DINTA

DINTA

DINTA ist die Abkürzung für „Deutsches Institut für technische Arbeitsschulung“.[1]

Das Institut betrieb die Ausbildung des industriellen Nachwuchses. Es entstand Ende der 1920er Jahre. Ein Aspekt der Einrichtung war die Absicht, den Arbeiter aus der Einsamkeit seiner isolierten Teilfunktion im Herstellungsprozess zu befreien und die feindliche Opposition zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer im Wirtschaftssystem zu überwinden. Aus diesem Grund wurde auch die sportliche Schulung gefördert, die letztlich auf eine Produktivitätssteigerung ausgerichtet war. Von den Betrieben wurden Turnhallen, Sportplätze und Sportausrüstung kostenlos zur Verfügung gestellt. Dem DINTA-Konzept schlossen sich Werke in Hamborn Westende und im weiteren Ruhrgebiet an. Es entstand die große Zeit der Knappen im Ruhrgebietsfußball.[2]

Die soziologischen Aspekte des DINTA ergeben sich aus den Schriften von

  • Peter C. Bäumer: Das Deutsche Institut für technische Arbeitsschulung - 1930
  • Erich Sommerfeld: Der persönliche Umgang zwischen Führung und Arbeiterschaft im industriellen Großbetrieb - 1935
  • Adolf Geck: Grundfragen der betrieblichen Sozialpolitik - 1935

Auf der Herbsttagung 1932 hielt Adolf Hitler einen Vortrag vor der Dinta. Leopold Ziegler berichtet darüber:

„Damals fand ich die übergroße Mehrheit von Vertretern der deutschen (und österreichischen) eisenschaffend-eisenverarbeitenden Industrie verzaubert und verhext auf Hitler starren. Sein naher Aufstieg zur Staatsführung wurde nicht nur unabwendbar erachtet, sondern geradezu herbeigewünscht und herbeigesehnt.“[3]

Der soziale Gedanke des DINTA unterlag in der Folgezeit der politischen Veränderung. In der NS-Zeit wurde das 1928 in Düsseldorf gegründete Institut in „Deutsches Institut für Nationalsozialistische Technische Arbeitsforschung und -schulung“ umbenannt. Maßgeblich beteiligt an der Weiterentwicklung war der Nervenarzt und Psychiater Walther Poppelreuter, der 1931 der NSDAP als Mitglied beitrat und sich nach 1933 als Berater des Instituts betätigte. Aus seinen Schriften ergibt sich seine Einstellung zum veränderten Regime.[4]

Quellen

  1. Duden: Wörterbuch der Abkürzungen von Josef Werlin, Dudenverlag 4. Auflage 1999
  2. Siegfried Gehrmann: Fußball, Vereine, Politik - Zur Sportgeschichte des Reviers von 1900 bis 1940. Hobbing, Essen 1988, ISBN 3-920460-36-7
  3. Leopold Ziegler: Edgar Julius Jung, Denkmal und Vermächtnis. Salzburg 1955, S. 39.
  4. Walther Poppelreuter: Hitler, der politische Psychologe in Friedrich Mann´s pädagogisches Magazin, Lamgsalza 1934

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