DDR-Fußballnationalmannschaft

DDR-Fußballnationalmannschaft
Deutsche Demokratische Republik
Logo des DFV
Verband Deutscher Fußball-Verband
Rekordtorschütze Joachim Streich (55)
Rekordspieler Joachim Streich (102)
FIFA-Code GDR
Trikotfarben
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Heim
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Auswärts
Bilanz
293 Spiele
138 Siege
69 Unentschieden
86 Niederlagen
Statistik
Erstes Länderspiel
Polen 3:0 DDR
(Warschau, Polen; 21. September 1952)
Letztes Spiel
Belgien 0:2 DDR
(Brüssel, Belgien; 12. September 1990)
Höchster Sieg
Ceylon 1:12 DDR
(Colombo, Ceylon; 12. Januar 1964)
Höchste Niederlage
Zwölf Spiele 3:0 und drei Spiele 4:1
'
Erfolge bei Turnieren
Weltmeisterschaft
Endrundenteilnahmen 1 (Erste: 1974)
Beste Ergebnisse Zwischenrunde 1974
Olympische Sommerspiele
Bronze 1972
Gold 1976
lt. FIFA keine offiziellen A-Länderspiele .
(Stand: DFV wurde am 20. November 1990 aufgelöst)

Die Fußballnationalmannschaft der DDR war die Auswahlmannschaft des Deutschen Fußball-Verbandes, die die DDR in den A-Länderspielen auf internationaler Ebene vertrat. Neben der A-Nationalmannschaft unterhielt der DFV auch noch eine B-Nationalmannschaft, Nachwuchs- und Junioren-Nationalmannschaften sowie zeitweise eine Fußball-Olympia-Auswahl.

Ihr erstes Länderspiel absolvierte die A-Nationalmannschaft 1952 gegen Polen, gegen das sie insgesamt auch die meisten Länderspiele bestritt (19). Der größte Erfolg der Auswahl war die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 1974. Die Spiele zum Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Sommerspielen 1976 in Montreal werden in der Länderspielstatistik der FIFA nicht als offizielle A-Länderspiele gewertet.

Als sich 1990 der DFV in Folge der Deutschen Wiedervereinigung auflöste, wurde auch der Spielbetrieb der Nationalmannschaft eingestellt. Bis dahin hatte die Mannschaft insgesamt 293 Länderspiele absolviert, bei denen sie 501 Tore erzielte und 345 Gegentore kassierte (ohne im Elfmeterschießen erzielte Tore). Von den Spielen gewann sie 138, spielte 69-mal Unentschieden und ging 86-mal als Verlierer vom Platz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1949 bis 1957: Anfänge

Obwohl das erste offizielle A-Länderspiel der DDR erst 1952 stattfand, geht die Geschichte der Auswahl bis in das Jahr 1949 zurück. Damals wurde Helmut Schön mit der Betreuung einer Ostzonenauswahl beauftragt. Offizielle Länderspiele konnten jedoch zunächst nicht durchgeführt werden, da die DDR noch nicht Mitglied des Fußballweltverbandes FIFA war.

Die Aufnahme der DDR in die FIFA war sehr lange umstritten, der Aufnahmeantrag der DDR vom 6. Februar 1951 stieß vor allem beim bundesdeutschen Fußball-Bund auf Empörung. Der damalige DFB-Präsident Peco Bauwens erklärte, dass es der Wunsch der Bundesrepublik sei, „den Sport frei von politischen Tendenzen zu halten“ und dies nur schwer möglich sei, wenn die FIFA die „eindeutig politisch geführte Fußballsportbewegung der Ostzone“ aufnehmen würde.[1] Trotzdem erhielt die DDR am 6. Oktober 1951 die provisorische Mitgliedschaft und wurde am 24. Juli 1952 als vollwertiges Mitglied aufgenommen.

Die Abwanderung des Auswahltrainers Helmut Schön in in den Westen, die seines Nachfolgers Fred Schulz und vieler Spieler, die im Westen bessere sportliche Entfaltung erhofften, erschwerten die Anfänge der Nationalmannschaft. Nachdem mit Alfred Kunze der dritte Trainer der Auswahl noch vor dem ersten Länderspiel zurücktrat, übernahm Willi Oelgardt die Mannschaft. Der Nationaltrainer lernte seine Spieler schon anderthalb Monate vor dem ersten Länderspiel im Trainingslager kennen. Jedoch musste Oelgardt bei der Nominierung der Nationalspieler nicht nur sportliche Aspekte beachten. Damals galt unter anderem „patriotisches Denken und Handeln“ als eine Grundvoraussetzung, um in die Nationalmannschaft aufgenommen zu werden.[2]

Das erste Länderspiel fand dann ausgerechnet im von Deutschland während des Zweiten Weltkriegs besetzten Polen statt. In diesem Spiel, das die DDR mit 0:3 verlor, sollte sich die Mannschaft nach Politikermeinung als „neues Deutschland“ präsentieren. Das Interesse der DDR-Bevölkerung an der Nationalmannschaft war groß, deren erstes Heimspiel am 14. Juni 1953 gegen Bulgarien, das 0:0 endete, fand vor 55.000 Zuschauern im Heinz-Steyer-Stadion in Dresden statt. Nachdem der Volksaufstand nur drei Tage später für politische Unruhen sorgte, konnte erst wieder am 8. Mai 1954 ein Länderspiel stattfinden, in dem die DDR Rumänien mit 0:1 unterlag.

