- Cruzeiro EC
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Cruzeiro Voller Name Cruzeiro Esporte Clube Gegründet 2. Januar 1921 Stadion Estádio Governador Magalhães Pinto Plätze 81.987 Präsident Alvimar de O. Costa Trainer Adilson Batista Liga Serie A, Brasilien 2008 3. Platz Cruzeiro Esporte Clube ist ein Sportverein aus Belo Horizonte, der Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Minas Gerais und ist vornehmlich durch seine Fußballmannschaft bekannt geworden. Cruzeiro ist unter anderem zweifacher Copa Libertadores-Sieger, national brasilianischer Fußballmeister von 2003 und mehrfacher Pokalsieger. Cruzeiro ist auch einer von nur drei Vereinen in Brasilien die national immer erstklassig waren.
Neben Fußball betreibt der Verein Abteilungen für Leichtathletik und Boccia. In früheren Tagen wurden noch weitere Sportarten unterstützt, so unterhielt der Verein einst eine professionelle Volleyballmannschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der Klub wurde am 2. Januar 1921 unter dem Namen Societá Sportiva Palestra Itália als Sportverein für die italienischen Einwanderer von Belo Horizonte gegründet. Der Begriff Palestra (von griechisch palaistra παλαίστρα ‚Ringerschule‘) beschreibt im italienischen Sprachgebrauch eine Turnhalle. Die ersten Klubfarben waren die Farben der italienischen Flagge: Grün, Rot und Weiß. Die Mannschaft spielte entsprechend in grünen Trikots, weißen Hosen und roten Socken. Ab 1925 wurde die Mitgliedschaft auch für nicht-italienischstämmige Leute eröffnet und der Verein in Sociedade Sportiva Palestra Itália umbenannt.
Aufgrund des Kriegseintritts Brasiliens im Januar 1942 wurde der Gebrauch von Begriffen gegnerischer Nationen verboten, und der Verein musste seinen Namen ändern. Ab 30. Januar benannte der Klub sich ursprünglich Palestra Mineiro. Die erste Oktoberwoche firmierte der Verein kurzfristig als Ypiranga ehe die Mitglieder sich schließlich auf Cruzeiro Esporte Clube („Sportklub Cruzeiro“) einigten. Cruzeiro bezieht sich auf das Kreuz des Südens („Cruzeiro do Sul“), ein Sternbild das auch in der brasilianischen Flagge enthalten ist und ein Symbol des Landes ist. Blau und Weiß wurden zu den neuen Vereinsfarben.
1926 gewann Cruzeiro mit der Staatsmeisterschaft von Minas Gerais den ersten bedeutenden Titel. Bislang folgten noch 34 weitere Erfolge in diesem Wettbewerb. Führend ist hier aber der lokale Hauptkonkurrent von Cruzeiro, Atlético Mineiro, das rund ein halbes Dutzend mehr Siege im Campeonato Mineiro aufweisen kann.[1]
Erster nationaler Erfolg war der Sieg im Finale der Taça Brasil, der zwischen 1959 und 1968 ausgetragenen ersten Version eines brasilianischen Pokalwettbewerbes. Im den Finalspielen bezwang Cruzeiro dabei den Santos FC um den Weltstar Pelé mit 6:2 und 3:2. Tostão und Piazza, die 1970 mit der Fußballnationamannschaft von Brasilien Weltmeister werden sollten, sowie Dirceu Lopes und der langjährige Torhüter Raul Plassmann gehörten zu den Stars dieser von Aírton Moreira trainierten Mannschaft.
Mit vier Erfolgen bei fünf Finalteilnahmen im brasilianischen Pokal, der Copa do Brasil, zwischen 1993 und 2003 ist Cruzeiro zusammen mit Grêmio FB Porto Alegrense Rekordgewinner in diesem Wettbewerb seit der dessen Einführung in der gegenwärtigen Form 1989. 2003 gewann Cruzeiro dabei das Double aus Meisterschaft und Pokal. Dies war nach der Einführung der Série A auch die erste brasilianische Meisterschaft die nach dem Vorbild einer europäischen Liga abgehalten wurde.
Höhepunkt der Vereinsgeschichte sind aber die beiden Siege 1976 - nach einem Entscheidungsspiel gegen Argentiniens River Plate bei denen Roberto Perfumo, der von 1971 bis 1974 bei Cruzeiro spielte, in der Mannschaft war - und 1997 - gegen Peñarol aus Uruguay - in der Copa Libertadores, dem südamerikanischen Äquivalent der europäischen Champions League. 1976 wurde dabei Palhinha mit 13 Toren Torschützenkönig des Wettbewerbes, eine Leistung die seither nur einmal übertroffen wurde.[2]
In den darauffolgenden Weltpokal-Spielen verlor Cruzeiro jeweils gegen deutsche Konkurrenz. Im November 1976 unterlag Cruzeiro im eisigen Münchner Olympiastadion mit 0:2 gegen den FC Bayern München und kam im Dezember zu Hause vor 117.000 Zuschauern trotz 90-minütigen Anrennens gegen das von Sepp Maier gehütete Tor der Bayern nicht über ein 0:0 hinaus. Das Endspiel 1997 in Tokio gegen Borussia Dortmund ging mit 0:2 verloren.
