D-Generation X

D-Generation X
Logo der D-Generation X

D-Generation X (auch DX) war ein Wrestlingstable der Promotion World Wrestling Entertainment. Es bestand von 1997 bis 2000 sowie von 2006 bis 2010 unregelmäßig als Tag-Team eingesetzt. Das Stable war prägend für die sogenannte „Attitude“-Ära der WWE.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Man bildete die Gruppierung am 20. September 1997. Die Erstmitglieder waren die Wrestler Shawn Michaels, Triple H, Ravishing Rick Rude und Chyna. Die Gruppe trat rebellisch auf und brach jede von Autoritäten der Promotion aufgestellte Regel („You make the rules and we'll break 'em“). Obszöne Gesten, bei denen die Mitglieder der DX mit vor dem Bauch gekreuzten Armen auf ihre Genitalien wiesen und Flüche waren zuvor in der familienfreundlichen WWF undenkbar gewesen, sodass die DX einerseits umso rebellischer wirkte, andererseits aber auch das gesamte Bild der Promotion in der beginnenden „Attitude“-Ära prägte. Die WWF versuchte, durch eine düstere Atmosphäre, geprägt durch komplexere Storylines und derbere Sprache der Darsteller, den verlorenen Boden im „Kampf um die Einschaltquoten“ gegen ihren damaligen Hauptkonkurrenten der WCW aufzuholen. Die DX trug wesentlich zur Verbesserung der Einschaltquoten der WWF-Sendungen im Jahr 1998 bei, sodass man die WCW überholte und wieder Nr.1 im Wrestlinggeschäft wurde.

Innerhalb der WWF-Shows ließ man die D-Generation X Fehden mit den Stables „Nation Of Domination“ und „Corporation“ ausfechten. Der WWF-Eigentümer Vince McMahon selbst stellte den Hauptgegner der Gruppierung dar. Vor WrestleMania XIV im März 1998 wurde Mike Tyson, der zu dieser Zeit nach dem Ohrbiss-Vorfall im Boxkampf gegen Evander Holyfield keine Boxlizenz und Geldnöte hatte, als neues Mitglied der D-Generation X vorgestellt. Die Verpflichtung Tysons brachte der WWF erneut große Aufmerksamkeit in den Massenmedien. Tyson erschien bei der Großveranstaltung WrestleMania XIV als Spezial-Ringrichter, wechselte nach Drehbuch die Seiten und brachte DX-Mitglied Shawn Michaels um den Sieg. Tyson verließ danach die WWF und Shawn Michaels, der eine schwere reale Verletzung auszukurieren hatte, verließ die Gruppierung.

Wenig später verließ auch Rick Rude die WWF in Richtung WCW. Die Promotion füllte die Reihen mit „Road Dogg“ Jesse James und „Bad Ass“ Billy Gunn (im Tag Team als New Age Outlaws bekannt) und dem aus der WCW zurückgekehrten X-Pac auf. Die Gruppierung wandelte sich. Hatten sie zuvor die Rolle der Bösewichter verkörpert, so wurden sie nun zu Publikumslieblingen gemacht.

Die WWF setzte sie in dieser Zeit sehr offensiv gegen die geschäftliche Konkurrenz ein, indem deren Mitglieder vor Hallen, in denen die Konkurrenz Shows veranstaltete, in Kontakt mit Fans brachte, das Geschehen aufzeichnete und WCW-feindliche Äußerungen in ihre Sendungen einbaute. Am 11. Mai 1998 ließ die WWF sie sogar mit einem Militärfahrzeug vor dem CNN One Center in Atlanta, dem Firmensitz der WCW, vorfahren. Aktionen dieser Art wurden jedoch im Sommer 1998 eingestellt.

Ab Januar 1999 begann die Auflösung der Gruppierung, indem sich nach und nach die Mitglieder den Gegnern anschlossen. Zunächst wurde Chyna ein Seitenwechsel zur „Corporation“ angedichtet, wenig später ließ man auch den Anführer der D-Generation X „Triple H“ den Abtrünnigen spielen. Im Mai schrieb man auch das Tag-Team der „New Age Outlaws“ auseinander, um im Juli mit einem Match, bei dem es storylinemäßig um Lizenzeinnahmen aus dem D-Generation X-Merchandise ging, den Zerfallsprozess zu Ende zu bringen.

Am 25. Oktober 1999 kam es zu einer Wiedervereinigung der D-Generation X als Heel-Gruppe. Triple H und X-Pac erschienen bei einem von Jesse James und Billy Gunn geführten Tag-Team-Match und unterstützten diese. Bis Mitte 2000 blieben sie zusammen. Lediglich Billy Gunn musste wegen einer Verletzungspause ausscheiden, was man vor der Kamera als Ausschluss verkaufte. Die Gruppe diente nun als Aufhänger zum Aufbau Triple Hs als Main-Eventer. Triple H führte nun mit Stephanie McMahon-Helmsley, seiner wirklichen Ehefrau und Tochter des WWF-Eigentümers Vince McMahon, die neue DX an. Weitere Mitglieder waren erneut die New Age Outlaws und X-Pac. Es war der Beginn der sogenannten „McMahon-Helmsley-Ära“ der WWF, in der die Gruppe storylinegemäß sowohl vor, als auch real hinter den Kulissen großen Einfluss in der Promotion hatte. Mit dem Aufstieg Triple Hs als Einzelwrestler sank jedoch die Bedeutung der Gruppe. Im November traten die Mitglieder ein letztes Mal als Gruppe auf und verloren ein 8-Mann-Tag-Team-Match gegen die Radicalz. Danach erschien die Gruppierung vorerst nicht mehr in den Shows der WWF.