1. Spiel am 21. September 1952
PolandPoland Polen – GermanyGermany DDR 3:0
Wolfgang Klank (Dessau)
Karl-Heinz Wohlfahrt (Babelsberg), Werner Eilitz (Vorw. Leipzig)
Horst Scherbaum (Vorw. Leipzig), Herbert Schoen (VP Dresden), Georg Rosbigalle (Erfurt)
Günter Schröter (VP Dresden), Heinz Fröhlich (Chemie Leipzig)
Günter Thorhauer (VP Dresden), Günter Imhof (Halle), Johannes Matzen (VP Dresden) – Siegfried Meier (Zwickau)

Schiedsrichter Harangozo (Ungarn), 35.000 Zuschauer in Warschau


Zunächst wurden weiterhin nicht unbedingt die besten Spieler nominiert. So spielten zum Beispiel am 26. September 1954 am selben Tag in der B-Nationalmannschaft ausschließlich Spieler aus der Oberliga, der höchsten Spielklasse, während die A-Auswahl mit zwei Spielern aus der zweitklassigen DDR-Liga (Buschner und Schnieke vom SC Motor Jena) gegen die polnische Nationalmannschaft unterlag. Stammplätze in der A-Nationalmannschaft gab es zu dieser Zeit noch nicht, so kamen in den ersten sechs Länderspielen insgesamt 37 verschiedene Spieler zum Einsatz. Die Gegner der Auswahl waren hingegen nicht so vielfältig, in den ersten elf Länderspielen bis einschließlich 1956 hatte die DDR mit Polen, Rumänien, Bulgarien und Indonesien nur vier verschiedene Mannschaften zum Gegner. Die geforderte „vorbildliche Repräsentation“[3] der jungen DDR konnte so in Sachen Fußball nur in einem eng begrenzten geografischen Raum praktiziert werden.

Unter dem 1955 engagierten ungarischen Trainer János Gyarmati wurden fast jeden Monat zwei- bis dreitägige Trainingslager in Bad Blankenburg abgehalten. Bei seinem Amtsantritt stellte Gyarmati drei Probleme fest: „Es gibt zu viele sachunkundige Funktionäre, die glauben, es besser zu wissen, es fehlt an Voraussetzungen für eine Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Akteuren und Trainern, und die Spieler haben starke konditionelle Mängel“.[4] Der Ungar erklärte, sich nicht von der Politik beeinflussen lassen zu wollen und ging bei der Nominierung der Nationalspieler ausschließlich nach sportlichen Kriterien vor. So gelang der DDR im siebten Spiel und dem ersten unter Gyarmati der erste Sieg, als die Mannschaft Rumänien auswärts mit 3:2 bezwang. Die Nationalmannschaft litt jedoch weiter unter der internationalen Isolation. Da die DDR weder gegen die starken Nationalmannschaften außerhalb des Ostblocks spielte, auch nicht gegen Ungarn, die damals einzige überragende Ostblock-Mannschaft, standen die Zeichen für eine Weiterentwicklung schlecht.

1957 bis 1970: Erste Pflichtspiele

Erst am 10. März 1957 trat die DDR erstmals gegen die Nationalmannschaft eines „kapitalistischen“ Landes an, als das Team Luxemburg mit 3:0 bezwang. Überraschend gab die DDR im selben Jahr auch erstmals ihre Meldung für die Qualifikation zur Weltmeisterschaft ab. Nachdem die Euphorie aus der Bundesrepublik nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 1954 auch auf die Fußballanhänger aus der DDR übergriffen hatte, sah sich die DDR-Führung gezwungen, ihre Haltung gegenüber dem Fußball zu ändern und einer Qualifikationsteilnahme der DDR zuzustimmen. Das Nationalteam wurde in der Qualifikationsrunde in eine Gruppe mit der Tschechoslowakei und Wales ausgelost. Für das Auftaktspiel gegen Wales am 19. Mai 1957 im Zentralstadion Leipzig gab es rund 500.000 Kartenwünsche. Offiziell fand das Spiel mit 100.000 Zuschauern statt. Tatsächlich besiegte die DDR jedoch Wales im überfüllten Zentralstadion vor rund 120.000 Zuschauern mit 2:1. Die folgenden drei Qualifikationsspiele verlor die DDR jedoch und landete am Ende auf dem dritten und letzten Platz in der Qualifikationsgruppe.

János Gyarmati, der sich die permanenten Eingriffe der Sportfunktionäre nicht mehr bieten lassen wollte, trat nach dem Scheitern in den Qualifikationsspielen zurück. Daraufhin wurde Fritz Gödicke neuer Nationaltrainer. Unter ihm gewann die Nationalmannschaft 1959 kein einziges Länderspiel, die beiden Qualifikationsspiele zur Europameisterschaft 1960 gegen Portugal gingen verloren. Nationaltrainer Gödicke, dem „Antikfußball“ vorgeworfen wurde, musste aus seiner schlechten Länderspielbilanz die Konsequenzen ziehen und das Feld für Heinz Krügel räumen. Unter Krügel zeichnete sich ein Aufwärtstrend ab, als die DDR unter anderem im August 1960 gegen die Sowjetunion, die kurz zuvor Europameister geworden war, nur knapp mit 0:1 unterlag.

