Crossarchus obscurus

Crossarchus obscurus
Dunkelkusimanse
Dunkelkusimanse (Crossarchus obscurus)

Dunkelkusimanse (Crossarchus obscurus)

Systematik
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Überfamilie: Katzenartige (Feloidea)
Familie: Mangusten (Herpestidae)
Gattung: Kusimansen (Crossarchus)
Art: Dunkelkusimanse
Wissenschaftlicher Name
Crossarchus obscurus
F. G. Cuvier, 1825

Die Dunkelkusimansen (Crossarchus obscurus) sind kleine Mangusten und gehören somit zu den katzenartigen Raubtieren.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Dunkelkusimansen werden inklusive Schwanz 40 bis 55 cm lang und wiegen 500 bis 1000 g. Der Kopf ist rund und die Ohren kurz, charakteristisch ist die lange, schmale und bewegliche Nase, die die Schnauzenfront übersteht. In den Kiefern stehen jeweils 18 Zähne, laut Zahnformel: i3/3-c1/1-p3/3-m2/2. Die Pupillen der Augen sind horizontal oval, sie können damit exzellent sehen. Sie haben einen schlanken Körper, kurze Beine und einen verhältnismäßig kurzen Schwanz von etwa 15 bis 21 cm, der sich zur Spitze hin gleichmäßig verjüngt. Fellfarbe und -dichte variieren zwischen den Individuen, die Farbe ist eine Mischung aus Braun-, Grau- und Gelbtönen. Die Fellhaare sind lang und borstenartig, die Spitzen werden dunkler, das dichte Unterfell ist heller. Im Gesicht ist das Fell am hellsten und kürzesten. Das Fell an den Beinen ist dunkel schwarz-braun. Mit den Vorderpfoten laufen sie auf der ganzen Sohle, ob sie mit den Hinterpfoten ebenfalls auf der ganzen Sohle oder nur halb auf Zehen und Sohle laufen, ist noch nicht genau erforscht. Die Zehen sind sehr gut entwickelt, die Krallen an den Vorderzehen sind länger als an den Hinterzehen. Nur das hintere Drittel der Hinterfußsohle ist behaart, sonst sind die Fußsohlen nackt. Das Weibchen trägt sechs thorako-inguinale Milchdrüsen.
Dunkelkusimansen verständigen sich durch murmelnde und piepende Laute. Heulen, lautes Pfeifen, Zwitschern und Bellen sind Warnsignale bei drohender Gefahr.

Vorkommen

Vorkommen der Dunkelkusimansen an der Küste Westafrikas

Die Dunkelkusimansen kommen nur im tropischen Westafrika vor, von Sierra Leone bis Ghana, in dichten Ur- und Auwäldern bis 1000 m. Man kann sie auch oft am Wasser finden.

Verhalten

Dunkelkusimansen sind gesellig und tagaktiv, die Sozialstruktur ist sehr ausgeprägt, sie erkennen sich gegenseitig an ihrem sehr strengen Geruch. Sie bleiben selten länger als zwei Tage an einem Platz und wandern in Rudeln von 10 bis 25 Individuen kreisförmig durch ihr Revier, während sie häufig Schutz im Unterholz, in dichter Vegetation oder in Höhlen suchen. Es wurde auch schon beobachtet, dass einige Individuen selbst Höhlen gegraben oder Termitenhügel ausgehöhlt haben. Beide Geschlechter tragen ein Paar Analdrüsen, mit deren Duftsekret sie ihr Revier markieren. Diese Markierungen halten etwa zwei Wochen. Dunkelkusimansen spielen sehr gern miteinander, es wurden aber auch schon Drohgebärden beobachtet, auch gegen Tiere anderer Arten, die um einiges größer sind. Drohgebärden enthalten das Aufstellen der Fellhaare und das Buckeln des Rückens, ähnlich wie man es von Hauskatzen kennt, außerdem werden die Beine ausgestreckt.

Ernährung

Dunkelkusimansen gehen in der Nacht auf Jagd, entweder allein oder in Gruppen von bis zu 20 Tieren. Sie kratzen und buddeln sich durchs Falllaub am Boden, drehen Steine um und untersuchen Reisig, um Insekten, Larven, kleine Reptilien, Krabben oder auch Früchte und Beeren zu finden. Es wurde auch schon beobachtet, dass sie zur Nahrungssuche auf Bäume klettern oder sogar ins Wasser gehen. Kleinsäuger und Reptilien werden mit einem einzelnen Biss in den Nacken getötet und ruhig gehalten. Vogel- und Schlangeneier werden mit den Vorderpfoten durch die Hinterbeine an einen Stein oder Felsen geschleudert, um die Schale zu zerbrechen.

Fortpflanzung

Mit einem Alter von neun Monaten sind Dunkelkusimansen geschlechtsreif. Die Weibchen werden mehr als einmal im Jahr brünstig. Nur die in der Rudelhierarchie dominierenden Individuen dürfen sich fortpflanzen. Das Männchen sucht sich das Weibchen aus und bestimmt auch den Zeitpunkt der Kopulation. Nach etwa acht oder neun Wochen Tragzeit werden zwei bis meistens vier Welpen pro Jahr geworfen, mit einer Körpergröße von etwa neun bis zehn mm und einem drei mm langen Schwanz. Die Augen sind noch geschlossen, Fell und Unterfell sind schon dürftig vorhanden, die Nase ist kurz und die Vorderpfoten sind schon recht groß. Nach etwa zwölf Tagen öffnen sich die Augen und in drei Wochen nehmen sie feste Nahrung zu sich. Jagdtechniken muss der Nachwuchs von den Alttieren erst erlernen, sie sind nicht angeboren. In fünf Wochen wird das Fell dichter.

Gefährdung und Schutz

Dunkelkusimansen werden oft von größeren Raubtieren und Raubvögeln gejagt.
Da sie Träger von Tollwutviren sein können, wurden sie in einigen afrikanischen Gegenden gezielt geschossen oder deren Tunnelbau vergast.

Paläontologie

Dunkelkusimansen haben sich im Pleistozän entwickelt, mit dem Klima- und vegetativem Wandel während des Quartärs. Da sich das Klima in der Zeit immer wieder zwischen feuchte und trockene Phasen gewechselt hat, sind sie in die Ur- und Auwälder gewandert und leben dort noch heute.

Ökologie

Als sich herausstellte, dass Dunkelkusimansen intelligent und leicht zu trainieren sind, werden sie immer öfter als Haustiere gehalten.

Weblinks


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