Im Juli 2002 benutzte die Promotion die Geschichte der D-Generation X als Aufhänger einer Storyline. Triple H bot dem in die WWE zurückgekehrten Shawn Michaels eine Wiedervereinigung an, attackierte diesen jedoch und leitete damit das geplante und langausgelegte Fehdenprogramm ein.

Wiedergründung als Tag-Team

Triple H und Shawn Michaels als D-Generation X

Ab April 2006 begann die WWE, ein erneutes Auftreten der D-Generation X vorzubereiten. Michaels und Triple H, deren Fehdenprogramm von 2002 längst beendet war, begannen damit, in den Shows gelegentlich die typischen Gesten und Sprüche der Gruppierung zu verwenden, was zunächst Diskussionen entfachte.

Bei der RAW-Show vom 12. Juni 2006 griff dann Shawn Michaels im Rahmen der Storyline in einen Match Triple Hs gegen die Gruppe Spirit Squad ein. Damit wurde ein Match zwischen der als Tag-Team neuformierten D-Generation X gegen die Spirit Squad beim Pay-per-View Vengeance begründet. Bei der Siegesfeier im Ring durfte Michaels und Triple H Vince McMahon verhöhnen und man leitete so die nächste Storyline ein, die sie gegen Vince und dessen Sohn Shane McMahon stellte. Dieses Fehdenprogramm wurde über mehrere Veranstaltungen ausgedehnt.

Nachdem auch diese zugunsten der D-Generation X zu Ende gegangen war, folgte eine Serie von Matches gegen Edge und Randy Orton. Nachdem beide Wrestler aufgrund von realen Knieverletzungen im Frühjahr und Sommer 2007 keine gemeinsamen Auftritte bestreiten konnten, dauerte es bis zum 5. November 2007, bis sie ein als eintägig angekündigtes Comeback als Tag-Team gaben. Seitdem hatte die WWE die beiden Wrestler immer wieder einzelne Matches als D-Generation X bestreiten lassen.

Bei der Großveranstaltung SummerSlam 2009 wurde das Stable erneut reaktiviert. Beim Pay-Per-View TLC: Tables, Ladders and Chairs ließ man Shawn Michaels und Triple H zum ersten mal in der Geschichte der DX zusammen die Unified Tag Team Championship gewinnen, indem sie Chris Jericho und Big Show in einem TLC-Match besiegen durften. In der RAW-Ausgabe vom 21. Dezember 2009 wurde Hornswoggle zum offiziellen „DX-Maskottchen“ ernannt. Am 8. Februar 2010 bei RAW verlor das Tag Team die Tag Team Titel an The Miz und Big Show.

Das endgültige Ende von DX erfolgte bei WrestleMania 26, da Shawn Michaels nach einem verlorenen Match gegen The Undertaker die Karriere beenden musste.

Mitglieder

Insgesamt gab es fünf Versionen von D-Generation X bei World Wrestling Entertainment. Hier wurde zwischen den unterschiedlichen Mitgliedern sowie der Heel bzw. Face Ausrichtung unterschieden.

Nummer Art Zeit Mitglieder
Erste Version (Heel) Stable 20. September 1997 – 29. März 1998 Shawn Michaels, Triple H, Chyna, Rick Rude, Mike Tyson
Zweite Version „DX Army“ (Face) Stable 30. März 1998 – 25. Juli 1999 Triple H, Chyna, X-Pac, Road Dogg, Billy Gunn
Dritte Version (Heel) Stable 25. Oktober 1999 – 12. Dezember 2000 Triple H, X-Pac, Road Dogg, Billy Gunn, Tori, Stephanie McMahon
Vierte Version (Face) Tag Team 12. Juni 2006 – 21. Dezember 2009 Shawn Michaels, Triple H
Fünfte Version (Face) Tag Team 21. Dezember 2009 - 28. März 2010 Shawn Michaels, Triple H, Hornswoggle als Maskottchen

DVD

2007 veröffentlichte die WWE eine DVD über das Stable, welche dessen ganze Geschichte und 8 Matches der D-Generation X enthält. Diese DVD unterscheidet sich inhaltlich nicht von dem D-Generation X-Video, das die WWE bereits 1998 veröffentlicht hatte, bis auf die Tatsache, dass Schimpfwörter und einige andere „politische unkorrekte“ Inhalte zensiert wurden und die DVD einen zusätzlichen Extras-Teil mit 8 Bonusmatches enthält.

Erfolge

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