Den nach Meinung vieler Experten attraktivsten Fußball spielte die DDR-Auswahl zwischen 1961 und 1966 unter der Regie des ungarischen Trainers Károly Soós, der Heinz Krügel ablöste, nachdem viele DDR-Funktionäre trotz einiger Achtungserfolge mit dessen Bilanz nicht zufrieden waren. Spielerisch überzeugende Spiele unter Soos absolvierte die Mannschaft unter anderem gegen die UdSSR (1962 – 1:2 in Moskau), gegen England (1963 – 1:2 in Leipzig), Uruguay (1965 – 2:0 in Montevideo), Schweden (1966 – 4:1 in Leipzig), Chile (1966 – 5:2 in Leipzig) und die Niederlande (1967 – 4:3 in Leipzig). Geprägt wurde das System durch technisch versierte Spieler wie Peter Ducke, Manfred Kaiser, Dieter Erler, Roland Ducke und Jürgen Nöldner. Allerdings wurde die Spielweise der DDR damals auch oft als „brotlose Kunst“[5] bezeichnet.

In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1962 holte die Nationalmannschaft in einer Gruppe mit Ungarn und den Niederlanden nur einen Punkt, wobei ein wegen Visaproblemen abgesagtes Spiel der DDR in den Niederlanden (die Mannschaft erhielt Einreiseverbot) gar nicht erst nachgeholt wurde, nachdem dieses Spiel für die Qualifikation keine Bedeutung mehr hatte. 1962/63 eliminierte die DDR den amtierenden Vizeweltmeister CSSR in der EM-Qualifikation (2:1 zu Hause – 1:1 auswärts). Das entscheidende Tor zum 1:1-Ausgleich erzielte Peter Ducke kurz vor Schluss mit einem Schuss aus spitzem Winkel. Im Achtelfinale scheiterte man aber knapp an Ungarn (1:2 zu Hause – 3:3 auswärts). Beim alles entscheidenden Spiel in Budapest wurde die DDR-Elf durch krasse Fehlentscheidungen des Schiedsrichters Nedelkovski um den Erfolg und das Weiterkommen gebracht. Der Jugoslawe wurde später von der FIFA aufgrund dieses Spieles international gesperrt.

Die Nationalmannschaft 1967 in Leipzig vor dem Spiel gegen Ungarn

In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1966 scheiterte das Nationalteam seiner Gruppe mit Ungarn und Österreich als Gruppenzweiter an den Ungarn. Auch in der Qualifikation zur Europameisterschaft 1968 wurde die Mannschaft erneut nur Gruppenzweiter hinter Ungarn und qualifizierte sich wieder nicht für das Turnier, obwohl die DDR die Niederlande und Dänemark hinter gelassen hatte. Danach entschied sich Nationaltrainer Soós, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Auch er kritisierte wie zuvor sein Landsmann Gyarmati die Einmischung der Funktionäre. Diese Kritik wurde von diesen politisch interpretiert, wodurch die Arbeit für Soos immer mehr erschwert wurde.[6]

Nationaltrainer Harald Seeger, der 1965 mit der DDR-Junioren-Nationalmannschaft das Vorläuferturnier der U-19-Fußball-Europameisterschaft gewonnen hatte[7], integrierte wieder mehr jüngere Spieler in die A-Nationalmannschaft. In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1970 scheiterte die DDR jedoch wieder. Zwar gelangen zwei Siege gegen Wales, doch im Heimspiel gegen Italien verhinderte der schwedische Schiedsrichter Boström einen Sieg der Seeger-Elf, indem er einen Abseitstreffer der Italiener anerkannte und einen Elfmeter für die DDR verweigerte. Erst in der 83. Minute gelang den Südländern der Ausgleichstreffer zum 2:2.[8] Das entscheidende Rückspiel vor 90.000 Zuschauern in Neapel ging dann klar mit 0:3 verloren, alle Tore waren schon bis zur 37. Minute gefallen.

Mannschaftskapitän Bernd Bransch mit Maskottchen, 1974

1970 bis 1976: Einzige WM-Teilnahme

Nach zweijährigem Wirken von Harald Seeger übernahm 1970 Georg Buschner das Amt des Auswahltrainers. Er setzte verstärkt auf Sicherheitsfußball, und so kassierte die DDR 1970 in vier Länderspielen in Folge kein einziges Gegentor. Die Spielweise war nicht mehr so attraktiv wie unter Soos, trotzdem erreichte die Nationalmannschaft unter Buschners Leitung die größten Erfolge. Dies war unter anderem auch auf die Gründung der Fußballklubs als Leistungszentren in den Jahren 1965/66 zurückzuführen, denn die Spieler aus dieser Ära stammten zumeist aus diesen Kaderschmieden.

