkinsons Gesetz).

Das CCPM beachtet darüber hinaus Beziehungen zwischen Aufgaben im Projektverlauf und eingesetzten Ressourcen, um Überschneidungen zu vermeiden (Kritische Kette).

Einhergehend mit dem CCPM ist in der Regel eine Veränderung in der Managementstruktur eines Unternehmens erforderlich. Die Mitarbeiter müssen angeleitet werden, bei der Planung von Projekten keine Pufferzeiten einzubeziehen. Goldratt schlägt unter anderem die Frage vor: „Wie lange brauchen Sie für die Aufgaben, wenn alle Materialien, Informationen, etc. zur Verfügung stehen und keine Probleme auftauchen?“

Den Mitarbeitern muss klar sein, dass sie auch bei Über- oder Unterschreitungen nicht mit Repressalien zu rechnen haben. Diese Art des Umganges setzt in vielen Betrieben noch eine Veränderung in den Beziehungen zwischen den Beteiligten voraus. Die Vorgesetzten müssen die notwendigen Aufgaben priorisieren und Multitasking für den einzelnen Projektmitarbeiter unterbinden. Multitasking meint hier den Einsatz einer Ressource für mehrere parallel laufende Aufgaben.

Vorgehensweise

Bei der Erstellung von Netzplänen werden die erforderlichen Tätigkeiten -im Gegensatz zur Methode des kritischen Pfades- vom Ende des Projektes an rückwärts angeordnet. Anschließend wird der kritische Pfad ermittelt. Vorgänge, die nicht auf dem kritischen Pfad liegen, werden mit 50% der veranschlagten Pufferzeit gegen den kritischen Pfad geschützt.

Der kritische Pfad erhält ebenfalls einen Puffer von 50% am Ende, so dass sich alle Aufgaben auf einen früheren Anfangstermin verschieben.

Im Verlauf des Projektes ist es Aufgabe des Projektmanagements, die entstandene Kette zu schützen und die Aufgaben so früh wie möglich beginnen zu lassen. Dies wird auch Staffellauf-Methode genannt.

CCPM basiert auf den Ideen Eliyahu M. Goldratts, der seine Engpasstheorie (Theory of Constraints) hier auf das Projektmanagement anwandte.

Literatur

Eliyahu Goldratt: Critical Chain. North River Press, Great Barrington 1997, ISBN 0884271536

Uwe Techt / Holger Lörz: Critical Chain - Beschleunigen Sie Ihr Projektmanagement, Haufe-Verlag, ISBN 3-448-07520-5

Lawrence P. Leach: "Critical Chain Project Management" Artech House Publishers, ISBN 1-58053-074-5

Thorsten Schmitz: "Die Anwendung von Critical-Chain-Projektmanagement", ISBN 978-3-8366-1600-3

Weblinks


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