Weitere internationale Erfolge sind die beiden Siege 1991 und 1992 in der zwischen 1988 und 1997 abgehaltenen Supercopa Sudamericana, einem Wettbewerb in dem ehemalige Libertadores-Gewinner teilnehmen durften. In den Finales schlug Cruzeiro dabei mit River Plate und dem Racing Club jeweils argentinische Vereine.
Jugendarbeit und Transfers
Bekannt geworden ist Cruzeiro auch durch seine Jugendarbeit, aus der namhafte Spieler wie beispilsweise die brasilianischen Nationalspieler Ronaldo, Dida und Fred hervorgingen, die auch in Europa Erfolg hatten, hervorgingen.
Stadion
Der Verein trägt seine Heimspiele im üblicherweise nur Mineirão genannten Estádio Governador Magalhães Pinto, und mit einer Kapazität von über 75.000 Zuschauern größten Stadion des Bundesstaates Minas Gerais aus.
Es befindet im Stadtteil Pampulhas im Süden von Belo Horizonte und wird auch von den Klubs Atlético Mineiro und América Mineiro benutzt. Das Mineirão war auch vielfach Spielstätte für Länderspiele der brasilianischen Nationalmannschaft.
Das am 5. September 1965 eröffnete Stadion hat einen Besucherrekord von 130.000 der 1997 aufgestellt wurde. Seither musste die Kapazität allerdings aus Sicherheitsgründen reduziert werden.
Das Mineirão wurde von den Architekten Eduardo Mendes Guimarães Júnior und Caspar Garreto geplant. Vom Baubeginn 1963 bis zur Eröffnung 1965 waren etwa 5000 Personen an der Errichtung des Stadions beteiligt.
Erfolge
International
- Copa Libertadores: 1976, 1997
- Supercopa Sudamericana: 1991, 1992
National
- Brasilianischer Fußball-Meister: 2003
- Copa do Brasil: 1993, 1996, 2000, 2003
- Taça Brasil: 1966
- Staatsmeisterschaft von Minas Gerais: (36 x) 1926, 1928, 1929, 1930, 1940, 1943, 1944, 1945, 1956, 1959, 1960, 1961, 1965, 1966, 1967, 1968, 1969, 1972, 1973, 1974, 1975, 1977, 1984, 1987, 1990, 1992, 1994, 1996, 1997, 1998, 2002, 2003, 2004, 2006, 2008, 2009
- Beinhaltet AMET Meisterschaft 1926, (LMDT: CA Mineiro), LMDT Meisterschaft 1932 (AMEG: Vila Novo AC) und Supercampeonato 2002 (regulärer Meister: AA Caldense). 1956 geteilte Meisterschaft mit CA Mineiro.
Platzierungen in der Brasilianischen Fußball-Meisterschaft
Saison Platz Saison Platz Saison Platz Saison Platz 1971 8 1981 19 1991 16 2001 21 1972 6 1982 24 1992 8 2002 9 1973 3 1983 17 1993 12 2003 1 1974 2 1984 34 1994 22 2004 13 1975 2 1985 23 1995 3 2005 5 1976 31 1986 8 1996 5 2006 8 1977 16 1987 4 1997 20 2007 10 1978 10 1988 8 1998 2 2008 3 1979 6 1989 3 1999 5 2009 1980 10 1990 9 2000 3 2010 Bekannte Spieler
Meiste Spiele
- 619 Spiele: Zé Carlos
- 601 Spiele: Dirceu Lopes
- 556 Spiele: Piazza
- 549 Spiele: Raul Plassmann
Meiste Tore
- 242 Tore: Tostão
- 223 Tore: Dirceu Lopes
- 208 Tore: Niginho
Weitere bekannte Spieler
- Ademir
- Alex
- Víctor Aristizábal
- Brito
- Dida
- Edmundo
- Giovane Elber
- Feijão
- Fred
- Jairzinho
- Joãozinho
- Juan Pablo Sorín
- Nelinho
- Marcio Nobre
- Natal
- Palhinha
- Roberto Perfumo
- Raul Plassmann
- Rivaldo
- Ronaldo
- Toninho Cerezo
Bekannte Trainer
- Paulo Autuori (1997, 1999-02)
- Paulo César Carpeggiani (2001)
- Emerson Leão (2004)
- Vanderlei Luxemburgo (2002-04)
- Aymoré Moreira (1977-78)
- Zezé Moreira (1975-77)
- Oswaldo de Oliveira Filho (2005-06)
- Carlos Alberto Silva (1986-87, 88, 89, 93, 95)
- Luiz Felipe Scolari (2000-01)
- Dorival Knipel "Yustrich" (1972, 77, 82)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ rsssfbrasil.com: Minas Gerais Estate − List of Champions
- ↑ rsssf.com: Copa Libertadores - Topscorers
Vereine in der brasilianischen Fußballliga Série A – 2009Atlético Mineiro | Atlético Paranaense | Avaí FC | Botafogo FR | SC Corinthians | Coritiba FC | Cruzeiro EC | CR Flamengo | Fluminense FC | Goiás EC | Grêmio Barueri | Grêmio FBPA | SC Internacional | Náutico Capibaribe | SE Palmeiras | EC Santo André | Santos FC | São Paulo FC | Sport Recife | EC Vitória
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