Auch Buschner musste während seiner Amtszeit gegen viele Widerstände ankämpfen. Vielen Funktionären war der Fußball nicht berechenbar genug, und so wurde der Fußball nur wegen seiner Beliebtheit bei den Fußballanhängern weiterhin gefördert und nicht wie das Eishockey in die Bedeutungslosigkeit abgeschoben. Buschner erklärte später: „Ohne die Kraft der Straße hätten die Strolche mit dem Fußball das Gleiche wie mit dem Eishockey gemacht“.[9] Spieler von Betriebssportgemeinschaften, die in der Fußballhierarchie deutlich hinter einem Fußballklub eingestuft wurden, hatten kaum Chancen, für die Nationalmannschaft nominiert zu werden. Trotzdem hielt Buschner zum Beispiel an Jürgen Croy von der BSG Sachsenring Zwickau als Torhüter der Nationalmannschaft fest. „Ich habe mir nie reinreden lassen. Es hat sich überhaupt gar keiner getraut“[9] erklärte Buschner nach seiner Zeit als Nationaltrainer.

In der Qualifikation für die Europameisterschaft 1972 scheiterte die DDR als Gruppendritter hinter Jugoslawien und den Niederlanden und ließ lediglich Luxemburg hinter sich. Nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von 1972 durch die mit der A-Nationalmannschaft identischen Olympiaauswahl gab Buschner als erster DDR-Nationaltrainer öffentlich die Qualifikation für die Weltmeisterschaft als neues höchstes Ziel aus. Damit widersprach Buschner wieder einmal den Vorstellungen vieler Funktionäre, denen Erfolge gegen Amateurnationalmannschaften aus dem Westen mit der Olympiaauswahl wichtiger waren als Erfahrungen aus Duellen gegen die besten Nationalmannschaften der Welt, die laut Buschner das Einzige waren, was die Mannschaft wirklich weiterbringen konnte.[10] Dass der Deutsche Turn- und Sportbund damals beschloss, sich nur noch auf medaillenträchtige Sportarten zu konzentrieren, zu denen der Fußball nicht gehörte, hatte dennoch auch positive Auswirkungen auf die Fußball-Nationalmannschaft, da das Nationalteam durch die gesunkene politische Beachtung nun mehr Freiräume hatte.

In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1974 sicherte sich die DDR als Gruppenerster in einer Gruppe mit Rumänien, Finnland und Albanien erstmals die Teilnahme an einer Weltmeisterschafts-Endrunde. Die Gruppenauslosung für die Endrunde sorgte anschließend für politische Brisanz, die die Teilnahme der DDR lange ungewiss erscheinen ließ. Zum ersten Mal musste das Nationalteam der DDR gegen die Nationalmannschaft der Bundesrepublik Deutschland antreten. Nur beim Gruppengegner aus Australien hatten die DDR-Funktionäre keine politischen Bedenken. Denn auch mit dem Duell gegen das politisch suspekte Chile wurde die Situation noch verschärft. Die Mannschaft Chiles musste gegen die Sowjetunion zwei Entscheidungsspiele um die WM-Teilnahme bestreiten. Im ersten Spiel zu Hause in Moskau gab es für die Sowjetunion nur ein 0:0. Die Mannschaft trat dann zum Rückspiel in Santiago nicht an, weil das Spiel im Nationalstadion ausgetragen werden sollte, in dem nach dem Militärputsch in Chile 1973 Junta-Gegner gefoltert wurden. Die sowjetische Mannschaft wurde daraufhin von der FIFA disqualifiziert. Der Hauptgrund für eine Absage des Spiels war aber die Angst der Verantwortlichen vor einer Blamage der Mannschaft, die in den Spielen zuvor zahlreiche Niederlagen (gegen Bulgarien, England, Brasilien, die Bundesrepublik Deutschland und auch die DDR) einstecken musste. Dass das Spiel gegen Chile auch noch im ebenso politisch umstrittenen West-Berlin stattfinden sollte, verschärfte die Situation noch weiter. Nur der Euphorie aufgrund der erstmals geglückten Qualifikation ist es zu verdanken, dass die DDR nicht zurückzog.

Training während der Weltmeisterschaft 1974
Jürgen Sparwasser (1974)

Während der Vorrunde des Turniers traf die Nationalmannschaft zuerst auf Australien und gewann mit 2:0. Vier Tage später erreichte sie nur ein 1:1 im Berliner Olympiastadion gegen Chile. Da sich aber am letzten Vorrunden-Spieltag Chile und Australien am Nachmittag vor dem deutsch-deutschen Vergleich in Berlin ebenfalls unentschieden trennten (0:0), waren sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR schon für die 2. Runde qualifiziert. Somit war das Duell der beiden deutschen Mannschaften sportlich bedeutungslos geworden. Der DDR-Mannschaft gelang durch ein Tor von Jürgen Sparwasser ein 1:0-Sieg gegen den späteren Weltmeister Bundesrepublik Deutschland im vor 62.000 Zuschauern ausverkauften Hamburger Volksparkstadion. Nach der Ansicht der meisten Bundesbürger hat die DFB-Mannschaft von dieser Niederlage sogar profitiert, da man so einem Duell mit den starken Niederländern vorerst entging und auch gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien und die Argentinier nicht antreten musste, während in der DDR die Partie gegen den „deutschen Bruder“ als legendäres Spiel in die Geschichte einging. Es blieb das einzige Aufeinandertreffen der beiden deutschen Nationalmannschaften.

In der zweiten Runde holte die DDR nach einer 0:1-Niederlage gegen Brasilien und einer 0:2-Schlappe gegen die Niederlande immerhin noch ein 1:1 gegen Argentinien und beendete das Turnier als Gruppendritter der Gruppe A.

Sieg gegen die Bundesrepublik bei der WM 1974 am 22. Juni 1974
GERGER Bundesrepublik Deutschland – East GermanyEast Germany DDR 0:1
Jürgen Croy (Zwickau)
Gerd Kische (Rostock), Konrad Weise (Jena), Bernd Bransch (Halle), Siegmar Wätzlich (Dresden)
Lothar Kurbjuweit (Jena), Reinhard Lauck (BFC Dynamo), Hans-Jürgen Kreische (Dresden), Harald Irmscher (Jena) – ab 65. Erich Hamann (Frankfurt (Oder))
Jürgen Sparwasser (Magdeburg), Martin Hoffmann (Magdeburg)
0:1 Sparwasser (77.)

Schiedsrichter Barreto Ruiz (Uruguay), 62.000 Zuschauer in Hamburg

Nachdem die DDR in der Qualifikation zur Europameisterschaft 1976 in eine Gruppe mit Island, Belgien und Frankreich gelost wurde, rechnete sich das Nationalteam reelle Chancen auf eine Qualifikation aus. Die Mannschaft musste jedoch als enttäuschender Gruppenzweiter den Belgiern den Vortritt überlassen. Die DDR hatte die Qualifikation vor allem in den Spielen gegen Island (1:1 in Magdeburg, 1:2 in Reykjavík) leichtfertig verspielt.

Spiele der Olympiaauswahl

Hauptartikel: Fußballolympiaauswahl der DDR

Ein besonderes Kapitel stellen die Spiele der DDR-Nationalmannschaft im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen dar. Von diesen 65 Spielen wurden 55 von einer Mannschaft bestritten, die unter der Bezeichnung „Fußballolympia-Auswahl“ ausgetragen wurden. Diese Spiele wurden von der FIFA, vom DDR-Fußballverband und später auch vom DFB nicht als A-Länderspiele gewertet und sind deshalb auch nicht in den Statistiken als solche geführt.

Ein Sonderfall sind die beiden Olympia-Qualifikationsspiele mit Rumänien im Jahre 1977. Da beide Mannschaften mit der A-Nationalmannschaft auftraten, wurden diese beiden Begegnungen auch FIFA-offiziell als A-Länderspiele gewertet.

Acht Spiele der DDR-Olympiaauswahl sind strittig. Es handelt sich um die olympischen Endrundenbegegnungen der Olympiaauswahl bei den Olympischen Spielen von 1972 und 1976, in denen der Gegner mit seiner A-Nationalmannschaft antrat. Zunächst wurden diese Spiele als offizielle A-Länderspiele gewertet, wurden aber später von der FIFA wieder aus den Länderspiel-Listen gestrichen. Die DDR hat dies stets ignoriert und auch der DFB führt diese Spiele im Konflikt mit der FIFA weiter als A-Länderspiele. Zu den strittigen Spielen gehört auch das Endspiel von 1976, in dem die DDR-Auswahl Polen mit 3:1 besiegte, die Goldmedaille gewann und damit den größten Erfolg ihrer Geschichte feierte. Leidtragender der FIFA-Haltung ist unter anderen Spielern besonders Joachim Streich, der nach DFB-Auffassung mit 102 Länderspielen im Klub der Hunderter vertreten ist, nach FIFA-Version aber nur 98 A-Länderspiele bestritten hat.

1976 bis 1990: Politische Einflüsse und Wiedervereinigung

In der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1978 scheiterte die DDR hinter Österreich als Gruppenzweiter vor der Türkei und Malta. Die wirtschaftliche und politische Situation in der DDR war nun für immer mehr Nationalspieler unbefriedigend. Aus diesem Grund unternahmen immer mehr Spieler Fluchtversuche, die zum Teil erfolgreich waren, wie 1976 bei Norbert Nachtweih und Jürgen Pahl beim Nachwuchs-Länderspiel in der Türkei, aber auch oft fehlschlugen. 1983 verstarb der ehemalige Nationalspieler Lutz Eigendorf drei Jahre nach seiner Flucht in die Bundesrepublik durch einen Autounfall. Nach diesem Vorfall entstanden Gerüchte, das Ministerium für Staatssicherheit wäre in den Unfall Eigendorfs verwickelt gewesen.[11] Diese Gerüchte bestätigten sich später durch die Öffnung der Stasi-Archive. Ebenso wurde auf den zuvor als späterer Nachfolger von Georg Buschner als Nationaltrainer gehandelten Jörg Berger, der ebenfalls in den Westen flüchtete, ein Anschlag verübt. Immer öfter versuchten Funktionäre zu vermeiden, dass die Spieler die Reisen der Auswahlmannschaften für Fluchtversuche nutzten. 1981 wurden die Nationalspieler Gerd Weber, Peter Kotte und Matthias Müller kurz vor dem Abflug mit dem Nationalteam nach Argentinien aufgrund des Verdachts auf „Republikflucht“ verhaftet und für den Fußballsport gesperrt.

„In der Öffentlichkeit mussten wir stets die Rolle als Repräsentanten der DDR betonen. Dabei wussten wir ganz genau, dass dadurch unser Ansehen beim Publikum sank. Wir waren eine ungeliebte Nationalmannschaft“
Ex-DDR-Nationaltrainer Georg Buschner im Rückblick …[12]

Doch die Politik wirkte sich auch auf andere Art und Weise negativ auf die Nationalmannschaft aus. Immer mehr wurde die Mannschaft dazu gezwungen, „den Ruhm der DDR zu mehren“. So nahm der DFV jedes Angebot für ein Länderspiel an, auch wenn sich dadurch die Termine mit Punktspielen in der DDR-Oberliga überschnitten. „Der DFV lebte nun einmal von Bilanzen und Ergebnissen“[11] erklärten die Sportjournalisten Uwe Karte und Jörg Röhrig später. Die Beliebtheit des Nationalteams bei den Fußballanhängern sank ebenfalls zunehmend. Die Mannschaft wurde nun sogar als „gefügiger Repräsentant“ des immer mehr verhassten DDR-Regimes bezeichnet.

In der Qualifikation zur Europameisterschaft 1980 scheiterte die DDR schließlich zum wiederholten Male, als das Nationalteam hinter den Niederlanden und Polen nur Gruppendritter vor der Schweiz und Island wurde. Die Fußballverantwortlichen konzentrierten sich nun immer mehr auf auf die Klubebene. So war die Dominanz des Serienmeisters BFC Dynamo, der von der vom Ministerium für Staatssicherheit protegiert wurde, auch nicht förderlich für die Nationalmannschaft. Die Zuschauerzahlen sanken immer weiter. So spielte die Nationalmannschaft im November 1981 gegen Malta vor nur 2.000 Zuschauern. Die Amtszeit des von Herzproblemen geplagten Nationaltrainers Buschner endete im Oktober 1981 schließlich nach elf Jahren. Nach einer Heimniederlage in der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1982 gegen den späteren Gruppensieger Polen und der damit verpassten Qualifikation für die Weltmeisterschaft 1982 wurde Buschner aus „gesundheitlichen Gründen“ zum Jahresende 1981 beurlaubt.[12]

Die Verhältnisse besserten sich vorerst, als 1983 Karl Zimmermann das Amt des DFV-Generalsekretärs übernahm. Zimmermann gelang es, den Einfluss des Staates auf den Fußball zu mindern. Neuer Nationaltrainer wurde Rudolf Krause, der zuvor die neue Olympiaauswahl trainiert hatte. Doch auch er verhinderte das Scheitern in der Qualifikation zur Europameisterschaft 1984 nicht. Die DDR konnte sich hinter Belgien und der Schweiz nur vor Schottland platzieren. Der belgische Spieler Jan Ceulemans beschrieb damals die Spielweise der DDR: „Die DDR-Mannschaft wirkt in ihrer Spielauffassung geradezu altmodisch“.[13] Nach nur einem Jahr wurde Krause durch Bernd Stange ersetzt.

Das Aufgebot der Nationalmannschaft zum Qualifikationsspiel gegen Frankreich 1986

In der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1986 scheiterte die DDR wieder knapp, als die Mannschaft hinter Frankreich und Bulgarien als Gruppendritter den zur Qualifikation nötigen zweiten Platz nicht erreichte und nur Jugoslawien und Luxemburg hinter sich ließ. In der Qualifikation für die Europameisterschaft 1988 wurde die DDR zwar Gruppenzweiter und stand am Ende vor Frankreich, Island und Norwegen. Den Gruppensieg holte sich jedoch die UdSSR.

Mit Wolfgang Spitzner, dem Nachfolger des 1987 verstorbenen DFV-Generalsekretärs Zimmermann, machte sich Nationaltrainer Stange einen Feind, nachdem er sich weigerte, auf Spieler des BFC Dynamo zu verzichten, „damit diese sich für den Klub schonen konnten“.[14] Nachdem Stange im November 1988 vor einem später verlorenen Länderspiel gegen die Türkei behauptet hatte, seine Mannschaft würde in jedem Fall das Spiel gewinnen, wurde er vom Fußballverband entlassen. Stanges Nachfolger wurde Manfred Zapf, der bei den meisten Spielern unbeliebt war. Den Spielern verging die Lust für die Nationalelf aufzutreten. So kam es auch immer öfter vor, dass sich viele Spieler krank meldeten. Der damalige Nationalspieler Matthias Döschner erklärte zum Beispiel: „Er sprach uns mit Genosse an. Für uns war er ein Anti-Trainer, der selbst kaum in einen Trainingsanzug passte“[15].

Letzter Trainer der DDR-Nationalmannschaft war von 1989 bis 1990 Eduard Geyer. Doch die laufende Qualifikation zur Weltmeisterschaft 1990 wurde immer mehr zur Nebensache, als die Wiedervereinigung immer konkreter wurde. Trotzdem spielte die DDR die Qualifikationsrunde zu Ende und landete am Ende hinter der UdSSR, Österreich und der Türkei nur auf dem vierten Platz und ließ lediglich Island hinter sich. Das letzte Pflichtspiel, verlor die Mannschaft in Wien gegen Österreich mit 0:3. Zu diesem Spiel konnten aufgrund der Öffnung der Grenze am 9. November 1989 viele DDR-Bürger fahren, die hofften, dass die Mannschaft bei einem eigenen Sieg und einem Sieg oder einem Unentschieden der UdSSR gegen die Türkei die Qualifikation für die WM in Italien noch schaffen würde. Danach fanden noch sieben Spiele der A-Nationalmannschaft statt. Zahlreiche Nationalspieler spielten währenddessen bereits im Westen.

Letztes WM-Qualifikations-Spiel am 15. November 1989
AustriaAustria Österreich – East GermanyEast Germany DDR 3:0
Dirk Heyne (Magdeburg)
Dirk Stahmann (Magdeburg)
Ronald Kreer (Lok Leipz.), Detlef Schößler (Magdeb.), Matthias Lindner (Lok Leipz.), Matthias Döschner (Dresden) – ab 43. Thomas Doll (BFC)
Jörg Stübner (Dresden), Matthias Sammer (Dresden) – ab 78. Uwe Weidemann (Erfurt), Rico Steinmann (K.-M.-Stadt)
Ulf Kirsten (Dresden), Andreas Thom (BFC)
Rote Karte: Kreer (75.)
Schiedsrichter Werner (Poland) 55.000 Zuschauer in Wien

Tore: 1:0 Polster (2.), 2:0 Polster (23., Foulstrafstoß), 3:0 Polster (61.).
Das letzte Spiel der Nationalmannschaft in Brüssel

Ihr letztes Spiel bestritt die Nationalmannschaft am 12. September 1990 in Brüssel gegen Belgien und gewann mit 2:0. Beide Tore erzielte der Kapitän Matthias Sammer. Diese Begegnung war ursprünglich als EM-Qualifikationsspiel vorgesehen gewesen (in derselben Gruppe wäre die DDR übrigens am 21. November 1990 auf das bundesdeutsche Team gestoßen), da sich aber der deutsche Vereinigungsprozess schneller als erwartet vollzog, meldete der DFV seine Mannschaft aus der Qualifikation ab. Dieses erste bereits terminierte Gruppenspiel wurde dennoch als Freundschaftsspiel ausgetragen, um Schadensersatzforderungen des belgischen Fußballverbandes abzuwenden. Die ebenfalls noch für den November 1990 als Freundschaftsspiel in Leipzig geplante Begegnung der Nationalmannschaften der DDR und der Bundesrepublik wurde nicht zuletzt wegen befürchteter Zuschauerausschreitungen abgesagt.

Rekordhalter

Bei den in Klammern angegebenen Zahlen sind die Daten aus von der FIFA nicht gewerteten A-Länderspielen bei Olympischen Spielen mit einberechnet. Siehe auch: Liste der Fußballspieler mit mindestens 100 Länderspielen

Rekordspieler
Spiele Spieler Zeitraum Tore
98 (102) Joachim Streich 1969–1984 53 (55)
96 (100) Hans-Jürgen Dörner 1969–1985 8 (9)
86 (94) Jürgen Croy 1967–1981 0
78 (86) Konrad Weise 1970–1981 1 (2)
69 (74) Eberhard Vogel 1962–1976 24 (25)
64 (72) Bernd Bransch 1967–1976 3
63 (68) Peter Ducke 1960–1975 15
62 (66) Martin Hoffmann 1973–1981 15 (16)
65 Ronald Kreer 1982–1989 2
59 (66) Lothar Kurbjuweit 1970–1981 3 (4)
59 (63) Gerd Kische 1971–1980 0
59 Matthias Liebers 1980–1988 3
Rekordtorschützen
Tore Spieler Zeitraum Spiele
53 (55) Joachim Streich 1969–1984 98 (102)
24 (25) Eberhard Vogel 1962–1976 69 (74)
22 (25) Hans-Jürgen Kreische 1968–1975 46 (50)
20 Rainer Ernst 1981–1990 56
19 Henning Frenzel 1961–1974 54 (56)
16 Jürgen Nöldner 1960–1969 29 (30)
Andreas Thom 1984–1990 51
15 (16) Martin Hoffmann 1973–1981 62 (66)
15 Peter Ducke 1960–1975 63 (68)
14 (15) Jürgen Sparwasser 1969–1977 48 (53)
14 Ulf Kirsten 1985–1990 49
13 Günter Schröter 1952–1962 39


Alle Trainer

(Die Daten beziehen sich auf das erste bzw. letzte Länderspiel)

Name von bis Anzahl Spiele
Willi Oelgardt 21. September 1952 14. Juni 1953 03
Hans Siegert 8. Mai 1954 24. Oktober 1954 03
János Gyarmati 18. September 1955 27. Oktober 1957 10
Fritz Gödicke 1. Mai 1958 28. Juni 1959 15
Heinz Krügel 12. August 1959 16. April1961 03
Károly Soós 14. Mai 1961 18. November 1967 43
Harald Seeger 6. Dezember 1967 19. Dezember 1969 12
Georg Buschner 16. Mai 1970 10. Oktober 1981 113 (105)
Dr. Rudolf Krause 26. Januar 1982 18. Mai 1983 20
Bernd Stange 26. Juli 1983 13. April 1988 51
Manfred Zapf 31. August 1988 20. Mai 1989 06
Eduard Geyer 6. September 1989 12. September 1990 12

Länderspielbilanz

Die Nationalmannschaft der DDR bestritt zwischen 1952 und 1990 insgesamt 283 Länderspiele und hat dabei gegen 52 verschiedene Mannschaften gespielt. Sie gewann 133 Spiele, erreichte 66-mal ein Unentschieden und ging 84-mal als Verlierer vom Platz. Zudem bestritt die Mannschaft 10 Länderspiele bei Olympischen Spielen (5 Siege, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen), die seit 1999 von der FIFA nicht mehr als A-Länderspiele gewertet werden.

Eine vollständige Übersicht über alle Länderspiele der DDR-Auswahl findet sich in der Liste der Länderspiele der Fußballnationalmannschaft der DDR.

Die Bilanz gegen Nationalmannschaften, auf welche die DDR-Auswahl mindestens fünfmal traf, liest sich wie folgt:

Land Spiele S U N Tore
Polen 19 06 4 9 27:26
Bulgarien 18 04 8 6 22:22
Rumänien 18 10 3 5 31:23
Tschechoslowakei 17 08 5 4 23:22
Sowjetunion 17 04 6 7 18:25
Ungarn 16 04 4 8 17:25
Island 11 09 1 1 26:05
Niederlande 09 02 1 6 10:17
Belgien 08 03 2 3 07:08
Griechenland 08 06 0 2 12:07
Finnland 07 04 1 2 21:08
Frankreich 07 03 2 2 07:08
Norwegen 07 05 1 1 15:08
Jugoslawien 06 01 2 3 08:11
Dänemark 06 02 2 2 10:10
Schottland 06 03 1 2 04:06
Osterreich Österreich 06 01 4 1 05:07
Uruguay 06 03 2 1 07:04
Agypten Ägypten 05 05 0 0 22:01
Schweiz 05 04 1 0 13:03
Irak 05 01 3 1 08:04
Luxemburg 05 05 0 0 18:02
Türkei 05 01 1 3 05:10
Malta 05 05 0 0 21:02
Schweden 05 03 1 1 08:04
positive Bilanz
ausgeglichene Bilanz
negative Bilanz

Spielstätten

Die DDR besaß kein Nationalstadion, jedoch wurden mehr als ein Drittel aller Heimspiele im Leipziger Zentralstadion, dem größten Stadion des Landes ausgetragen. Daneben wurden Heimspiele häufig in Ost-Berlin, Dresden, Magdeburg sowie Rostock ausgetragen. Bei Spielen, die ein weniger großes Zuschauerinteresse erwarten ließen, kamen auch Stadien in kleineren Städten zum Zuge.

Die 130 Heimspiele der Nationalmannschaft fanden in folgenden Städten und Stadien statt:

Stadt Stadion Spiele Zeitraum
Leipzig Zentralstadion 45 1957–1989
Ost-Berlin Walter-Ulbricht-Stadion/Stadion der Weltjugend 13 1954–1988
Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark 10 1971–1990
Dresden Heinz-Steyer-Stadion,
Rudolf-Harbig-/Dynamo-Stadion
10 1953–1989
Karl-Marx-Stadt Ernst-Thälmann-Stadion 09 1956–1990
Rostock Ostseestadion 08 1954–1980
Magdeburg Ernst-Grube-Stadion 08 1963–1989
Erfurt Georgi-Dimitroff-Stadion 05 1961–1989
Gera Stadion der Freundschaft 05 1966–1987
Halle (Saale) Kurt-Wabbel-Stadion 05 1975–1988
Jena Ernst-Abbe-Sportfeld 02 1970, 1981
Frankfurt (Oder) Stadion der Freundschaft 02 1974, 1985
Cottbus Stadion der Freundschaft 02 1976, 1988
Babelsberg Karl-Liebknecht-Stadion 02 1977, 1985
Senftenberg Stadion der Bergarbeiter 01 1981
Zwickau Georgi-Dimitroff-Stadion 01 1984
Aue Otto-Grotewohl-Stadion 01 1984
Brandenburg Stahl-Stadion 01 1987

Literatur

  • Querengässer, Klaus: Fußball in der DDR 1945–1989, Tl.2, Nationalmannschaft, Verlag Agon, 1995 (ISBN 3897840375)
  • Schulze-Marmeling, Dietrich: Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft, Verlag Die Werkstatt, April 2004 (ISBN 389533443X)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Hardy Grüne: „Auferstanden aus Ruinen“ aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 390
  2. Hardy Grüne: „Auferstanden aus Ruinen“ aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 391
  3. Hardy Grüne: Erste Fortschritte aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 392
  4. Hardy Grüne: Erste Fortschritte aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 393
  5. Hardy Grüne: Schön, aber erfolglos aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 397
  6. Hardy Grüne: Schön, aber erfolglos aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 398
  7. RSSSF.com: UEFA Youth Tournament Under 18, 1965
  8. Hardy Grüne: Schön, aber erfolglos aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 399
  9. a b Hardy Grüne: Buschner kommt aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 400
  10. Hardy Grüne: Buschner kommt aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 401
  11. a b Hardy Grüne: Olympia-Gold 1976 aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 406
  12. a b Hardy Grüne: Buschner muss gehen aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 408
  13. Hardy Grüne: Buschner muss gehen aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 409
  14. Hardy Grüne: Buschner muss gehen aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 410
  15. Hardy Grüne: Das Ende aus Die Geschichte der Fußball-Nationalmannschaft S. 411

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